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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 19.1894

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Heft 4
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Wolters, Paul: Mykenische Gräber in Kephallenia
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https://doi.org/10.11588/diglit.38032#0525

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MYKENISCHE GRAEBEH IN ItEPHALLENIA

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ursprünglichen Anlage gehalten worden. Seine Auffassung wird
schon dadurch widerlegt, dass die jetzt in den Steinbruch
führenden Zugänge im Gegensatz zu dem nach Norden ge-
richteten ursprünglichen eine ganz unregelmässige Gestalt zei-
gen und dass ihre Schwellen um ein beträchtliches Stück über
dem Boden der Grabkammer liegen, bei dem grösseren, 1,50™
breiten, um 70<m, hei dem schmaleren, 75cra breiten, sogar um
1™, ebenso viel als die ganze Höhe der Öffnung beträgt. Auch
an der Ostseite scheint die Kammer durch Beschädigung des
weichen Felsens ihre ursprüngliche Gestalt verändert zu ha-
ben, wenigstens lässt sich die unregelmässige Ausbuchtung
hier so am einfachsten erklären. Es ist allerdings nicht un-
möglich, dass diese sowol als die beiden Öffnungen mit ver-
ursacht sind durch Nischen, welche sich dort befanden. Eine
solche, oben halbrund abgeschlossen, l,40ra lang, 1™ hoch,
70cm tief und ebenso viel über dem Boden liegend ist an der
Nordostecke erhalten. Die ganze Grabkammer ist etwa 3 zu 6m
gross und 3™ hoch, die Thüre etwa lm breit, der Gang 9m lang,
bis zu 3,60 hoch und unten 1,70 oben 0,55m breit; er veren-
gert sich ebenso wie die Gänge der beiden andern Gräber (B. C)
in der für mykenische Kammergräber charakteristischen Weise
nach oben. Die· Thüre ist nach oben spitzwinklig begrenzt.
Dicht daneben liegt eine zweite kleinere Grabkammer (B)
von unregelmässiger Gestalt; ihre Grösse beträgt etwa 2,50
zu 2,30m, ihre Höhe 1,20, der Gang ist 4, 5m lang und 0,75™
breit, die Thüre 1 ,35 hoch. Im Inneren finden sich drei be-
sondere in den Boden eingetiefte Gräber, bei denen sich nur
die Breite noch feststellen lässt; sie beträgt (1) 44, (2) 46 und
(3) 50cm.
Die dritte Kammer ist wieder etwas grösser, bis zu 5™ breit,
3,85m tief und 1,35™ hoch. Auch in ihren Boden sind ein-
zelne Gräber, zehn an Zahl, eingelassen, deren Tiefe zwischen
36 (8) und 68cm (10) schwankt, ihre Länge wechselt von 0,90m
(8) zu 2,12m (7), die Breite von 0,24™ (8) zu 0,47™ (2). Sol-
che besonders eingetiefte Gräber sind in mykenischen Graban-
lagen nicht mehr ungewöhnlich. Der Gang dieser Kammer ist
 
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