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https://doi.org/10.11588/diglit.16743#0268
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Der Sprachenpfortc dramatische Darstellung. Teil V.
Anfänger: Wohl, um sich im Ausdruck zn üben?
Akad.: Nicht allein, sondern auch um Dein Urteil zu schärfen
und Dein Wissen zu bereichern.
Anfänger: Wvllen darüber ein andermal sprechen! Jetzt ist
Zeit znni Mittagessen. Laß uns zurückkehren!
Zwcitcr Auftritt.
König: Diese Lustwandler koinmen mir wie Schwärmer bor,
sv wenig scheinen sie jemand außer sich beachtet und irgend etwas
anßer ihren Gedanken bemerkt zn haben.
Sokrates: Das pflegt den Philosophen zu begegnen, daß sie,
in ihre abgezogenen Untersnchungcn vertieft, nichts um >sich her sehen
nnd riechen und es manchnial kaum merken, wenn es brennt.
König: So kann einer von sich sclbst ausgehen? Mögen denn
diese zu tiefen Denkern werden! Wir aber, was thun wir? Jch
für mein Teil bemerke, daß einige- Leistungen der Akademiker dcr
Prüsung wert sind. Aber ich habe Grund, sie zu verschieben. Möge
es ihnen nnterdessen wohl gehen, das wünsche ich.
Plato: Wir Unterthanen haben zu wünschen. Die Fürsten da-
gegen und diejenigen, welche mit einer Amtsgewalt betraut sind, haben
zu bestimmen. Nächst Gott erwarten wir also von Dir, erlanchter
König, daß Schulen und Akademieen, die Verhältnisse des einzelnen
Unterthaneu und des Staates überall im ganzen Reiche in gutem
Stande sich befinden. Und wir befehlen Dir das öffentliche Wohl,
wie auch uns selbst.
(Alle stehen auf niid verbeugcn sich.)
König: Am Willen wird es mir niemals fehlen. Aber wie
wir Menschen sind, es läßt sich nicht immer allcs, was ersprießlich
ist, erkennen, znmal von einem allein. Mehr sehen viele Augen
als ein Auge. Macht Jhr daher, die ich mir zu geheimen Beratungen
erwählt habe, mich auf alles aufmerksam, was irgendwo von Nutzen
sein könnte! Gute Ratschläge werden inimer willkommen sein.
(Er erhebt sich und alle mit ihm, und sie geheu unter deu Klängeu dcr Musik
heraus.)
L p i l o g u S.
Hochzuverehrende Zuschauer! Habt Jhr Euch nun satt gesehen
an unseren Spielen? Nnd satt gehört? Jch fürchte, Jhr seid sogar
müdc geworden. Verzeiht! Der Reichtum der Dinge hat nnsere
Darstellung zu reichhaltig gemacht. Doch hofsen wir, nichts Eitles
Der Sprachenpfortc dramatische Darstellung. Teil V.
Anfänger: Wohl, um sich im Ausdruck zn üben?
Akad.: Nicht allein, sondern auch um Dein Urteil zu schärfen
und Dein Wissen zu bereichern.
Anfänger: Wvllen darüber ein andermal sprechen! Jetzt ist
Zeit znni Mittagessen. Laß uns zurückkehren!
Zwcitcr Auftritt.
König: Diese Lustwandler koinmen mir wie Schwärmer bor,
sv wenig scheinen sie jemand außer sich beachtet und irgend etwas
anßer ihren Gedanken bemerkt zn haben.
Sokrates: Das pflegt den Philosophen zu begegnen, daß sie,
in ihre abgezogenen Untersnchungcn vertieft, nichts um >sich her sehen
nnd riechen und es manchnial kaum merken, wenn es brennt.
König: So kann einer von sich sclbst ausgehen? Mögen denn
diese zu tiefen Denkern werden! Wir aber, was thun wir? Jch
für mein Teil bemerke, daß einige- Leistungen der Akademiker dcr
Prüsung wert sind. Aber ich habe Grund, sie zu verschieben. Möge
es ihnen nnterdessen wohl gehen, das wünsche ich.
Plato: Wir Unterthanen haben zu wünschen. Die Fürsten da-
gegen und diejenigen, welche mit einer Amtsgewalt betraut sind, haben
zu bestimmen. Nächst Gott erwarten wir also von Dir, erlanchter
König, daß Schulen und Akademieen, die Verhältnisse des einzelnen
Unterthaneu und des Staates überall im ganzen Reiche in gutem
Stande sich befinden. Und wir befehlen Dir das öffentliche Wohl,
wie auch uns selbst.
(Alle stehen auf niid verbeugcn sich.)
König: Am Willen wird es mir niemals fehlen. Aber wie
wir Menschen sind, es läßt sich nicht immer allcs, was ersprießlich
ist, erkennen, znmal von einem allein. Mehr sehen viele Augen
als ein Auge. Macht Jhr daher, die ich mir zu geheimen Beratungen
erwählt habe, mich auf alles aufmerksam, was irgendwo von Nutzen
sein könnte! Gute Ratschläge werden inimer willkommen sein.
(Er erhebt sich und alle mit ihm, und sie geheu unter deu Klängeu dcr Musik
heraus.)
L p i l o g u S.
Hochzuverehrende Zuschauer! Habt Jhr Euch nun satt gesehen
an unseren Spielen? Nnd satt gehört? Jch fürchte, Jhr seid sogar
müdc geworden. Verzeiht! Der Reichtum der Dinge hat nnsere
Darstellung zu reichhaltig gemacht. Doch hofsen wir, nichts Eitles