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Guevara, Antonio de; Albertinus, Aegidius [Oth.]; Berg, Adam [Oth.]
Erster Theil. Der guldenen Sendtschreiben. Weilandt deß Hochwürdigen vnnd Wolgebornen Herrn Antonij de Gueuara, Parfüsser Ordens/ Bischoffens zu Mondonedo, Keysers Caroli des V. Hoffpredigers vnd Chronisten/ darinn vil schöne Tractätl/ subtile Discursen/ artliche Historien/ herrliche Antiquiteten/ vnd lauter gute Exemplarische sachen begriffen/ so allen vnd jeglichen/ ... Personen ... nutzlich zulesen. Durch der Fürstl: Durchl: in Bayern Hoffraths Secretarium Ægidium Albertinum, auß der Hispanischen in die Teutsche Sprach auffs fleissigist verwendt. ... — Gedruckt zu München: bey Adam Berg. Fürstl: Durchl: Hofbuchdrucker., 1600

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https://doi.org/10.11588/diglit.66320#0090

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Erster Mepl deß OueuLkä
M derselben verspürt. Wan einer gern in vnser Freundrschasfr wolle ern-
kommen/sollen wir wol austmercken/was jhn darzu bewegt/dannister
-V^E^-rr ^m/so muß man jhm gebm/ist er Reich/so muß man ihm hofieren / ist er
fremrd gegen noch angesehen/so muß man jhn ehren / ist er eines schlechten Standts/ so
dem andern Muß Man jhmkauoriLiren vnd helffen/ist ek importun vNNd VNgestttM/so
-rrLkzetges. Muß man jhmvbertragen / ist er impLtientVnd vngedultig/ so muß mans
älüilnnlircn, ist er lasterhafft/ somußmanjhnfiiehen. Diefürnembste
Mähe/ so wir mit heilosen Freunden haben/ist / das sie nie suchen Zu ehun/
was vns gefele/sonder zuerhallen/was ihnen gefelt. Emen Feinde haben/
ist gefehrlich/aber vilIreund erhalten/ist be schwerlich/daü das gantze Hertz
einem alleinzugeben/obs schonwenigist/so ists doch noch weniger / wann
es in vil theil muß zerrheilt werden. MeinNamr bringts nicht mit/noch
§lsr bestem kwerGrandeza tasts nie zu/daß wir einander auffein solche weiß liebm/vii
drgst freundt- weniger also trattirm sollen dann man findt kein bestere noch bestendige-
schafftwelche re Freundtschafft/ als dieauffkein intereilc oder eignen Nutz fundirtist.
terErm»^ Wasfexrekanlangt/das E. E.melden/daß siemirmtdarumb schreib
dirrrss. hen/daß ich reich oder mechtrg/sonder weil ich gelert vnnd erbarbm. Dar-
auff antworte ich/ wie Socrates: Er wisse nichts gewifiers/als daß er
itichts wisse. Ein grosse Philosophiam hat Socrates in diser seiner ant-
wort begriffen/dann/(wie Plato sagt) der wenigste theil dcffen/sowirnik
wissen/ist grösser als alles was wir wissen. Kein grösftrerSpott kan einem
widerfahrm/ats wann man jn einenNarrenschildt/ hergegen ist kün grös-
sere Ehr/als wan man einen für witzig vnd gelehrt h ctt. An einern weisen
Menschm ist der Todt vbel angelegt / aber noch vil völer ist das Nebenan
einemNarren angelegt/ Epimeres derDyran sähe denDemostenem eines
andern Philosophi Eodt beweinen/vnd fragte jn warrrmb er weine/ septe-
Mehr sollen Mal das weinen einem Phitosopho ein schandt sey^ Aber Demostenes
das ^eGom M zur antwort/ich weine nit/^ Epimerhes/vmb denDodt dises Phi-
Losen leben/ Losophi/sonder vil mehr/weil du noch lebest/daü du solt wissen das man in
a^dle ftom- her Academi zu Athen mehr wemer/vmh daß die bösen
^So vil mein Erbarkeit antangr/da wolle ich von GDtk wünschen/
dz E. E. in allen felleir/züma ln aber in d-isem die Warheit redeten. Dann
was erbar sein/vn nie erbar sein/betrifft/sage ich/daß/wie sicher es ist/ fronr
sein vnd nie ftomb scheinen/also gefährlich es ist/wann einer fromb schM
LU
 
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