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Zeitschrift für christliche Kunst — 24.1911

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Georg, Johann: Kunstschätze im Sinaikloster, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4275#0171

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299

1911. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 10.

300

Kunstschätze im Sinaikloster.

(Mit 5 Abbildungen.)

(Fortsetzung von Heft IV. 1911, Spalte 114.)

m Schatz. Dieser wird gewöhnlich

nicht gezeigt. Für uns wurde er

im Schiff der Kirche aufgestellt,

so daß wir ihn mit aller Muße

betrachten konnten. Wo er gewöhnlich auf-

(Schiuß.)
bischofs stammt von 1646. Sie ist mit den
Evangelistenzeichen geschmückt, reicht nicht
an Schönheit an diejenige heran, die ich aus
Jerusalem veröffentlicht habe. Eine einfachere
Mitra ist noch 30 Jahre älter. Einen Kelch

Abb. l.

bewahrt wird, habe ich nicht feststellen können.
Über zwei Werke der Goldschmiedekunst
habe ich im Dezember-
heft des letzten Jahr-
ganges berichtet. 'Außer
den beiden da beschrie-
benen Kirchen ist noch
eine dritte dort, die aber
wohl erst aus dem
XVIII. Jahrh. stammt.
Die Emails daran sind
direkt als schlecht zu
bezeichnen. Bei der
Gelegenheit möchte ich
die Aufmerksamkeit der
Kunstforscher auf diese
kleinen Kirchen lenken.
Eine vierte solche fand
ich in der griechischen
Sakristei der Grabes-
kirche in Jerusalem. Sie
ist mit einer slavischen
Inschrift versehen.

Von sonstigen Gold-
schmiedewerken er-
wähne ich noch kurz folgende, die ich nicht
Photographien habe. Eine Mitra des Erz-





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Abb

von 1723 führe ich nur als Beweis an, wie

schnell die Kunst verfallen ist. Denn die
Emails muß man als
schlecht bezeichnen.
Zuletzt erwähne ich
eine Schale, die 1678
datiert ist. Auf ihr
steht eine kleine Kirche,
die mit Reliefs ge-
schmückt ist. Dargestellt
sind u. a. Verkündigung
und Verklärung. Man
darf diese nicht mit den
oben genannten ver-
wechseln, da sie ein
intregrierender Teil des
Werkes sind. Rund-
herum befinden sich
reizende kleine Krüge
in Email. Die ganze
Arbeit erinnert an Augs-
burger Goldschmiede-
g arbeitendesXVII.Jahrh.

Nach Aussagen der
Mönche wird diese

Schale am Sonntag der Brotvermehrung beim

Gottesdienste verwendet.

T.i
 
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