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Comenius, Johann Amos; Bötticher, Wilhelm [Übers.]
Die Schule als Spiel — Langensalza, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.16743#0354

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Der Sprachenpforte drcimcitische Darstelluug. Teil VII.

indem für Euch zu eiuem Gastmahl oder zur Verieilung unter Euch
zwauzig Ochsen und hundert Schafe bestimmt worden sind uud bieles
andere, was Euch und Eureu Kindern den Tag zu einem festlichen
und fröhlichen machen wird, zum Andenken an die glückliche Gründnng
unseres Staates. Jetzt kehrt zu den Eurigen zuriick!

Das niedere Volk geht herans, zu den übrigen aber der Konsul:
Jhr, meine Freunde, fölgt mir in das Stadthaus.

Epilogus.

Wenn einmal Felder, Gärten und Weinberge schön blühen, so ist
Hoffnung auf eine gute Ernte und Weinernte. Versprechen daun
nicht anch die Schulen, diese Pflanzstätten der Kirche und des Staates,
wenn sie in Blüte stehen, für Kirche und Staat eine gute Ernle?
Wird man also nicht auch zweifellos auf eine schöne Ernte für das
geliebte Vaterland hoffen dürfen, wenn wir hier in diese Eure löb-
liche Schule als Reben und Bänmchen eingesetzt in der Aneiguuug
der Wissenschaften, der Sprachen, der Weisheit, Sittlichkeit und Fröm-
migkeit wachsen und blühen, und nicht nur Gutes nnd Nützliches
kennen, sondern auch thun lernen? Doch ganz gewist, wenn Gott
es will, ohne welchen sowohl der, der Pflanzt, als auch der, dcr
begießt, nichts ist. Doch pflegt er den Tau seines Segens nur über
diejenigen auszugießen, welche pflanzen und begießen, beten und ar-
beiten. Darum, hochverehrte Beschützer, Pfleger und Besucher der
Schule, höret nicht anf zu Pflanzen nnd zu begießen, Jhr übrigen
aber, uns Gutes zu wünschen und zu erbitten, wir endlich, die wir
in der Werkstatt der Weisheit selbst leben, zu arbeiten. Gott wird
uns allcn mit seinem Segen in Gnadcn helfen, und o er helfe,
er helfe!

Jch erinncre an das Gebot der Menschenfreundlichkeit und bitte,
daß Jhr uns um der Kirche und des Staates willen Euer Wohl-
wollen bewahren möget. Lebet wohl!
 
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