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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1799 [VD18 90672828]

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Erster Band. Zwölftes Stück
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https://doi.org/10.11588/diglit.43232#0093

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" E rfer Band, Zwölftes Stück, Gera, den 8. Februar. 1799,

ü Teueſchtand.

De von uns bereits im letzten Stück

mitgetheilte wichtige Nachricht, daß Eh-
reubreitſtein *) am 24ften Jan. durch Ka-

pitulazion ſich an die Franzoſen ergeben

habe, beſtätiget ſich von allen Seiten her.
Die brave Beſatzung zog den 28ſken v. M.
mit allen Militair - Ehren aus der Ve-
stung, mußte aber laut eines Privatbrie-
. fes alle Munizion nebſt vorhandenen Ka-
nonen zurücklaſſen. Man weiß eigentlich

noch nicht genau, was dle Kapitulazion

veranlaßt hart. Denn wenn auch einige
Nachrichten melden, daß in der Veſtung
Mangel an Lebensmitteln geweſen wären,
ſo verſichert vielmehr obige Privatnach-

richt , die ganz aus der Nähe der Veſtung
herkommt, daß es der Veſtung nicht an
Proviant gefehiet habe, ſondern vielmehr

die Einwohner im Thal aus der Veſtung

ſelbſt wären mit lebensmitteln versehen
worden. Uebrigens weis man, daß der
Kommandant der Veſtung, Obriſt von

+) Diese Veſtung, bekanntlich der Schlüſſel zur Mosel und zum Rhein , ift auf einem aßs
hängigen Felſen erbaut, den man überall, ſelbſt ohne Waffen - Widerſtand, nur mit Mühe
erſteigen kann. Ein Theil der Veſtungswerke iſt in den Felſen ſelbſt, (wie in Silberberg 1c.)
gehauen, MWaſser liefert (seit 1481 ) ein 280 Schuhtiefer Brunnen. Am Fuße dieses
Felſens gegen Koblenz zu , liegt das Städtchen Thal Ehrenbreitſtein,, auch ſchlechthin Thal

genannt.
gen Veſtungswerke.

In der 2ten Hälfte des 12ten Jahrhundertes erhielt Ehrenbrelrftein felne wichti-
Während dem zojährigen Kciege, im Jahr 163r überließ ſie Kurfärſt

Philipp Chriſtoph von Trier, den franzöſiſchen Truppen, die ſie erſt im Weſtphäliſchen Frieden
wieder zurückzaben, Suit dieſem war die Veſte nie wieder in feindlicher Gewalen.
 
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