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Guevara, Antonio de; Albertinus, Aegidius [Bearb.]; Berg, Adam [Bearb.]
Erster Theil. Der guldenen Sendtschreiben. Weilandt deß Hochwürdigen vnnd Wolgebornen Herrn Antonij de Gueuara, Parfüsser Ordens/ Bischoffens zu Mondonedo, Keysers Caroli des V. Hoffpredigers vnd Chronisten/ darinn vil schöne Tractätl/ subtile Discursen/ artliche Historien/ herrliche Antiquiteten/ vnd lauter gute Exemplarische sachen begriffen/ so allen vnd jeglichen/ ... Personen ... nutzlich zulesen. Durch der Fürstl: Durchl: in Bayern Hoffraths Secretarium Ægidium Albertinum, auß der Hispanischen in die Teutsche Sprach auffs fleissigist verwendt. ... — Gedruckt zu München: bey Adam Berg. Fürstl: Durchl: Hofbuchdrucker., 1600

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https://doi.org/10.11588/diglit.66320#0399

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Güldener Sendtschreiben
Man offrermals Remedieren vnnd bessem / aberdm Etzrnrür^
HM werken kan man selren helffen/noch verkehren. Dann ein Messer zep
schneid das Fleisch / Aber ein schmelichs Wort trifft dasHertz. Die-
fts alles melre ich allein darumb/ Allweil E. E. inn dero Schreiben
mir zuuerstehen geben / vnnd gleichsamb verweisen / das ich inn meiner
Jüngsten/ mn gegenwirt des Kaysers gehaltmen Predig/ vnrerandern
vcrmeldt habe/ daß es ein hochschedlich ding sey/ GLTTzn einem
Feind haben/ vnnd das es hochgefahrlich ftp/den Menschen zu einem
Freund haben.
Vielleiche vermeinen E. E. ich Habe diese wort etwa von ohngefar/
auß dem teren Sack/ vnnd ohn gutem vorbedacht geredt e E. E. sollens
aber keines wegs vermeinen/viel weniger sagen: Dann ihr solk wissen/
wann ich anffdie Cantztl gehe / daß ich mich befleisse / nicht zu reden / was
mir gelüstvnnd znfelt/sonder mit einer solcher Attention vnnd gutem vor-
bedacht / samb gieng ich zu der Beicht. Die Carrßel ist ein Cathedra
welche Christus mit seiner Person hat consecrirk; Vnnd ist ein heiligs
ort/darauff Gottes wort gepredigt wird. Vnnd eben darumb follnie/
mand hinnauff steigen/einige MörleoderTräumzuerzehten/sonderndie
Göttliche Geheimnussen zupredigen/Dann sonsten kan ein solcher kein
Göttlicher Prediger genent werden/sondern viel mehr ein geschwetzige»
Aanbrecheroder Tyriacks Kramer.
Ich bekenn zwar/ das ich Wer: vnnd vielmals gesündigt hab mir
Gedancken/Worten vnd Wercken/Aber doch darff ich keckttch sagen/daA
Zch niemaln etwas auffder Cantzel hab fürbracht / darauff ich nicht zuuo»
wol fiudirk / vnd offrermals erwogen hette. Dann (wie der H.Hiero-
nymus sagt) was man auffder Gaffen für ein Lügen helt/das wird in der
Kirchen für einlacrrleAum gehalten.
Es mag sein / das ich damals am verschienen grünen Donner-
pag mich vertiefst/ vnnd etwa weit eingelassen hab/ inerklerungderss
hohen Geheimnuß deß Texts/ vnnd das ich/ kürtze der zeit halben / mehr
alle vnnd jegliche wichtige durch mich fürbrachte Wott (darunter dann
diese oberzehtte auch gewest) ausführlich hab erkleren vnnd fürbnngerr
können. Dann eines fürrrefflichen Predigers Ampr ist / das er alle
vnnd jegliche hohe vnnd geheime Sachen des vorhabmdm Texrs/an-
Addi/ rege/
 
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