Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Guevara, Antonio de; Albertinus, Aegidius [Bearb.]; Berg, Adam [Bearb.]
Erster Theil. Der guldenen Sendtschreiben. Weilandt deß Hochwürdigen vnnd Wolgebornen Herrn Antonij de Gueuara, Parfüsser Ordens/ Bischoffens zu Mondonedo, Keysers Caroli des V. Hoffpredigers vnd Chronisten/ darinn vil schöne Tractätl/ subtile Discursen/ artliche Historien/ herrliche Antiquiteten/ vnd lauter gute Exemplarische sachen begriffen/ so allen vnd jeglichen/ ... Personen ... nutzlich zulesen. Durch der Fürstl: Durchl: in Bayern Hoffraths Secretarium Ægidium Albertinum, auß der Hispanischen in die Teutsche Sprach auffs fleissigist verwendt. ... — Gedruckt zu München: bey Adam Berg. Fürstl: Durchl: Hofbuchdrucker., 1600

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.66320#0344

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

jAÄttkE
MckkL'


^EchL.

^'^P4

bm die ZE vber die sünd/so seinVnterthanen begangen. Es lest sich für ein muches/
r Ärr^/p?e! hartes vndtunckeles dingansehcnDasvns derKönig Damderlaubt/vns
l,rre-, wol zu „ . .
bmgchrm» sündmnit begriffmist. Vnd eöen drftrvrsachcn halben kompt mir diser
Spruch desto schwerervnd seltzamer für/das nemblrch derMmsch sich er-
zürnen/vnd doch darneben sich nicht versündrgen soll: Da wir doch sehen
das sich wenig Menschen ohne versündigen erzürnen können. Also/das
rchs mehrers für ein Engelisches als cinMenschlichs ding halte/wann em
rniunerter vnd gefchmechker Mensch seinen Jom meffigen/dieHändt ein-
halten/das Maul halken/das Hertz bezwingen/vnd sich derBillichritwei-
fen lest/feptemal wir gemeinlich vil ehender der empfangenen wolthatver-
gessen/ats die vns erwiesene Schmach vngerochenlassen.
< .
vckb was fachen wir vns eigentlich vn mit gutem Gewissen dörffen erzür-
nen/dann es sein die Sünd vnd der Zorn einander dermassen befteundt/
das es sich gleichsamb vnmüglich ansehen lest / das man sie von einander
Zertrennen könne. Villeicht aber ist es gut/daß wir vns vber die/emgeer--
Zürnen/so vns an vnscrn Ehren vnd gutes Gerücht angreiffen / oder aber
vbcr dre/so vns das vnserige mit gemalt oder vortheilischer werß nemmen k
Darausfgib ich zur antwort/Nein/das ein herrnchcr vhrnd rechtschaffener
Mann/soll sein Gut vermietest derIustiei wrdcr suchcn/sein Ehr aber mit
der Faust verthetigm.
Villeicht aber dörffen wir vns erzürnm/vber die w vns fchmehen vnd
vbel zureden Darauff antworte ich /Nem/dau nach Gebe t Chrrsti/sem
Mr schuldig auch die gröbste rmuri eu vnd schmachreoen zuu erzeihen / vnd
sie keins wcgszurechen.
Villeicht ist vns erlaubt zu zärnen/wann etwa in vnsern Hausern ti-
dertiche Mans vnd Weibßpersonen gefunden werden Nein. Dann die
Ehr deß Manns vnd Weibs ist dermassen üt llcst vnd zart / das man die
Ehrdeß Weibs nicht amürm kan/ohne dcß Manne Nachteil. Vnnd wo
fern der Sachen jechkes noch zuhelMn ist/ so soll mans thun / wo nicht/ so
foll mans mit gedult 6illimullren. !
Villeicht aber ist vns erlaubr/vns vber unsere Diener vnnd Ehchat-- >
rmzuerzürnen/wann sie etwas vergessen so manMen-efilcht/vndmmren
wamr


Erster deß Oucuar»'
Sff-EhasGottG4mksichA'lmchrvberdenIomünes^re^ .
hartes vndtunckeles dingansehenDasvns derKönig Damderlaubt/vns
zuerzümen/aber one versündigen/seytemal der Jom in die Zahl der Dodk-
Spruch desto schwerervnd seltzamer für/das nemblrch derMmsch sich er-
das sich wenig Menschen ohne versündigen erzürnen können. Also/das
rniunerter vnd gefchmechker Mensch seinen Jom messigen/dieHändt em-
fen lest/feptemal wir gemeinlich vil ehender Der empfangenen wolthatver-
gessen/ats die vns erwiesene Schmach ungerochen lassen.
Damir wir verwegen dise wort wol verstehen/so wollen wir erwogen/ -
 
Annotationen