Aufrichtigteutſche
Volk sz
z ituug
Mit tardesherrticher hohe r Erlaubniß und Kaiſ. Königl. ulctgnidlgtien Privilegio.
Ecſter Baud, erſtces Stäck. Gera, den 2. Januar.. x 799.6
. i :4 ff AQ v
Heil dir, Sehn der Ewigkeit!
Heil dir, Chronos, Gott der Zeit!
Welt reicht deine Herrschaft, weit! |
Ai les vollendet die Jeit. Welche Lua :
nungowürdize Veränderungen hat ſie nicht
_ ſſeitacht Jahren bewirkt, uud welche Verän-
derungenwird ſle nicht noch vordem Schluſ-
_ ſedes, zu Ende eilenden Jahrhunderts, be-
wirken? Altes dreher ſich um ſie in einem
Freislaufe herum; ſie ſchaft und zerſtört,
ſie hebt emper und ſlürzt darnieder; ſie er:
gheüt und verſinſtert; ſie iſt die Gewähr-
cleiſterin der Vergängli felt. menſchlicher
5 Owst:
Ich be hertſchte, fo ruft ſie uns aus
. den Tiefen der Ewigkeit zu, ich beherrſchte
die Welt von Anbeginn bis jetzt; mein ge-
waltiger Urm erhob und ſtürzte ganze Na-
zionen; nichts iſt, was nicht ſchen war,
und nichts wird seyn, was nicht ſchon ger
wieſen iſi; vor mir beuge ſich ales im Stau:
be und läßt keine Spur ſeines Daſeyns
„zurück.. -
_ Hlicke, Sterblicher, auf den Erdkrels
_ umher, den du bewohneſt, und du wirſt
meine Allmacht in Demuch retshtet: s
fuürchre.
# n Meer iſt, n war einſt Land, und was
einſt tand war, iſt jezr Meer; ducch mei-
ne Alkraft ebneten ſich Gebürge und Thänr
ler wuchſen zu Gebürgen empor; Wiuſte-
neien verwandelten ſich in parad/ſiſche Ge-.
filde und die lachendeſten Gegenden in Ein-
öden. In meiner Hand lag das Schickſal
Der Menſchenund Völker; ich wießtihnen ih-
re Gränzen an und beſtimmte die Dauer
' iht es Daſeyns. Jedes Geſchlecht gehr mit
mir unter und eilet der Vermiſchung mit
der Erde entgegen, indeß ich, gleich del-
nem unſterdlichen Geiſte, keine Verweſung
und ich ſtehe noch da, ausgerüſtet mit
Micnuskraft, wie ich vor Jahreauſenden
ſtand, gleich furchtbar und ehrwürdig dem
Wieiſen und Klugen deines Geſchleches,
der ſich, durch mich belehrt, auf die Ewig-
keic vorbereitet.
Auch das vergangene Ichr, ein Quint-
chen meiner Unermeßlichkeit, iſt nun an
den Thron meiner Herrſchaft gekettet. Lerne
von mir, ſo rief es dir, bei ſeinem Schei-
den, mit wehmüthiger Stimme zu, lerne
von mir die Abwechslung und Vergänge.
Meine Iugend welket nimmer
Volk sz
z ituug
Mit tardesherrticher hohe r Erlaubniß und Kaiſ. Königl. ulctgnidlgtien Privilegio.
Ecſter Baud, erſtces Stäck. Gera, den 2. Januar.. x 799.6
. i :4 ff AQ v
Heil dir, Sehn der Ewigkeit!
Heil dir, Chronos, Gott der Zeit!
Welt reicht deine Herrschaft, weit! |
Ai les vollendet die Jeit. Welche Lua :
nungowürdize Veränderungen hat ſie nicht
_ ſſeitacht Jahren bewirkt, uud welche Verän-
derungenwird ſle nicht noch vordem Schluſ-
_ ſedes, zu Ende eilenden Jahrhunderts, be-
wirken? Altes dreher ſich um ſie in einem
Freislaufe herum; ſie ſchaft und zerſtört,
ſie hebt emper und ſlürzt darnieder; ſie er:
gheüt und verſinſtert; ſie iſt die Gewähr-
cleiſterin der Vergängli felt. menſchlicher
5 Owst:
Ich be hertſchte, fo ruft ſie uns aus
. den Tiefen der Ewigkeit zu, ich beherrſchte
die Welt von Anbeginn bis jetzt; mein ge-
waltiger Urm erhob und ſtürzte ganze Na-
zionen; nichts iſt, was nicht ſchen war,
und nichts wird seyn, was nicht ſchon ger
wieſen iſi; vor mir beuge ſich ales im Stau:
be und läßt keine Spur ſeines Daſeyns
„zurück.. -
_ Hlicke, Sterblicher, auf den Erdkrels
_ umher, den du bewohneſt, und du wirſt
meine Allmacht in Demuch retshtet: s
fuürchre.
# n Meer iſt, n war einſt Land, und was
einſt tand war, iſt jezr Meer; ducch mei-
ne Alkraft ebneten ſich Gebürge und Thänr
ler wuchſen zu Gebürgen empor; Wiuſte-
neien verwandelten ſich in parad/ſiſche Ge-.
filde und die lachendeſten Gegenden in Ein-
öden. In meiner Hand lag das Schickſal
Der Menſchenund Völker; ich wießtihnen ih-
re Gränzen an und beſtimmte die Dauer
' iht es Daſeyns. Jedes Geſchlecht gehr mit
mir unter und eilet der Vermiſchung mit
der Erde entgegen, indeß ich, gleich del-
nem unſterdlichen Geiſte, keine Verweſung
und ich ſtehe noch da, ausgerüſtet mit
Micnuskraft, wie ich vor Jahreauſenden
ſtand, gleich furchtbar und ehrwürdig dem
Wieiſen und Klugen deines Geſchleches,
der ſich, durch mich belehrt, auf die Ewig-
keic vorbereitet.
Auch das vergangene Ichr, ein Quint-
chen meiner Unermeßlichkeit, iſt nun an
den Thron meiner Herrſchaft gekettet. Lerne
von mir, ſo rief es dir, bei ſeinem Schei-
den, mit wehmüthiger Stimme zu, lerne
von mir die Abwechslung und Vergänge.
Meine Iugend welket nimmer