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Comenius, Johann Amos; Bötticher, Wilhelm [Übers.]
Die Schule als Spiel — Langensalza, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.16743#0011

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O o r w o r t.

Hiemit übergebe ich der Öffentlichkeit die deutsche Übersetzung
einer Schrift des Comenius, die, bisher wenig beachtet, dennoch bei
näherer Prüfung sich auch für unsere Zeit noch als sehr schätzenswert
erweist. Des Comenius Loüola Unäus, bestehend aus acht Schau-
spielen, in welchen er den in seiner üanna linguarnin niedergelegten
Lehrstoff, die Welt der natürlichen, der künstlichen, der moralischen
nnd der religiösen Dinge, zu unmittelbarer Anschauung bringt, hat
auch noch für uns eineu nicht geringen wissenschaftlichen, besonders
aber einen sehr hohen praktischen Wert. Der, welcher in die Unter-
richtsweise des Comenius einzudringen sucht, empfängt nirgends ein
so anschauliches und klares Bild von ihr als in dieser Schrift. Ja
in ihrem vierten Teile, der von der Schule handelt, wie sie Comenius
wünscht, werden vollständige Lehrproben gegeben im Buchstabieren,
in der Satzlehre u. dgl. Man könnte diese Schrift die angewandte
Unterrichtslehre des Comenius nennen. Sie ift ferner ein wichtiger
Beitrag für die Erkenntnis seiner ganzen Sinnesart. Sie zeigt ihn
uns als den liebenswürdigsten Lehrer, der immer bemüht ist, seine
Schüler in guter Laune, in fröhlichem Eifer zu erhalten. Sie lehrt
ihn uns ferner nach seiner politischen Richlung kennen. Seine Kolo-
nisten auf der fernen Jnsel wählen sich nicht eine Monarchie, sondern
eine Aristokratie als die beste Staatsform. Auch dem, welcher sich
mit dem Schulwesen des 17. Jahrhunderts beschäftigt, wird die
Schrift gute Dienste thun. Sie zeigt ihm das damalige Schulwissen
in seinem ganzen Umfange, das Überwuchern des Lateinischen, den
ungeheuren Vokabelschatz, den die Schüler sich aneignen mußten, aber
auch das Vordringen der Realien, namentlich der Naturwissenschaften^
der Phhsik, Botanik, Zoologie, Anthrvpologie. Wir sehen sie in
 
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