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https://doi.org/10.11588/diglit.16743#0353
Zweiter Aufzug. Zwölftcr Auftritt.
333
setze und ihrer Vollstreckung und damit der Festigkeit Eures Staates!
Damit sein Ansehen um so größer sei, halte ich dasür, daß er aus
dem Kreise des hohen Senates gemählt werden niuß. Beratet nuu,
jeder Teil für sich und im Stillen, Jhr, erhabene Senatoren, Du
hochwürdiger Prätor mit Deinen Beisitzern, und Jhr, das Volk mit
seinen Tribunen, und Du endlich, Tribun dcs niederen Volkes, mit
Deinem Volke! Jeder Teil ncnuc dann denjenigcn, dcn er gewählt
hat, damit wir sehcn, wer die meisten Stimmen erhaltcu hat!
(Jn jeder Abteilung stccken sie die Köpfe zusammeu und beralen, cndlich ver-
kündigcn sie:)
Konsul: Wir wählen Salvius Urbanus.
Prätor: Wir Nicolaus Felicius.
Tribun der Handwerker: Wir Salvius Urbanus.
Tribun des niederen Volkes: Wir Fabius Verus.
Solon: Jch glaube, daß ein jeder von dencn, die Jhr genannt
habt, cines so großen Amtes würdig sei. Weil Du jedoch, Salvius
Urbanus, die meisten Stimmen erhalten hast, so empfange Du die
Gewalt, welche Dir der Senat und Dein Volk überträgt, und sei
durch weisc, eifrige und kräftige Ausübung des sittcnrichterlichen Amtes
in diesem Staate die Hauptsäule aller Tugend und unverdorbeuen
Sitte! Dulde an keinem eincn Fehler, auch nicht an einem Amts-
genossen oder gar am Konsul selbst! Mahne sofort, lehre verbessern,
den Unverbesserlichen entferne, daniit nirgends etwas Schlechtes ein-
reiße! Aber bedenke, daß Du auch über Deinc Handlungen Rechcn-
schaft ablegen mußt an jenem großen jährlich wiederkehrenden Ge-
richtstage! Daher verhalte Dich so, daß Du nur Lob für Deine
Amtsführung erntest!
Und somit ist alles eingerichtet, so gut als es möglich war. Jm
Begriffe, zu den Meinen und dem Meinigen zurückzukehren, wünsche
ich Euch tausendmal, daß Jhr mit diescm Eurem ncuen Staatc von
Tage zu Tage herrlicher erblühen möget an Macht, Reichtum und
Ruhm!
(Er erhebt sich. Es erhebt sich der Senat und die Richtcr. Der Konsul ant-
wortet folgendermaßeu:)
Konsul: Mit Frendcn haben wir Dich cmpfangen, o Solon,
mit Schmerz lassen wir Dich ziehen. Doch habe Dank von uns
allen, daß Du uns mit Deinem vorsorgenden Rate so wohl beige-
standen hast! Wir laden Dich aber in unser Stadthaus zum Gast-
mahl, das wir den ersten Männern unseres Volkes haben bereiten
lassen. Morgen wird dafür gesorgt sein, daß Jhr anderen, auch Jhr
niedrigsten Stände, an einer so allgemeinen Freude teilnchmcn könnt,
1) pr^tnnsnm.
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setze und ihrer Vollstreckung und damit der Festigkeit Eures Staates!
Damit sein Ansehen um so größer sei, halte ich dasür, daß er aus
dem Kreise des hohen Senates gemählt werden niuß. Beratet nuu,
jeder Teil für sich und im Stillen, Jhr, erhabene Senatoren, Du
hochwürdiger Prätor mit Deinen Beisitzern, und Jhr, das Volk mit
seinen Tribunen, und Du endlich, Tribun dcs niederen Volkes, mit
Deinem Volke! Jeder Teil ncnuc dann denjenigcn, dcn er gewählt
hat, damit wir sehcn, wer die meisten Stimmen erhaltcu hat!
(Jn jeder Abteilung stccken sie die Köpfe zusammeu und beralen, cndlich ver-
kündigcn sie:)
Konsul: Wir wählen Salvius Urbanus.
Prätor: Wir Nicolaus Felicius.
Tribun der Handwerker: Wir Salvius Urbanus.
Tribun des niederen Volkes: Wir Fabius Verus.
Solon: Jch glaube, daß ein jeder von dencn, die Jhr genannt
habt, cines so großen Amtes würdig sei. Weil Du jedoch, Salvius
Urbanus, die meisten Stimmen erhalten hast, so empfange Du die
Gewalt, welche Dir der Senat und Dein Volk überträgt, und sei
durch weisc, eifrige und kräftige Ausübung des sittcnrichterlichen Amtes
in diesem Staate die Hauptsäule aller Tugend und unverdorbeuen
Sitte! Dulde an keinem eincn Fehler, auch nicht an einem Amts-
genossen oder gar am Konsul selbst! Mahne sofort, lehre verbessern,
den Unverbesserlichen entferne, daniit nirgends etwas Schlechtes ein-
reiße! Aber bedenke, daß Du auch über Deinc Handlungen Rechcn-
schaft ablegen mußt an jenem großen jährlich wiederkehrenden Ge-
richtstage! Daher verhalte Dich so, daß Du nur Lob für Deine
Amtsführung erntest!
Und somit ist alles eingerichtet, so gut als es möglich war. Jm
Begriffe, zu den Meinen und dem Meinigen zurückzukehren, wünsche
ich Euch tausendmal, daß Jhr mit diescm Eurem ncuen Staatc von
Tage zu Tage herrlicher erblühen möget an Macht, Reichtum und
Ruhm!
(Er erhebt sich. Es erhebt sich der Senat und die Richtcr. Der Konsul ant-
wortet folgendermaßeu:)
Konsul: Mit Frendcn haben wir Dich cmpfangen, o Solon,
mit Schmerz lassen wir Dich ziehen. Doch habe Dank von uns
allen, daß Du uns mit Deinem vorsorgenden Rate so wohl beige-
standen hast! Wir laden Dich aber in unser Stadthaus zum Gast-
mahl, das wir den ersten Männern unseres Volkes haben bereiten
lassen. Morgen wird dafür gesorgt sein, daß Jhr anderen, auch Jhr
niedrigsten Stände, an einer so allgemeinen Freude teilnchmcn könnt,
1) pr^tnnsnm.