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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 2.1900-1901

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Nr. 13 u. 14
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Engelmann, U.: Die Verteidigungsbauten der siebenbürgischen Sachsen
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https://doi.org/10.11588/diglit.31729#0133

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umgang,währenddie)?ertheidigungö-
anlagen des Gotteshauses selbst aus
Maschikulis bestehen. Alles in allenr
das Werk einer kleinen, auf geringe
Rampferzahl angewiesenen Ge-
meinde.

Ungleich statttlicher stellt sich
die vertheidigungskirche des Dorfes
Wurmloch dar, die in dieser Form
ihre höchste Ausbildung erreicht hat;
ist doch hier neben dem romanischen,
mit machtigen Streben gestütztem
Thurme das RLrchenchor gewaltig
in die ^öhe getrieberr, zugleich wird
das ganze Gebaude von einer starken,
wenn auch Lm -Laufe der Zeiren
niedriger gewordenen Mauer mn-
geben und bildet somit den Ueber-

Abb. 7. Lirch-Nkastc» v-n «enstadr. g«',st zu de» >»> Sachftnlande haupr.

Speicher an der Innenseite der Ringmauer. sächlich vorhandenenAirchenkastellen

(2lbb. ö).

Waren doch im -Laufe der Zeit die schützenden Räume des festen Gotceshauses für die heran-
wachsende Gemeinde zu klein geworden, so grenzte man, da eilte Umbauung des ganzen Dorfes in Folge
seiner großen Llächenausdehnung fast unmöglich war, einen Raum mn die Rirche mit Mauern und Thürmen
ab, damit auf diesem sogenanncen Rirchhof, der Bauer mit Weib und Rind und seiner besten Habe
Zufiucht finden könne. Die Dertheidigungskirche hatte sich zmn Rirchenkastelle gewandelt, deren rypisches
Bild die Gerneinde Meschen zeigt.

Ein doppelrer, von drei Thürmen und zwei Basreien verstärkrer Mauer-Ring umgiebt das,
ecwa aus dem Ende des 15. Iahrhundercs stammende Gotteshaus, das an seiner Vlord- und Güdseite
^)echscharten, sowie vereinzelce Maschikulis rrägt. Durch dcn im Mittelpunkte des Ganzen aufragenden
Thorthurm, der seine wuchtige Gestalt dem »öermannstädtcr Meister Andreas -Eapicida verdankt, ge-
langt man in den ersten von
einer schwächeren Mauer umge-
benen geräumigen ^of, in dem
zu Rriegeszeiten das VLeh der
Gemeinde Platz fand, während
der Bauer selbst, im innersten
Ringe, dem Rirchhofe selbst, sich
einen Zufiuchcsorc für ernstere
Zeicen geschaffen hatte, ziehen
sich doch an der Innenseite der
Mauer zahlreiche mit weiser
Raumausnutzung angelegte
Rammern enrlang, in denen sich
die ecwa 80O Röpfe zählende
Gemeinde bei Rriegesläuften
ganz gut zusammendrängen
konnre. Am wohlerhaltensten
finden sich derartige Wohnungs-
und Gpeicheranlagen in dem
größten Rastelle, dem von Tarc

lau (s)lan s. Vio. ö, 2l^htgang II, Abb. 8. Rirchenkastcll von Hamruden.
 
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