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Hess, Daniel
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet: Hessen und Rheinhessen — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 3,2: Berlin: Dt. Verl. für Kunstwiss., 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.52864#0112

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FRANKFURT • LEONHARDSKIRCHE

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22, 23. MEDAILLONS MIT DREIPASSBLÜTE
Durchmesser 18,5/19 cm. Inv. Nr. X 3752/3753- Beeh-Lusten-
berger, Nr. 26L Derzeit deponiert.
Erhaltung: Blau außen leicht zerkratzt, Blei 1962/63.
Komposition, Farbigkeit: Blaues Dreiblatt mit weißer Blüte und
gelber Rahmung.
CVMAA 11508 f.
24-26. BLÜTENROSETTEN
Durchmesser 16-17 cm. Inv- Nr. X 3754-3756. Beeh-Lusten-
berger, Nr. 28-30. Derzeit deponiert.
Erhaltung: Gläser außen zerkratzt; Blei 1962/63.
Farbigkeit: Rote Blüten mit gelbem bzw. blauem Stempel.
CVM A A 11510-11512
37. REICHSWAPPEN Abb. 38
Frankfurt (?), Ende 15. Jh.
H. 13,5 cm, B. 12,5 cm. Inv. Nr. X 3466. Beeh-Lustenberger,
Nr. 43.
Nach einer Beschreibung und der photographischen Aufnahme
von Mylius in der Graphischen Sammlung des Historischen
Museums (Inv. C 3411) aus dem Zentrum der Rose über dem
Nordportal des Frankfurter Doms stammend9; 1880/90 in das
Museum überführt.
Bibliographie: Beeh-Lustenberger, 1965, Nr. 43 (Klärung der

Herkunft und Datierung um 1500); Kat. Ausst. FFM 1200 - Tra-
ditionen und Perspektiven einer Stadt, Sigmaringen 1994, Nr.
2/9, S. 50 (nach Beeh-Lustenberger).
Erhaltung: Zahlreiche Sprünge. Außerdem zwei ausgebrochene
kleine Zwickelstücke 1962/63 erneuert und gesamtes Wappen
rückseitig doubliert, dazu rückseitige Bleischenkel des Herz-
schilds abgetrennt.
Ikonographie, Farbigkeit: Das Reichswappen zeigt den schwar-
zen bekrönten Doppeladler auf gelbem Grund mit inselförmig
eingebleitem weißen Herzschild, bei welchem es sich um den
österreichischen Bindenschild handeln muß.
Technik, Stil, Datierung: Der mit kräftigem Pinsel gemalte Dop-
peladler liegt über einem flächig dünn gestrichenen Halbton, aus
dem kleine Kreise ausradiert sind. Baugeschichtlich ergeben sich
keine Anhaltspunkte zur Datierung der Scheibe. Im Hinblick auf
die von Beeh-lustenberger zu Recht angeführte Wappen-
scheibe aus Gelnhausen (Textabb. 50) kann sie Ende des 15. Jh.
datiert werden.
CVMA G 108/6 (KB)
9 Vgl. Beeh-Lustenberger, 1965, Nr. 43, Anm. 1, sowie die Erwäh-
nung in einem Vorschlag zur Neuverglasung der Nordportalrose in der
Anlage zu den Magistratsakten vom 3. Dez. 1877 (StA Frankfurt, Magi-
stratsakten T 849 III, S. 263).

FRANKFURT • LEONHARDSKIRCHE

Bibliographie: Lersner, 1706, 2, S. 113 (überliefert ein Unwetter vom 23. Juli 1606, bei dem Fenster und Quader-
steine abgeschlagen worden waren; die Schäden seien jedoch erst 1701 repariert worden); Lersner, 1734, Teil 2, S. 184,
187 (überliefert in seinen Quellenauszügen zu St. Leonhard 1491 die Reparatur der Chorfenster und 1539 den Kauf
von Fenstern ante Chori für 6 Gulden); Hüsgen, 1780, S. 287 (erblickte die »gantze Historie des Hl. Leonhardi« in
den hohen Chorfenstern); Faber, 1788, S. 259L (nach Hüsgen); Anton Kirchner, Ansichten von Frankfurt am
Main und seiner Umgegend, Frankfurt/Main 1818, S. 92E (überliefert, daß anläßlich des Umbaus der Kirche zu einem
Lagerhaus viele der wertvollen gemalten Scheiben verschwunden seien; den Überrest habe man bei der jüngsten Re-
staurierung in »einige, dem Hochaltäre gegenüberstehende Fenster« eingesetzt); Neue Frankfurter Chronik, I,
Frankfurt/Main 1828, S. 272, 506 (berichtet, daß 1605 ein sehr starkes Gewitter alle Fenster zerschmettert hätte, folgt
im übrigen jedoch Kirchner); Füssli, 1843, S. 106 (erwähnt nur Glasgemälde im Achsenfenster, die zwar alt, jedoch
von unbedeutendem Wert seien); N.N., in: Frankfurter Konversationsblatt vom 31. Oktober 1851, Nr. 260, S. 1039E
(verweist auf die hohen, »mit reichen Rosen geschmückten Chorfenster«, deren Überreste 1813 im Fenster an der
Orgel eingesetzt waren; nach Rückgabe der Ende des 18. Jh. verkauften Felder konnten die Glasgemälde 1851 wieder
in den Chor zurückgeführt werden); Lotz, 1880, S. 213 (nennt farbenprächtige spätgotische Glasmalereien biblischen
Inhalts im Chor); Wolff/Jung, 1896, S. 30 (die im 19. Jh. noch erhaltenen Glasgemälde wurden 1813 im Westfenster
eingesetzt und 1851 wieder in den Chor übertragen); Zülch, 1935, S. 207 (bringt die Wappenscheiben mit Conrad
von Schotten und den Glasgemälden in Friedberg und Hanau in Verbindung); Wentzel, Meisterwerke, 21954, S. 53
(erwähnt die Verglasung im Rahmen mittelrheinischer Werke wie den Stifterscheiben aus Partenheim und dem Orten-
berger Altar); Schürer-von Witzleben, 1959, S. 415 (führt die Glasgemälde als Beispiele des Weichen Stils am
Mittelrhein an und betont die hohe Qualität des Mohrenkönigs in der Anbetung in Fenster nord II); Beeh-Lusten-
berger, 1965, S. 63-68, Nr. 33 (charakteristische Werke des Weichen Stils in der Nachfolge des Ortenberger Altars);
 
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