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Zeitschrift für christliche Kunst — 14.1901

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Schnütgen, Alexander: Die projektirte Ausstattung der Priesterseminar-Kapelle in Köln
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4055#0107

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157

1901.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 5.

158

gezeichnete dekorative Wirkung angekündigt
werden darf, zumal, wenn die Töne von den
Seiten zur Mitte hin immer heller gewählt und
so den Eindruck einer ganz schwachen Wölbung
hervorrufen würden.

Für die in dem Mittelraum aufzustellenden
Bänke, die gegenüber den bereits vorhandenen
als cura posterior bezeichnet werden dürfen,
ergibt sich die Lösung leicht, und wenn eine
kleine Kanzel begehrt werden sollte, so wird

auch diese unschwer zu beschaffen sein in der
Form eines Quadrats, oder Sechseckes, welches
von der Seite des Chores zugänglich, kurz vor
dem Auftritt zu demselben, an der Evangelien-
seite aufzustellen wäre.

Möge der mit so viel Liebe wie Geschick ge-
dachte und gemachte Plan bald seine Ausführung
finden zur Erbauung U. Belehrung in dem Räume,
für den er ausgearbeitet ist, zugleich zur Anregung
und Nachahmung für Andere! Schnütgen.

Bücherschau.

Rom und die Campagna von Dr. Th. Gsell
Fels. Fünfte Auflage. Bibliogr. Institut. Leip-
zig- 1901. (Preis 13 Mk.)
Die neue Auflage des altbewährten, namentlich
für den Kunstinteressenten ungemein nützlichen Füh-
rers weist der li-tzten, vor 6 Jahren erschienenen
gegenüber einen Zuwachs von mehreren Karten, Plänen,
Ansichten auf, die zu den besonderen Vorzügen des
Buches gehören, sowie von 24 Spalten Text. Diese
kommen vor Allem der Bereicherung zu gut, welche
die Sammlungen durch antike Funde, die Kunstwissen-
schaft durch die immer stärker betriebenen Aus-
grabungen , zumal die des letzten Jahres auf dem
Forum Romanum, erfahren haben. Aufser ihnen haben
auch die mancherlei Veränderungen in den Museen,
den Palästen u. s. w. eingehende Berücksichtigung
erfahren, so dafs dem Buche Alles eignet, was man
von einem Führer auf der Reise, wie von einem In-
formator zu Hause nur verlangen kann für die in
kunsthistorischer Hinsicht merkwürdigste Stadt der
Welt. ___________ R.

Cosmos cat holicus. Le monde catholique.
Grande revue catholique illustre1 e.
Diese zu Rom zweimal monatlich in italienischer
und französischer Sprache erscheinende Zeitschrift
unternimmt mit ihrem III. Jahrgang einen Eroberungs-
zug in Deutschland, indem sie die „Gesellschaft
für christliche Ku nst" in München, Karlstrafse 6
mit ihrer Vertretung betraut. Sie besorgt das Jahres-
Abonnement für Mk. 19,20 (das vierteljährliche für
Mk. 5,60), und die Empfehlung, mit der sie die Ver-
sendung des I. Heftes begleitet, erscheint begründet.
Das farbige Titelblatt ist ansprechend, die Ausstattung
vornehm, sowohl in typographischer, wie in illustrativer
Hinsicht, der Text anregend und offenbar sehr universell
gestimmt, also darauf eingerichtet, über das christliche
Leben Bericht zu erstatten, wie es namentlich in wissen-
schaftlicher und sozialer Beziehung in allen Kultur-
ländern sich entfaltet. Dafs der hl. Vater diesem
Unternehmen sein besonderes Wohlwollen widmet,
beweist die lateinische „Hymne au Christ-Re'dempteur",
womit dieser Jahrgang beginnt. Daran schliefst sich
,,Le Monument du Divin Redempteur au Vatican" mit
einer Abbildung der vom Bildhauer Cesar Aureli ge-
schaffenen grofsen und wuchtigen Statue. Der Artikel

über „Les congres Internationaux des Savants Calho-
liques" und „Le congres de Munich Settembre 1900",
bringt hochgemuthete allgemeine Erörterungen und
nähere Angaben über den Münchener Kongrefs, dessen
Eröffnungssitzung unvollkommen abgebildet ist. „Une
Ambassade Russe a Rome au XVII. siecle", um mit
Papst Clemens X. eine Allianz gegen die Türken zu
erreichen, bringt interessante^ Mittheilungen und Ab-
bildungen. „La fermeture de la Porte Sainte" ist von
Maler Cingolani dargestellt, das neuese Bild Leo XIII.
und des Kardinals Rampolla von Philippe Laszlö gut
reproduzirt, und in dem Artikel „Pour la maison de
Goldoni" beweist Monaldi, dafs auch dieser literarische
Genre vertreten sein soll. — Das Programm ist weit
gefafst, der Kreis der Mitarbeiter grofs und auserlesen,
der Illustrationsapparat leistungsfähig, besonders ver-
lockend endlich die Ankündigung, dafs aus dem Va-
tikan die kostbarsten Kunstgegenstände dargeboten
werden sollen. Manchen deutschen Leser mag der
französische Text reizen, viele die Zuversicht be-
ruhigen, dafs diese Zeilschrift trotz ihres weiten Rah-
mens nichts Verfängliches bringen wird. b.

Die Regensburger Buchmalerei des X. und
XI. Jahrhunderts. Studien zur Geschichte der
deutschen Malerei des frühen Mittelalters von Georg
Swarzenski. 228 S. mit 101 Lichtdrucken
auf 35 Tafeln in grofs 4°. Leipzig, Hiersemann
1901. (Preis 75 Mk.)
Karl der Grofse wohnte oft in Kegensburg, wo
Ludwig der Deutsche sich einen Palast baute und die
folgenden deutschen Karolinger residirten. König
Arnulf schenkte dem Abt-Bischof von St. Emmeram
jenen kostbaren goldenen '1 hurm, den die reiche Ka-
pelle zu München besitzt, und Karls des Kahlen gol-
denes Evangelienbuch. Der hl. Wolfgang trennte
975 die Abtei St. Emmeram vom Bisfhum und gab
ihr in Ramwold einen eigenen Abt. — Swarzenski
beschreibt zuerst die in karoüngischer Zeit dort ge-
schriebenen, nur mit einfachen Initialen im Stile der
Schule von Tours ausgestatteten Handschriften, zeigt,
wie Ramwold den Codex aureus restaurirt habe, und
bespricht dann zwei nur mit Ornamenten und zwei
mit einfachen Bildern verzierte Codices der Kegens-
bufger Schreibstube, denen als höchste Blüthen Hein-
richs II. Sakramentar zu München, dessen Evangelien-
 
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