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Guevara, Antonio de; Albertinus, Aegidius [Oth.]; Berg, Adam [Oth.]
Erster Theil. Der guldenen Sendtschreiben. Weilandt deß Hochwürdigen vnnd Wolgebornen Herrn Antonij de Gueuara, Parfüsser Ordens/ Bischoffens zu Mondonedo, Keysers Caroli des V. Hoffpredigers vnd Chronisten/ darinn vil schöne Tractätl/ subtile Discursen/ artliche Historien/ herrliche Antiquiteten/ vnd lauter gute Exemplarische sachen begriffen/ so allen vnd jeglichen/ ... Personen ... nutzlich zulesen. Durch der Fürstl: Durchl: in Bayern Hoffraths Secretarium Ægidium Albertinum, auß der Hispanischen in die Teutsche Sprach auffs fleissigist verwendt. ... — Gedruckt zu München: bey Adam Berg. Fürstl: Durchl: Hofbuchdrucker., 1600

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https://doi.org/10.11588/diglit.66320#0166

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Erster Theil deß Oucugra
Iahrmarckt zu Medina / die Witz vmbs Gele kauften kam Vnd sollen
verwegen die Menschen G D T T demHErmmehrdancken/daß erste
harverstendig vnd witzig erschaffen/ alß Reich gemacht. Ein viel besser
Witz gehet ^d ersprißlicher Reichthnmb ist ee/das sich ein einer mehr kan seiner witz/
fup Gor. er das Gut gewinnen / aber mit dem Gut / kan er sich selbst verder-
ben.
DasAmpt der Menschmheitist/Mühe vnd Kummernuß zuem-
pfinden/aber das Ampt deß verstände ist/ solches zu dissimuliren. Dann
wannvnscr Hertz sich vmb alle vnfell/so sich zurragen/vnnd vmb alles vm
glück/so an vnser thür anktopffk/wil annemen/vnd vmb dieselbige kramen/
so werden wir jmmerzu etwas haben zu klagen / vnd nimmer auffhören zu
weinen. Promorheus / der den Egyptier Gesetz gab / sagte/ das ein Phi-
Mir weiser iosophus vmb keiner vrsachm willen wttnen sot/alß wann er einen Freund
beweinm/als verleürt/sintemal alle andere fachen in der Truhen stecken / aber ein freund
den Verlost habe sein wonung inwendig im Hertzen. Wann verwegen Prometheus
ftmes Gote« nichts anders zu empfinden bewilligt/ alß eures freuntb wd/so ist auch Mt
^remrdts. ^^EUtlich/ das ergeweinethabevonwegen deß koms auffm Feldt: Daß
ob wir Menschen schon den schaden/der vns an vnsern zeitlichen Gut bes
gegntt/am meisten empfinden / so ist doch solches der wenigste schadcn/dm
wirleyden. WannwirdievngewißheitvnsersLedens/diesimverende-
rungen deffelbigen/vnd diegefahr/so einer in seinem Haust har/vnd gleich
ist dem Korn im Feldt / bedencken / so werden wir befinden / das w > w euig
haben zuuerhoffen/vilmehr aber vns zu förchten. Ihr werft Hw Dheim/
das in diser Welt nichts beftendiges ist/ dann wir seh en das liebe Gerreid
Lm Feldt zerschlagen/diePäum erftierm/das Viech niderfallen / vnnd die
Menschen nach einanderweg sterben/ vnd wenn es jangvmbhergehet/ so
mmbks alles einende.
«velcheUttg /cnige Leuch / sovber sechßig Jahr sein / haben das Priuite-
tebsn/müssen gium/das sie Hrm Heüftm allen handk VNglück verspüren / nemblichi
vMlexdm. Verlust ihrer Freunde/ das Sterben MerKmder/ schaden an MM Gut/
Kranckheit an ihrem Leib/vnd vitl newcmgkcieen im Glück /vnd darumb
har Plinius dörffen sagen/das .m Mensch nicht sötte geboren werden/
pndwanner schon geberenrst/doch baldedarauffSterben zolre: Owie
recht hat der gewaltig Plato gmde / das mmbtt'ch die ^cmschensich
nie sehr bemühen/ langezustben/sondcr wolzll stechen r Arches alles hab
 
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