Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zeitschrift für christliche Kunst — 14.1901

DOI Artikel:
Herzig, R.: Der große Radleuchter im Dome zu Hildesheim
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4055#0023

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
19

1901. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 1.

20

An den unteren Streifen steht:
Mater justitie. Via vite. Gratia culpe.
Da paler eterne. Patris unice. Spiritus ahne.
Hezilo pars oneris. Per tc quoquepars sit honoris.
Et spes alque fides. Et amoris ut actio perpes.
Hutic regat ad speciem. Det pacis visio pacem.
Ut prudens. Fortis. Justiis. Moderamine mitis.
Sed mundus corde. Sancius re. Justus in ore.
Hie serat. Atque ?netat. Quod lucis in horrea cedat.
Consumens ignis. Consumdt et omnia carnis.
Ne careat patria. Via labilis urgeat isla.
Jstius ornalus. Pia virgo suseipe munus.
Fiat odor sponso. Super omnia balsama Cliristo.

Auf dem oberen Zinnenkranz sind 72 Licht-
halter angebracht. Sie bestehen aus einer
kelchartigen Lichtertülle, welche auf einer
2 cm im Durchmesser haltenden kupferver-
goldeten Röhre sitzt. Die Röhren sind heute
mit einer Holz-
spindel ausge-
füllt und mittels

Schrauben an
den Zinnen be-
festigt. Allem
Anschein nach
sind die Licht-

Abb. 3. Theilansicht des Radleuchters: Rekonstruktion

An den 12 Thoren stehen die Namen von
24 Propheten mit denen der 24 Tugenden,
an den 12 Thürmen stehen die Namen der
12 Apostel. An der Innenseite des Reifs
sieht man die oben erwähnten, aus der Peri-
pherie vortretenden Apsiden, sowie die durch-
brochenen Rückseiten der Thore. Zwischen
diesen liegt der glatte Reif aus Weifsblech ge-
bildet; entsprechend dem Wulst an der Vorder-
seite sind hier bei der Umarbeitung im Jahre
1818 vergoldete Ornamentstreifen angebracht,
die ursprünglich an der Aufsenseite ihren Platz
hatten. Zum Theil sind diese Ornamentstreifen
aus zerschnittenen Mustern hergestellt und mit
anderen Resten zusammengestellt.

träger alt und
von der ursprünglichen Anfertigung der Krone
herrührend, allerdings ihre Anbringung an
dieser Stelle und die Art ihrer Befestigung
kann man nicht als die alte, ursprüngliche
gelten lassen.

Das construetive Gerüst des Reifens
wird aus zwei 5:1«« starken Flacheisen ge-
bildet, welche zwölfmal, an den Thoren durch
senkrechte Eisen verbunden sind. Diese senk-
rechten Eisen haben oben eine bajonetartig
gebildete Spitze (zur Aufnahme einer Engel-
figur), und in der Mitte eine Oese, an der das
Eisengestänge hängt. Je drei dieser mit ver-
goldeten Kugeln verzierten Gestänge vereinigen
 
Annotationen