Guevara, Antonio de; Albertinus, Aegidius [Bearb.]; Berg, Adam [Bearb.]: Erster Theil. Der guldenen Sendtschreiben. Weilandt deß Hochwürdigen vnnd Wolgebornen Herrn Antonij de Gueuara, Parfüsser Ordens/ Bischoffens zu Mondonedo, Keysers Caroli des V. Hoffpredigers vnd Chronisten/ darinn vil schöne Tractätl/ subtile Discursen/ artliche Historien/ herrliche Antiquiteten/ vnd lauter gute Exemplarische sachen begriffen/ so allen vnd jeglichen/ ... Personen ... nutzlich zulesen. Durch der Fürstl: Durchl: in Bayern Hoffraths Secretarium Ægidium Albertinum, auß der Hispanischen in die Teutsche Sprach auffs fleissigist verwendt. ... (Gedruckt zu München: bey Adam Berg. Fürstl: Durchl: Hofbuchdrucker., 1600)

Güldener Sendtschreiden.
vergleichen kondee / welcher vneer zween fürgeschtagmm Dörister mn
Hungern sein sotee/vnddas vomm an den daconem Ocnsorinum kam/
das er gesagt hab: Vnangesehen vneer diesen bepden fürgeschtagenen
Personen derPullius mein Vetter ist / weit ich aber noch niemaln gesehen
noch gehört / das er verwunde auß dem Krieg wehr wider anheimbs kom-
men/sondern /ederzeie in der Stare in wolschmeckenden Kleidern spatziren
gangen / so gib ich mein stimm nicht ihme/sondcrn dem andern.
Vierzehen Jarlang lagen die Römer vor der Statt Numaneia/
kondten sie auch nicht gewinnen/ biß Scipio darfür kam / vnd alle schlecke-
rey abschaffee/alle Huren vertrieb / vnd alle köstliche vnnd wolschmeckende
Salbrnverbrente.
Licurgus staruiree vnder andern/das keiner bey hoher strafeim'ge wot-
schmeckende noch köstliche Satben kauften noch verkauften dorffke/auffer
dern/so manin den KirchenvndApotecken notwendig brauchte.
Auß diesenvnd andern Exempeln / so ich vietmchrzuerzehten wüste/
ist ab zu nemen/wic schmdtlich vnd vbel es einem ehrlichen Mann anstehe/
das er schmeckende Kleider anlege/vndBisemknöpffbey /hm trage.Dann
zu dem/das sie dem Menschen ein schlechte frewd bringen / vnnd vnter den
Leuten viel redens verursachen/ so lähren sie den Beuekel / vnd beschweren
den Kopff. Bas man ein Hembt / oder ein Fatznetel oder Leilach mit
ein wenig Rose rwasser besprengk/gehet wot Hin/Aber wann mann für ein
einziges parparfumirke Hmdschuch zehenSucaten zahlt / das ist zu grob
vnd nicht paffrrlich. Dann / was man für ein par Hmdschuch mehr als
dreyPatzen außgibk/das isteincuriositek vndvbrichervnkosten. Was
mich zum lachen / vnd gleichsamb zum zürnm bewegt/ ist/das man viel li-
derliche Leut finde/die ihrer Bulschaffe ein par Hmdschuch kauften vmb
zehen Ducaten / vnd haben doch das Hertz nicht / das siejhrer Schwester
oderBaasenein Heubel oder ein par Zöpffkaufften. Die Jenige Ge-
sellen aber sotten bedencken/das der Prophet sagt: Lrit prosuäuisdimo
oäorcfcLtor: Ale wolteer sagen: Es wirdeinzeit kommen/ dassiewer-
dmtrawrmvndwcheklagen/welcheallhieauffErdmdengutmgeruchen
nachgangen / vnd an statt der köstlichen Salben einengrewlichen vnteid-
lichenGestanckeinnemmenwerdm. Danndiesewolschmeckendesachm
sein ein Grewel vorGDTT/ ein Ergernus in der Gemein/ein Gefahr
für die Seel/vnnd ein fressender WurmimBeureel. Wofern die Mm-
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