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1901.
ZEITSCHRIPT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 8.
250
Zürich. Wappenschild aus 1471 in den Kapellen
von Metzgern und Gerbern im Münster zu
Bern.
Jedoch auch andere Zusammenstellungen
aufser den regelrechten Zünften und Gilden
kamen vor. In Hamburg eine Scheibe „die
Gesellschaft Dalwil 1520", abgebildet im»A.f.
schw. A.« (1899) Nr. 1. Der geharnischte Bauer
dürfte auf Grund des St. Laurentius-Schildes
nach Dallen-
wil, einer Fi- G^i ^T~ "-^,-v';^
lieh bereits in den ausgedehnten Schenkungs-
kreis der Einzelpersonen eingetreten. Auch
hier wanderten die frühesten Gaben in die
Kirchen, z. B. ein Erlach-Ligenz-Allianzschild
im Münster zu Bern aus der Zeit kurz nach
1465, Wappenscheiben der Mülinen u. Schar-
nachthal in der Kirche zu Lützelflüh aus der
Zeit zwischen 1476 und 82. Schenkungen
von 1470 und 1475 erwähnen Thormann u.
Mülinen.11)
Je nach der
\ <,
lialgemeinde
der Pfarre
Stans, gehö-
ren und mit
der Ver-
pflichtung des
Ortes zur
Stellung ge-
panzerter
Männer in
Beziehung zu
bringen sein
Weiter kennt
man als Stif-
ter „Ein Ama
Schriber vnd
gätz Ersam
GrichtzüGol-
dach 1580",
12 lustige
Bürger beim
Mahl zu
Stammheim
von 1580,
eine andere
von 1570.
Bekannt ist
„Ein Ersam
Gericht zu
Niederbiifs-
lingen 1591" im Museum zu Frauenfeld. „Ein
gantz- Ersam Gricht zuMaggenouwl608" befand
sich in der Vincentschen Sammlung, „Ein Ehr-
sam Gericht der Statt Winterthur 1638" im dorti-
gen Gewerbemuseum. Solche Gerichtsscheiben
kommen nocli häufig vor und zwar von den
Land- bis zu den Dorfgerichten. Noch 1658
stiftete „Eine Lobliche gselschafft der Musi-
canten zu Winterthur" eine Scheibe mit dem
psalmirenden David.
Mit den Prälatenscheiben waren wir eigent-
■
:r%
s^ ■ .-
Fig. 4. Daniel Lindttneyert Aus Warueck»
Verlag von H S. H
persönlichen
Stellung
schenkte man
an Klöster,
R.ath- und
Zunfthäuser.
Stadtadel
und Ritter-
geschlechter,
Bügermeister
und Raths-
herrn, Bürger
und Bauers-
mann, Kauf-
mann und
Handwerker,
Angestellter
und Gelehr-
ter, alle be-
schenken
sich nach
Mafsgabe
ihrer Bezieh-
ungen, der
Verwandte
dem Ver-
wandten, der
-— ~*' ~ '•"'^-------^=^= =-^ Freund dem
, Musterbläuer für Glasmalerei, Künstler etc. " TeiinCle, der
rniann, Berlin SW. 19. Amtsbruder
i dem Berufsgenossen, der Zunftbruder dem Mit-
gesellen , der Gönner dem Schutzbefohlenen
u. s. w.
Vom Schützenhaus zu Zofingen berichtet
Lehmann12} Fensterschenkungen aus den 40er
m.
11) »Die Glasgemälde der Bernischen Kirchen.«
Dr. Franz Thormann und Dr. VV. F. von MU1 i n en
S. 2v£ Anm.
12) „Verzeichnis der Glasgemälde des Kantons
Aargau." «Kl. Mitth. der mitlelschw. geugr.-komm.
Gesellschaft in Aarau.« S. 70 u. f.
1901.
ZEITSCHRIPT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 8.
250
Zürich. Wappenschild aus 1471 in den Kapellen
von Metzgern und Gerbern im Münster zu
Bern.
Jedoch auch andere Zusammenstellungen
aufser den regelrechten Zünften und Gilden
kamen vor. In Hamburg eine Scheibe „die
Gesellschaft Dalwil 1520", abgebildet im»A.f.
schw. A.« (1899) Nr. 1. Der geharnischte Bauer
dürfte auf Grund des St. Laurentius-Schildes
nach Dallen-
wil, einer Fi- G^i ^T~ "-^,-v';^
lieh bereits in den ausgedehnten Schenkungs-
kreis der Einzelpersonen eingetreten. Auch
hier wanderten die frühesten Gaben in die
Kirchen, z. B. ein Erlach-Ligenz-Allianzschild
im Münster zu Bern aus der Zeit kurz nach
1465, Wappenscheiben der Mülinen u. Schar-
nachthal in der Kirche zu Lützelflüh aus der
Zeit zwischen 1476 und 82. Schenkungen
von 1470 und 1475 erwähnen Thormann u.
Mülinen.11)
Je nach der
\ <,
lialgemeinde
der Pfarre
Stans, gehö-
ren und mit
der Ver-
pflichtung des
Ortes zur
Stellung ge-
panzerter
Männer in
Beziehung zu
bringen sein
Weiter kennt
man als Stif-
ter „Ein Ama
Schriber vnd
gätz Ersam
GrichtzüGol-
dach 1580",
12 lustige
Bürger beim
Mahl zu
Stammheim
von 1580,
eine andere
von 1570.
Bekannt ist
„Ein Ersam
Gericht zu
Niederbiifs-
lingen 1591" im Museum zu Frauenfeld. „Ein
gantz- Ersam Gricht zuMaggenouwl608" befand
sich in der Vincentschen Sammlung, „Ein Ehr-
sam Gericht der Statt Winterthur 1638" im dorti-
gen Gewerbemuseum. Solche Gerichtsscheiben
kommen nocli häufig vor und zwar von den
Land- bis zu den Dorfgerichten. Noch 1658
stiftete „Eine Lobliche gselschafft der Musi-
canten zu Winterthur" eine Scheibe mit dem
psalmirenden David.
Mit den Prälatenscheiben waren wir eigent-
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Fig. 4. Daniel Lindttneyert Aus Warueck»
Verlag von H S. H
persönlichen
Stellung
schenkte man
an Klöster,
R.ath- und
Zunfthäuser.
Stadtadel
und Ritter-
geschlechter,
Bügermeister
und Raths-
herrn, Bürger
und Bauers-
mann, Kauf-
mann und
Handwerker,
Angestellter
und Gelehr-
ter, alle be-
schenken
sich nach
Mafsgabe
ihrer Bezieh-
ungen, der
Verwandte
dem Ver-
wandten, der
-— ~*' ~ '•"'^-------^=^= =-^ Freund dem
, Musterbläuer für Glasmalerei, Künstler etc. " TeiinCle, der
rniann, Berlin SW. 19. Amtsbruder
i dem Berufsgenossen, der Zunftbruder dem Mit-
gesellen , der Gönner dem Schutzbefohlenen
u. s. w.
Vom Schützenhaus zu Zofingen berichtet
Lehmann12} Fensterschenkungen aus den 40er
m.
11) »Die Glasgemälde der Bernischen Kirchen.«
Dr. Franz Thormann und Dr. VV. F. von MU1 i n en
S. 2v£ Anm.
12) „Verzeichnis der Glasgemälde des Kantons
Aargau." «Kl. Mitth. der mitlelschw. geugr.-komm.
Gesellschaft in Aarau.« S. 70 u. f.