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Hess, Daniel
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet: Hessen und Rheinhessen — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 3,2: Berlin: Dt. Verl. für Kunstwiss., 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.52864#0286

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KIRBERG • PFARRKIRCHE

281

LANGHAUSFENSTER nord III
H. 4,75 m, B. 1,6 m.
Erhaltung, Farbigkeit: Ornamenttyp A. Nurmehr wenige Reste
der gelben Bordüren erhalten. Rot/violett/rote Füllungen der
Kopfscheiben erneuert; blauer Grund in den Fischblasen mit
Ausnahme eines Spickeis alt; violetter Grund im Vierpaß erneu-
ert.
LANGHAUSFENSTER süd III Abb. 234
H. 4,75 m, B. 1,48 m.
Erhaltung, Farbigkeit: Ornamenttyp B. In Kopfscheiben um-
fängliche Teile der Bordüre erhalten, rot/blau/rote Füllungen
mit Ausnahme von 4c erneuert. Im Maßwerk nur in 2B der origi-
nale blaue Grund erhalten, in tA/C roter Grund erneuert. Viele
Flechtbandgläser im 19. Jh. erneuert.
CVMAA 10381/82
LANGHAUSFENSTER nord IV
H. 4,3 m, B. 1,6 m.
Erhaltung, Farbigkeit: Ornamenttyp B. Blau/rot/blaue Füllun-
gen in Kopfscheiben mit Ausnahme von 4b alt, Bordüren erneu-
ert. In Maßwerk lediglich der blaue Grund in 2B zu großen Tei-
len alt, der rote Grund in den unteren Fischblasen erneuert.

LANGHAUSFENSTER süd IV Fig. 192
H. 4,75 m, B. 1,6 m.
Erhaltung, Farbigkeit: Ornamenttyp A. Gelbe Bordüren in den
Kopfscheiben etwa zur Hälfte alt, von den blau/rot/blauen Fül-
lungen nur 4a alt. Blauer Grund in den Fischblasen mit Aus-
nahme zweier Spickei alt, der rote Grund des Vierpasses jedoch
erneuert. Umfängliche Ergänzungen in den Flechtbändern und
Randstreifen der Kopfscheiben und des Maßwerkvierpasses.
CVMAA 10383/84
LANGHAUSFENSTER nord V
H. 4,82 m, B. 1,6 m.
Erhaltung, Farbigkeit: Ornamenttyp A. Gelbe Bordüren in
Kopf- und Maßwerkscheiben nur partiell alt. Rot/blau/rote Fül-
lungen in Kopfscheiben mit Ausnahme von 4b erneuert. Blauer
Grund in den Fischblasen weitgehend alt, roter Grund im Vier-
paß erneuert.
LANGHAUSFENSTER süd V Fig. 193
H. 4,75 m, B. 1,6 m.
Erhaltung, Farbigkeit: Ornamenttyp B. Kopfscheiben inklusive
Randstreifen erneuert. Von den gelben Bordüren nur ein origina-
ler Rest in 2B. Roter Grund der unteren Fischblasen bis auf einen
Spickei erneuert, roter Grund in 2B weitestgehend alt. Blankglä-
ser in den oberen Partien der drei Fischblasen erneuert.
CVMAA 10385/86

KIRBERG • PFARRKIRCHE

Bibliographie: Lotz, 1880, S. 258 (erwähnt »spätgotische, sehr durcheinander geworfene« Reste: Christus am
Kreuz, Maria und Johannes sowie zweimal die Gregorsmesse); Roth, 1895, S. 302 (übernimmt die Formulierung von
Lotz und verweist auf einen erfolglosen Ankaufsversuch durch Hans Carl von Zwierlein); Luthmer, 1907, S. 175
(weist auf die »ganz ungeordneten Reste« in den Chorfenstern hin, führt aber wie Lotz zweimal die Gregorsmesse
an); Abbildung der Kreuzigung Christi, in: Nassovia. Zs. für nassauische Geschichte und Heimatkunde 21, 1920,
S. 142 (Zustand mit klassizistischen Rahmen; Abbildung ohne Textbeitrag); Hugo Grün, Kirberg 1355 — 1955. Ein
geschichtlicher Überblick, in: FS zum Heimatfest des heutigen Fleckens, der einstigen Stadt Kirberg, Wiesbaden 1955,
S. 29 (Erwähnung der Glasgemälde); Magnus Backes, in: Dehio, Hessen, Ü982, S. 500 (Reste spätgotischer Glas-
malerei); Rüdiger Becksmann, in: CVMA Studien II, 1997, S. 2if., Abb. 9!. (Würdigung als aufschlußreiches Beispiel
für die Restaurierungspraxis der Barockzeit); Claudia Schumacher, in: Kat. Ausst. Köln 1998, S. 114, 306-308, Kat.
Nr. 80 (resümiert die hier vorgelegten Ergebnisse vorab im Rahmen eines Überblicks über die Restaurierungsmetho-
den des 19. Jh.).
Gegenwärtiger Bestand: Aus der Erbauungszeit der Kirche haben sich keine Reste erhalten. Die vier um 1960 aus-
gebauten und heute in den seitlichen Chorfenstern süd und nord II angebrachten Rechteckscheiben bewahren neben
unzähligen, anläßlich einer Restaurierung von 1830 eingestreuten Fragmenten eine Gregorsmesse, eine stehende Hei-
lige sowie zwei Kreuzigungen mit Maria und Johannes (Fig. 194-199, Abb. 235-238); die irrtümliche Nennung von
zwei Gregorsmessen geht offenbar auf Lotz, 1880, zurück.

Geschichte des Baues: Nachdem im Jahre 1355 »Kirchberg« zu einer Stadt erhoben, die alte Kirche abgebrochen
 
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