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Guevara, Antonio de; Albertinus, Aegidius [Bearb.]; Berg, Adam [Bearb.]
Erster Theil. Der guldenen Sendtschreiben. Weilandt deß Hochwürdigen vnnd Wolgebornen Herrn Antonij de Gueuara, Parfüsser Ordens/ Bischoffens zu Mondonedo, Keysers Caroli des V. Hoffpredigers vnd Chronisten/ darinn vil schöne Tractätl/ subtile Discursen/ artliche Historien/ herrliche Antiquiteten/ vnd lauter gute Exemplarische sachen begriffen/ so allen vnd jeglichen/ ... Personen ... nutzlich zulesen. Durch der Fürstl: Durchl: in Bayern Hoffraths Secretarium Ægidium Albertinum, auß der Hispanischen in die Teutsche Sprach auffs fleissigist verwendt. ... — Gedruckt zu München: bey Adam Berg. Fürstl: Durchl: Hofbuchdrucker., 1600

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https://doi.org/10.11588/diglit.66320#0332

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Erster Tk>epl deßOueuarL
km werden. Wir wollen aber erwegen / was so wol der H. Paulus als «
ewerbuler gesagt hak/da werdet jrdenvnrerschied sehen/ zwischen Petrum '
vndPetmm. EwerMedeyen bringt nachfolgende wort mit: Ich leb ' -
jetzt/ aber nicht ich / es lebt in mir / die mir lieber ist/als ichmir:Hergegm '
sagt der heilig Paulus also: Ich leb aberjetzt / nicht ich / sonder Christus 7
Lebt in mir. Ich sagvnd wünsch nochmaln/das dieserLaurvnd sehende
licherbößwichk billich in der Höllen bren: welcher zu bescheinen seiner eite- -
len vnd falschen Lieb / die heilige Schrifft dieser gestalt angegriffen vnnd '
verfelscht hat. D wann der heilig Paulus hette sollen wiffen/das die wort/
welche er zu Christo geredt/hatten sollen verwende vnd gezogen werden/zu ELv:/
einer falschen Höflich / so wurde er sie gewißlich werder außgesprochen
noch geschrieben haben. Vor allen dingen bitt ich euch/mein Schwester '
jhr wollet diese Medcycn als bald vnd vneingestelt zerschmeltzen/ vnnd zer- e
schlagen / oder aber diese wort gar außtilgen / dann sonsten werdet jhr am
ApoDleinenFeind/anmiraberhinfürankeinenBruderverspüren. So
sagt nun der Apostel: Ich leb jetzt/mcht ich/ sondern Christus lebt in mir. «L
Zwar gantz dunckele vnnd verborgene wort sein diese / in deme der Apostel « 7
Agt / er lebe vnnd lebe doch nicht "in jhm selbst / sonder in Christo. Also / iL
das er sich berümbr/erhabe sein Leben verwechselt/mit demjenigen/ der
jhme das Leben gegeben. Ich bekenneM heiliger Apostel/das/ob ich schon
diese deine Rede lesen kan / ich doch sie nicht verstehen / viel weniger kosten m .
kan. Dann inn welchem CHRistus lebet / vnnd welcher in CHri-
Po lebet/derselb lebet nicht in jhm / weiß auch nichts von jhm. Dann die
Göttliche lieb ist dermassen subtil / vnd zart/das sie durchauß kein frembde
liebzulest. DergewaltigAugustinuslegtdiesewortauß/vndsprichtrln
eo yuoä ciuibciue äiiiAit, in eo viuit,alß wolte er sagen: So grosse krasse tz
hat die lieb im Hertzen/darinn sie wohnet/das sie von jhr selbst auß: vnd in ch
das jenige eingehet / was sie liebet: Also / das es der eben so gut hat/ U
welcher liebet / als was geliebt wirdet: Wann ein liebhaber sich selbst
liebet / so lebet er in jhm: Wann er seine Freundin liebet / so lebt er in jhr r >.
Wann er Christum liebet / so lebter inn CHristo: Also /das die wahre 7
Liebhaber mit einem eintzigen Hertzen / vnnd einem eintzigen willen ge- 7'
nug haben /.vnnd zu friden sein. Gantz fleissig hat ein Liebhaber auff '
zumercken/was er liebet / ehe vnnd beuor er sich darinn verliebet. Dann tz üc i
wie die Lieb beschaffen ist/ die ich trage /also istauch das Leben beschasi tz-
fen/
 
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