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Zeitschrift für christliche Kunst — 14.1901

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Herzig, R.: Der große Radleuchter im Dome zu Hildesheim
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https://doi.org/10.11588/diglit.4055#0022

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1901. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 1.

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leer, der Boden wird von einer durchbrochenen,
mit einem schön gezeichneten Flachornament
versehenen Platte gebildet. Die Anbringung
an dem Reif ist derartig, dafs drei Apsiden
auf der äusseren, eine auf der inneren Peripherie
liegen.

Das andere Mal haben die Thore kreisrunden
Grundrifs, und sind ihnen rechteckige, giebel-
gekrönte Apsiden vorgelegt, an dem Giebel
mit den Namen der Propheten und der Tu-
genden versehen; das obere, verjüngte Ge-
schofs ist heute mit einer nichtssagenden Weifs-
blechfüllung versehen, während es früher ver-
muthlich eine ähnliche Säulenarcatur wie die

Rundthürme haben in der Mitte und an der
oberen Endigung eine offene Säulenarcatur, die
übrigen Flächen sind mit einem feinen Teppich-
Muster braun auf Gold belebt. Während die
gröfser gebildeten Thürme auch an der inneren
Peripherie hervortreten, sind die kleineren
Thore nur an dem äusseren Rande der Peri-
pherie angebracht; ihre mit dem Reif bündig
liegende Rückwand wird von einer mit durch-
brochenem Ornament versehenen Tafel ge-
bildet. An sechs von den zwölf Thoren sind
noch die ursprünglichen Flankirthürmchen vor-
handen, an den übrigen sind sie bei der Restau-
ration durch roh gebildete Kupferröhren ersetzt.











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Abb. 2. Gesammtansicht des Radleuchters im Dome zu Hildesheim.

rechteckigen Thürme enthielt; hierauf ruht
eine geschindelte Kuppel mit Knauf. Der
Boden wird wieder von einer durchbrochenen
Platte gebildet. Die Anbringung an dem Reif
ist in der Weise erfolgt, dafs -drei Apsiden
wieder an der äufseren, eine an der inneren
Peripherie liegen. Die Thürme sind im Innern
leer, die pdrtalähnlichen Oeffnungen gestatten
freien Durchblick.

Mit den Thürmen wechseln die 0,5 m
hohen Thore; sie werden gebildet von dem
eigentlichen Thorbau mit rechteckigem Grund-
rifs, und flankirt von zwei Rundthürmchen.
Der Thorbau hat ein von Säulen eingefafstes
Portal, und ist mit glatten Zinnen bekrönt, unter
diesen steht der Name eines Apostels. Die

(Vergl. Abb. 4, Theilansicht des Radleuchters
in seinem jetzigen Zustande.)

An dem oberen Kupferstreifen, unter den
Zinnen steht die herumlaufende Inschrift:
Urbs est sublimis. Miris fabricala fuguris.
Undique perfecta. Fidei compagine juncta.
Cujus vestibulo: Velus et novus excubat ordo.
Genniiie virtutum. Que mire surgit in altum.
Floribus hie vivis animarum- Curia lucis.
Ante dei faciem. Divinum spirat odorem.
Auetores operis. Toga vestit Candida pacis.
Hos paler et verbum. Cives et Spiritus horum.
Unus et ipse regit. Qui quod sunt ipse c7-eavit.
In virtute sua. Solis so/ lucel in illa.
Mystica discernit. 'lenet. Aspicil. Otnnia novit.
Et solium regni cordis locat in penetrali.
 
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