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Guevara, Antonio de; Albertinus, Aegidius [Bearb.]; Berg, Adam [Bearb.]
Erster Theil. Der guldenen Sendtschreiben. Weilandt deß Hochwürdigen vnnd Wolgebornen Herrn Antonij de Gueuara, Parfüsser Ordens/ Bischoffens zu Mondonedo, Keysers Caroli des V. Hoffpredigers vnd Chronisten/ darinn vil schöne Tractätl/ subtile Discursen/ artliche Historien/ herrliche Antiquiteten/ vnd lauter gute Exemplarische sachen begriffen/ so allen vnd jeglichen/ ... Personen ... nutzlich zulesen. Durch der Fürstl: Durchl: in Bayern Hoffraths Secretarium Ægidium Albertinum, auß der Hispanischen in die Teutsche Sprach auffs fleissigist verwendt. ... — Gedruckt zu München: bey Adam Berg. Fürstl: Durchl: Hofbuchdrucker., 1600

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https://doi.org/10.11588/diglit.66320#0249

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Güldener Sendtschreiben.
allen dingen das Hauß nottürfftiglich versehen. Deß Manns Ambtrst/
daß erdas Gut vn die Narung gewinne/aber dem Werb gebürt/das sie cs
zusammenbehaltevnd verwahre. Ein Mann soll hinaus ziehen / vnd die
Narung suchen / aber das Weib soll das Hauß bewahren/ern Mann soll
nachdem Gelt trachten/das Weib aber soll es gespärlichvnndwol anle-
gen. DerMannsollmit mennigklich wissen vmbzugehen/dasWeib aber
soll mit wenig Leuchen reden. Der Mann soll heußlich vnnd fürtrachtig
sein/das Weib aber stillvnnd eingezogen. Der Mann soll sich befleissen/
daß er beredt sey/das Weib aber soll sich deß schweigens berühmm. Der
Mann soll ein eyferer seyn der Ehr / das Weib aber soll sich der erbarkeit
befleissen. Der Mann soll liberal vnnd kostftey sein/das Weib aber karg
vnd gesparig. Der Mann mag sich kteiden/wie er kan/das Weib aber wie
es jr gebürt. Der Man sollHerr imHause sein vber alles/ aber das Weib
sollratunggebenvonallem. Der Mann soll sich vmb alles annemmm/
was zum Haußweftn gehört/das Weib aber soll auff alles mercken/was
im Hause geschicht. Vndschließlich/soll der Mann die Narung suchmi
vnd das Weib soll das GesindtvndHaußwesen regiren.
Dises alles meldeich darumb/damit man wisse/das ein Hauß/ dariü Ern ordmr-
em jeglicher seinem beruffabwattet/einKloßer darinn aber ein jeder seines uch« Hub-
gefallens lebet / ein Höll mag genennt werden. Nloster/cm
Ein Weib soll von jhrem Mann keine köMche noch vberflässige sa- vnorveUchs
chmbegerm/ er ist jhrs auch nicht schuldig zu geben/wann sie aber etwas »der O em
zum Haußwesm begert/soll jhrs der Mann nicht abschlagen. Dann son-^ '
sten wirdt gewißlich jre Ehr verpfenden/sich / vnnd jres Haußweftns not-
rurffr dardurch ersetzen- Dann wann derMann sein Weib nicht mit al-
ler handtnottufft versihet/die Kinder nacket vnd bloß vmbziehen lest/ vnd
man bey dem Weib einen weg als den andern keinen abgang verspürt/als
dann ist nit zuuermuten/das sie es mit Spinnen / sonder vil mehr mit dem
Hindem/vnd mit stürtzen gewinne. wie vil Weiber findt man/die auß-
tretten vnnd durch dmRing schlagen/nicht/das sie von naturen darzu ge-
neigt sein/sonder weil jnen jre Manner nicht reichm / was sie vnumbgeng-
lrch bedürffm i Daher sie dann verursacht werden / mit darlephung jhrer
Ehr/irenothwendigMenzueumplirenvndMerfttzen.
Au erhaltung dcßHaußhabms ist nicht genug/daß das Weib Spin-
vc/näheMasche/wache/vund sich gar ab arbeiten/ sonder es muß auch der
Hh rij Mann
 
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