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Guevara, Antonio de; Albertinus, Aegidius [Bearb.]; Berg, Adam [Bearb.]
Erster Theil. Der guldenen Sendtschreiben. Weilandt deß Hochwürdigen vnnd Wolgebornen Herrn Antonij de Gueuara, Parfüsser Ordens/ Bischoffens zu Mondonedo, Keysers Caroli des V. Hoffpredigers vnd Chronisten/ darinn vil schöne Tractätl/ subtile Discursen/ artliche Historien/ herrliche Antiquiteten/ vnd lauter gute Exemplarische sachen begriffen/ so allen vnd jeglichen/ ... Personen ... nutzlich zulesen. Durch der Fürstl: Durchl: in Bayern Hoffraths Secretarium Ægidium Albertinum, auß der Hispanischen in die Teutsche Sprach auffs fleissigist verwendt. ... — Gedruckt zu München: bey Adam Berg. Fürstl: Durchl: Hofbuchdrucker., 1600

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.66320#0033

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Güldener Sendtschreiben. n
selbst mitfär einen Lclauen hingab/GoldteSilber/Kupffer/ Messing/vn
Btep gab er alles der Kirchen/vü Ließ allein das Epsen behalten/dze Ecker
darmit zu pfiügen/vnd das Lande zuuerthetigen.
Kinder so einfältig / aber schadhafft/ blinde/ taub/stum/oder sonsten
unnatürlich vnnd vngeschaffenauffdieWele kornen/befatch er denGöt-
tem zu opffcrn/dann er vermeinte / daß die Götter in erfthaffung solcher
Kinder / es entweder vbersehen/oder sonsten mit der Natürligkeit geirret
hekten.
Banckethierenvnd Gastereyenwarenvnterjhnen verbotten/dieweü was -Nrvm
man auffdenselben durchs zuuiltrincken/denVerstande/durchzuuilre- rmha^ der»
den/diegrauittt/vnddurchvileffen/dieGesundcheitvE
Auffden Gastereyen dorfftenjhrer neun wol mit einander zechen zur tm entstehet.
Reuerentz vnnd Ehren der neun ^u5arum aber mit dem beding/das sie
gleichwol mit einander reden vnnd conuerllren, aber einander nicht zu-
trincken/wannsie aber schweigenvndnichtvilredenwolten/alßdann wol
erinckendörfften.
Ker Weinwachs ward nicht darumb vneerhalten/das sie den Wein warumGorr
soltentrinckenzurzeitdergesundtheitsonderdervngesundtheitvnkranck-
heit. Vnnd eben dammb ward kein Wein in den offnen Schencken/ he»,
sonder man hotete jhn auß der Aporecken an stat einer Medicin.
Wann ein frembderHandtwerchßman/oder Künstler in ein Statt
kam/ward demselbigen gleichwol erlaubt seinHandtwerckzu treiben/nach
dem alten gewönlichen Stattbrauch/vnd nicht nach seinem gefallen oder
kunst/so auch femandt ein newe inuentiou in solcher Kunst oder Handt-
werck auffbrachte/ so zuuor daselbst nicht gesehen noch getzörtwar/ver-
warffen sie dieselbige inuentionA vnnd vertrieben den Meister auß der
Statt.-
Fünffsachen ließ er inen täglich fürhalten vnd öffentlich publlcireu,
das sie nemblich die Götter ehren/das sie gedultig sün sotten inn der Wi- Eediet.
derwertigkeit / gehorsamb leisten ihrer nachgesetzten Obrigkeit'/ sich selbst
zu derArbeit anhalten vnd nichtmüffig gehen/vnd das sie auß dem Krieg
entwedrrtodt/odersighafft wider anheimb kommen sotten.
Im gantzen Jahr dorfftensie nur einerlep Klepdt änlegen/wann aber
einer je ein anders antegen muste/hat er zuuor erläubnus nemmen/vnd ein
Schein bringenmüffen/womit erskaufft vnd bezahlt hette.
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