Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 27.1911

DOI Heft:
Heft 6
DOI Artikel:
Der neue Städtische Vieh- und Schlachthof in Dresden: Architekt: Stadtbaurat Professor Hans Erlwein
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.35084#0075

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
1911, 6.

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Seite 65.

terei, die nur von außen durch besonderen Eingang zugäng-
lich ist. Auf der der Stadt zugekehrten Südseite liegen außerhalb
der Einfriedigung, damit sie auch ohne Betreten des Schlacht-
hofes erreicht werden können, das Verwaltungs- und drei Laden-
gebäude mit Beamtenwohnungen und links vom Eingang ein
umfangreiches Gastwirtschaftsgebäude (33) mit großen Terrassen,
Garten und Stallgebäude. Im Gastwirtschaftsgebäude sind außer
den Gaststuben, dem Börsensaal und den Wirtschaftsräumen

Alle Gründungen sind aus Stampfbeton, wo nötig mit
Eiseneinlagen hergestellt. Kühlhaus und Maschinenhaus stehen
auf eingerammten Eisenbetonpfählen. Bei den Hallen sind alle
Decken bzw. Dächer sowie die stützenden Pfeiler ebenfalls in
Eisenbeton ausgeführt, das aufgehende Mauerwerk aus Ziegeln
und innen und außen verputzt. Die Wände der Markt- und
Schlachthallen, des Kühlhauses und der Verbindungshalle sind
2 m hoch, zum Teil noch höher, mit glasierten Steinen oder

Blick auf die Kraftstation. Architekt: Stadtbaurat Prof. H. Erlwein in Dresden.


eine Posthilfsstelle, die Geschäftsräume der Zentralviehmarkts-
bank und der Viehversicherung, Maklerzimmer, eine Wohnung
für den Wirt und Fremdenzimmer untergebracht.
Innerhalb des Eingangs liegt die Stallung für 350 Fleischer-
pferde und 250 Fleischerhunde mit Schuppen für 112 Fahr-
räder (20). Wie die Verkehrs- und betriebstechnischen Anlagen sind
auch die Gebäude selbst aufs beste und zweckmäßigste aus-
geführt, um trotz der starken Inanspruchnahme durch den
Betrieb die geringste Abnutzung und größte Sauberkeit zu
gewährleisten und so die Unterhaltungskosten auf das Mindest-
maß herabzusetzen.

Platten verkleidet. Die Außenmauern sind zum besseren Schutz
gegen Beschädigung mit einem Sockel aus gestocktem Beton
mit Granit-, Grünstein- und Porphyreinschlag versehen. Die
flachen Hallendächer sind mit dreifacher Dachpappe mit auf-
gepreßter Kiesschicht, die steilen Dächer mit roten Biber-
schwänzen eingedeckt. Die hohen Mansarddächer der Futter-
ställe bergen die Futtervorräte.
Alle Klempnerarbeiten sind in Kupfer ausgeführt. Die
Fenster der Markt- und Schlachthallen haben Eisenrahmen,
die der übrigen Gebäude Holzrahmen mit Sprossenteilung.
In sämtlichen Ställen sind die Fenster mit Riffelglas verglast.
 
Annotationen