Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]: Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde (1799) [VD18 90672828]

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Mit Landesßherrlicher . ':

und Kaiſ. Kökizt,





höchſter Erlaußuiß

îällergnäd. Prlrileg.



Erſter Band, Fünftes Stück, Gera, den 15, Januar. 1799.

s Reichsfriede. :
: D. Aueſichten zu einem nahen Feleden

ſind von neteem auf eine Art getrübr wor-

Den, die bei jedem Freunde der Ruhe und
Orduung, bei jeden ftillen Bewohner
Teutſchlands die bangſte Beſorgniß erwek-
ken muß. Die anfangs bezwelfelten Ge-

rüchte von einer nähern Theilnahme des

Beherrſchers des ungeheuren ruſſiſ. Reichs
andengegenwättigen politiſchen Angelegen-
heiten, von dem Aufbruche eines zahlrel-
chen Korps ſeiner Truppen, haben ſich lei-
der nur zu ſehr beſtätige. Eine Kolonne
derſelben von beinahe 24,000 Mann, iſt
gegen Ende des verfloſſenen Monats wirk-

lich in der Gegend von Brünn in Mäth-

ren eingerückt, wohin beide Kaiſerl. Maje-
ſtäten am 26 December von Wien ausdie
Reiſe gemacht und ſie ſelbſt in Augenſchein
genommen haben. >

yVegen wen ſind dleſe Truppen, us

die, weiche noch nachfolgen sollen, bes

ſtim nt? Welche Gegend werden Sie zie

ihrem Kriegsſchouplatz erwählen? ſo ſrag-
te vielleicht ſchon mancher unſrer Leſer aus
Neuglerndſen. ; . .
Etwas mehr als dieſe iſt es aber, wenn
die Franzoſen dieſe Frage thun;; zu verden-
ken ſind ſie keinesweges, wenn ſie wiſſen
wollen, wohin dieſe Truppen ihren Marſch
fortſetzen werden; wenn ſie, ihrer eigenen
Sicherheit wegen, nicht zugeben wollen,
def ſie das Gebiet des reucſchen Relchs
etreten. "st
Die Abgeordneten der franzöſiſchen Re-
publik haben dieſe ihre Beſorgniß durch eis
ne Erklärung vom 1ten Jenner dieſes Jah-

res , der Reichsdeputazion zu erkennen ge-

geben, wodurch nicht nur dieſe, ſondern
das ganze teutſche Reich, in die größte
Verlegenheit geſetzt wird. So nahe man
auch ſchon dem Abſchl1rſſe des Friedens zu

leyn ſchien,. ein ſo großes Hinderniß iſt dg-