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Comenius, Johann Amos; Bötticher, Wilhelm [Übers.]
Die Schule als Spiel — Langensalza, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.16743#0054

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Der Sprcichenpforte dramcitischc Darstcllung. Tcil I.

richtet), andcrswo zerklüftetc Gegenden, ja auch hohe Berge und tiefe
Thäler, steilc und abschüssige Felsen und jähe Schlünde, hier Pflanzen-
reichc Raseu, dort trockene Wüsteneien, anderswo nasse Gegenden, die
immer Feuchtigkeit hervorsickern lassen, nnd wie sie hier reich an Thon,
dort sandig, dort felsig ist! Und ebenso mannigfaltig ist ihr Jnneres,
voll von finstern Gängeu und Höhlen, welche Dünste durchwehen und
Flüsse durchfließen, aus deren verschiedenartiger Verbindung die
Fossilien oder Mincralien entstehen, dreierlei Art. Erstlich erstarrte
Flüssigkeiten ^), danu die Metalle, endlich die Steine. Von diesen
will ich schweigen, weil andere von ihnen erzählen werden. Nur
von den Eigenschaften der Erde will ich etwas sagen. Ein trockener
Teil der Erde, ausgegraben, seht! ist ein Erdkloß. Wenn ich ihn
mit dcm Fuße zertrete oder mit den Fingeru zerreibe, (er thut beides)
so ist er Stanb. Wenn ich ihn in Wasser auflöse, so ist er Lehm^),
aber trübes Wasser setzt Schlamm ab; auf lehmigen Straßen trete
ich in Kot. Thon ist zähe Erde, geeignet zu Töpfergefäßen. Mergel
ist fett, zum Düngen des Ackers verwendbar. Kreide ist weiße Erde,
die man als Farbe brauchen kann. Aus Ocher wird Rot, die Farbe
des Blutes, gcbrannt. Aber damit kvnimen wir zu den Mineralien,
von welchen andere erzählen werden.

Zwcitcr Auftritt.

Chymius (d. i. Cheniiker von llnrnor, Flüssigkeit):

Ans Urstofsen zusammengesetzte Körper, aber flüssige, sind bisher zur
Anschanung gebracht worden: Wolkcn, Rcgengüsse, Wasserblasen, Eis-
zapfen, Eis, Regenbogen, Blitze, und verschiedene flüssige Stoffe unter
der Erdc. Jch will die festeren zu beschreiben anfangen, die mine-
ralen Flüssigkeiten. Sie sind ein unterirdisches Naß, das bei nur
geringfügiger Veränderung hart wird, gekennzeichnet durch irgend
einen Geschmack und durch manche andcre Bcsonderheit. Sie unter-
scheiden sich nach der Art ihrer Auflösung. Denn manche werden
flüssig durch Wasser, andere sind schmelzbar durch Feuer, andere
lasseu sich zu Pulver zerreiben. Flüssig ist alles Salz, das in Wasser
zergeht, im Feuer aber sprüht und knistert (er zeigt dies beides).
Seht, so thut das gewöhnliche überall bekannte Salz, mag es aus-
gcgrabcn sein (weil es zu Stein wird) oder gekocht. Und ebenso der
Alaun, der sanft zusammenziehend, und Vitriol, das stark verstopfend
wirkt, und das säuerliche Nitrum, das sonst Sodasalz, und weun es
zu Stein verhürtet ist, Salpeter genannt wird. (Alles dieses muß
gezeigt wcrdcn.) Brennbar ist jede Fettigkcit der Erdc, mag sic fest

st sueoi oonorsti. — tutnm.
 
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