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Zeitschrift für christliche Kunst — 14.1901

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Herzig, R.: Der große Radleuchter im Dome zu Hildesheim
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https://doi.org/10.11588/diglit.4055#0021

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15

1901.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 1.

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Kunstwerkstatt verlassen hatte. Heute zeigt
er sich als ein 6,2 m im Durchmesser hal-
tender, 0,5 m hoher, mit vergoldetem Kupfer-
blech bekleideter Reif, an welchem, mit ein-
ander abwechselnd, 12 Thore und 12 Thürme
angebracht sind. Der eigentliche Reif, soweit

kränz bekrönt, auf den Zinnen sind, von ver-
goldeten Röhren gehalten, die Lichterträger
angebracht. Die „Thürme", wie wir fortan die
1 m hohen Architekturformen nennen wollen,
zum Unterschied von den 0,5 »z hohen „Thoren"
haben zweierlei verschiedene Ausbildung in

Abb. 1. Geomelrisohe Ansicht und Grundrifs des Radleucbters im Dome zu Hildesheim. (Rekonstruktion.)

er nicht von den Thoren und Thurmbauten
verdeckt ist, hat in der Mitte einen ge-
triebenen, mit fortlaufendem Rankenornament
verzierten, beinahe halbkreisförmigen Wulst,
der obere und untere Rand des Reifs wird von
einem glatten Schriftstreifen gebildet; zwischen
dem Wulst und dem oberen und unteren
Rand ist je ein Streifen von Weifsblech mit
eingehauenen Sternen und Kreuzen angebracht;
der obere Rand ist noch von einem Zinnen-

wechelseitiger Anordnung. Einmal sind es
Bauwerke von quadratischem Grundrifs, einem
höheren Untergeschofs und niedrigerem, einge-
zogenen Obergeschofs; vor dem Untergeschofs
sind auf allen vier Seiten halbkreisförmige, kuppel-
gekrönte Apsiden vorgelegt, mit offenem Portal;
das etwas verjüngte Obergeschofs zeigt auf allen
vier Seiten eine Säulenarcatur, hierauf ruht
das geschindelte Dach mit einem kugelförmigen
Knauf gekrönt. Das Innere der Thürme ist
 
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