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Comenius, Johann Amos; Bötticher, Wilhelm [Übers.]
Die Schule als Spiel — Langensalza, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.16743#0328

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Z08

Dcr Sprachenpforte drameitische Dcirstcllung. Teil VII.

die Mittcl vor, und wir versprachen, auch uachher für alles uud jedes
treulich zu sorgen sdenn es fehlt uns durch Gottes Beistand nicht an
Hilfsqucllen und Mitteln). Es ist also das Uuternehmen bis so weit
gediehen, daß eine Menge, die eineu Staat bilden könnte, znsammen-
gebracht und hierhin übergesiedelt ist. Wir haben anch, wie Du sichst,
uns ringsnm verwahrt und Material zu öffeutlichen und Privatbauten
hcrbeigeschafft. Jm übrigen haben wir uns, da die einzige Grund-
lage von Gedeihen und Sicherheit in der genauesten Abgrenzung und
gesetzmäßigen Verbindung aller besteht, zu unseren Beratungen Dich
herbeigewünscht, der Du, wie wir gehört haben, den Athenern Gesetze
von solcher Mäßigung gabst, daß Du Dick bei Senat und Volk gleich
beliebt gemacht hast, zwei Ständen, die doch vorher in fast unver-
söhnlichem Haß sich gegenüber standen. Wir beglückwünschen uns also
zn Deiner Ankunft und bitten, uns mit gutem Rate zu versehen.

Solon: Jch wiederum beglückwünsche Euch dazu, daß Euch so
bcdcutende Gelegenheit in die Hand gegeben ist, etwas Vortrcfsliches
zu staude zu bringen. Bevor ich aber meine Gedanken darlege,
will ich wissen, erstlich, ob Jhr alle darin einig seid, meiner Leitung
zu folgcu.

Urbanus: Daran brauchst Du nicht zu zweifeln. Mit Herz
und Mund haben wir uns darin vereinigt, bevor wir zu Dir schickten.

Felicius: Es wäre von schlimmer Bedeutung, wenn irgend
welche Uneinigkeil unter uns wäre.

Solon: Zweitens möchte ich zu erfahren suchen, welche Re-
gierungsform Jhr wünscht: Ob eine Monarchie, bei welcher einer
von Ench allein die Herrschaft führt, oder eine Aristokratie, in welcher
dic Bestcn regieren, oder eine Demokratie, in welcher das Volk selbst,
indem es die Ämter unter sich abwechselnd vertauscht, den Staat ver-
waltet.

Felicius: Einen freien Staat haben wir unserem Volke ver-
sprochen. Jrgend einem allein beabsichtigen wir also nicht die Ent-
scheiduug zu überlassen. Auch gefällt nns eine Demokratie nicht aus
Furcht vor Verwirrungen. Dn wirst also alles den Gesetzen einer
Aristokratie anpassen.

Solon: Was sür Vorrechte oder Vorzüge werdet Jhr dann,
durch dercn Eifer dieses ganze Unternehmcn gehalten wird, für Euch
zurückbehalten?

Urbanus: Das dauernde Wohl dieses Staates und ein ehrendes
Andenken der Nachkommen an unseren Namen soll unscr Lohn sein.

Solon: Das ist löblich. Es sollen also der Senat und die
übrigen Regierungsämter aus Euch und den Führern Eures Volkes
eingerichtet werden?

Alle drci: Ja, das wollen wir.
 
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