Zeitschrift für christliche Kunst (20.1907)

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1907. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 1.

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der Sonnenglut Auferstehung und Verjüngung
finden. Das erfüllte sich wie an Christo so
auch an den Gläubigen, von denen der Herr
vom Kreuze weg dem mit ihm sterbenden
Schacher das Heil zusprach. Das Los des un-
bußfertigen Schachers jedoch zeigt der Dämon
auf der Gegenseite; er stößt den Verworfenen
kopfüber in die Tiefe; so interpretiere ich diese

geschlossen, einen über dem anderen angeordnet,
jeden mit einem Altare versehen (Fig. 3). Das
ist also sicher eine der sogenannten „Doppei-
le ap eilen" mittelalterlicher Burgen mit zwei
Altarstellungen für die amtierenden Priester
übereinander und gleichfalls zwei Geschossen
für die der Messe beiwohnenden Andächtigen.
Den Grund zu solchen Anlagen dürfte fast

Abbildung 2. Sotalols Tirol, Kapellenpforte.

Gruppe als annehmbar für den Zusammenhang.
Noch an der Unterfläche des Türsturzes gibt
es hier Bildwerk, Halbfiguren von zwei Männern,
welche den Eingang zu bewachen scheinen.

Überschreiten wir die Schwelle dieser Pforte,
so sehen wir uns gegenüber hinter "dem Schiffe
zwei Altarräume, apsidial im Halbrund

fernen Zenoburgkapelle (abgebildet in K. Atz »Kunst-
gesch.« S. 113) ist überschüttet mit derlei unqualifizier-
baren Tierskulpturen.

überall nur die Absicht geboten haben, bei
kleinen Dimensionen des Kapellengrundrisses
doch viel Platz für die Kirchgänger zu schaffen.
Dies bringt man regelmäßig durch Emporen-
einbauten zuwege, und die Obergeschosse der
Doppelkapellen taten doch nur den Dienst der
Emporbühnen; auch war damit die Möglichkeit
geschaffen, Herrenleute und Dienstpersonal aus-
einander zu halten beim gemeinschaftlichen
Gottesdienste. Nicht gar viele dieser Doppel-