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Comenius, Johann Amos; Bötticher, Wilhelm [Übers.]
Die Schule als Spiel — Langensalza, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.16743#0161

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Vierter Aufzug. Scchster Auftritt.

141

1. Der Spiegel, in welchem der Mensch sich sclbst beschaut (da!).

2. Die Brille^), durch welche er alle Dinge deutlicher vor sich
sieht (da!).

3. Das Teleskop, mit welchcm wir weit Entferntes als ganz nahe
sehen, mit dessen Hilfe ein Mensch auf eine ganze Meile erkannt
werden kann.

4. Das Mikroskop, mit welchem wir das winzigste Ding als
ein großes sehen, ein Sandkorn so groß wie einen Berg, einen Floh
so groß wie einen Ochsen.

5. Das Prisma. Durch dieses lassen wir die Farbcn der Dinge
sich tausendfältig umgestalten, in einem Glanze, der sich mit Worten
nicht beschreiben läßt. (Da!)

6/ Das Brennglas. Ein Sonnenstrahl, der durch dicses hin-
durchgeht, entzündet nicht nur Pulver, sondern auch Stroh, Zcug,
und alles Mögliche, selbst ganze feindliche Flotten.

Des Spiegels will ich noch besonders erwähncn, daß derjenige
der beste ist, welcher den Gegenstand genau in derselben Beschaffen-
heit und Größe wiedergiebt. Dies geschieht, wenn der Spiegel gut
geglättet und vollkommen ebeu ist, weder einwärts noch auswärts
gewölbt. Denn der auswärts gewölbte zeigt den Gegenstand kleiner
als er ist, der einwärts gewölbte verkehrt, z. B. den Menschen auf
dem Kopfe stehend. Noch etwas? Jch will auch den sittlichen
Gebrauch des Spiegels lehren, wie Sokrates ihn gelehrt hat. Wenn
du dich, sagte er, schön von Angesicht siehst, so hüte dich, häßlich von
Charakter zu werden, wenn häßlich von Angesicht, so siehe zu, daß
du leibliche Häßlichkeit durch Schönheit der Seele ausgleichst! Ein
schönes Wort!

(Ab, und währeud die Musik spielt, verläßt auch der König init den Weltweisen

die Bnhne.)

i) oonsxioillum.
 
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