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Hess, Daniel
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet: Hessen und Rheinhessen — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 3,2: Berlin: Dt. Verl. für Kunstwiss., 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.52864#0147

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I42

FRANKFURT • HISTORISCHES MUSEUM

Metzger und tritt in beinahe allen Zunftstiftungen in Erschei-
nung. Nach Reiffenstein zierte bereits im 14. Jh. ein steinerner
Ochse die Fassade des Frankfurter Schlachthauses8.
Farbigkeit: Roter Ochse mit gelben Hörnern auf blauem, mit
Ranken verziertem Schild.
CVMA A 10987, Großdia A 204
28. MEDAILLON MIT HIRSCHWAPPEN Fig. 86, Abb. 93
Frankfurt (?), um 1350.
Durchmesser 41,5 cm. Inv. Nr. M 9. Beeh-Lustenberger, Nr.
32.
Erhaltung: Hinterteil des Hirschen im 19. Jh. ergänzt, bei der
Erneuerung des graublauen Rahmens wurde die zuvor fehlende
untere gelbe Krabbe durch ein mittelalterliches Flickstück
ersetzt. Leichter Lochfraß auf der Innenseite, Bemalung partiell
berieben.
Ikonographie: Der Hirsch erscheint in der Wappenserie wohl als

Fig. 86. ES Frankfurt,
Historisches Museum Nr. 28.


Hinweis auf den Handel mit Wildbret, den die Frankfurter
Metzger im Nebengeschäft betrieben9.
Farbigkeit: Gelber Hirsch mit weißen Stangen auf rotem, ran-
kenverziertem Schild vor blauem Rankengrund. Rahmen gelb,
Kreissegmente rosaviolett mit stilisiertem Eichenblatt.
CVMA A 10986, Großdia A 203

ANHANG: VERLORENE SCHEIBEN

Eine dritte aus dem Zyklus des 14. Jahrhunderts stammende Rundscheibe mit dem Frankfurter Stadt-Adler und einer
von den übrigen Scheiben abweichenden Rahmung ging im Zweiten Weltkrieg verloren, ist jedoch durch das Aquarell
Reiffensteins wie auch durch Photos überliefert. Sie zeigte einen weißen Adler auf rotem Schild und wies einen
Durchmesser von 43 cm auf (Fig. 84)10.

8 Vgl. Wolff/Jung, 1898, S. 284!.
9 Vgl. Lerner (s. Bibi.), 1959, S. 94, und Beeh-Lustenberger, 1965,
S. 60.

10 Vgl. Feulner (s. Bibi.), 1935, S. 41 f., Nr. 9, sowie die Abbildungen bei
Lerner und Potthoff.

FRANKFURT • HISTORISCHES MUSEUM

Bibliographie: Beeh-Lustenberger, 1965 (Katalogisierung aller damals in der Sammlung befindlichen Glasge-
mälde).
Gegenwärtiger Bestand: Die Sammlungen des Historischen Museums umfassen eine beachtliche Anzahl von Glas-
gemälden, die 1965 grundlegend bearbeitet worden sind. Mit Ausnahme der nicht berücksichtigten schweizerischen
Kabinettscheiben, die der Schweizer Komponist Franz Xaver Schnyder von Wartensee 1844 der Stadt Frankfurt
geschenkt hatte, fallen 44 Scheiben und Fragmente (Fig. 15-25, 82, 85-101, Abb. 24-40, 52, 93-111, Farbtaf. Illf.,
IX-XV) in den hier zu behandelnden Zeitraum.
Geschichte der Sammlung: Bis zur Gründung des Historischen Museums im Januar 1877 gab es kein städtisches
Museum, wohl aber verstreute städtische Sammlungen und Kunstwerke, die auf verschiedene Amtsräume verteilt
waren. Nachdem ältere Pläne zur Gründung eines städtischen Museums im Sand verlaufen waren, führte erst der
Schock der preußischen Annexion im Oktober 1866 und die Konfiszierung der Zeughausbestände zur Realisierung
des 1861 erstmals öffentlich geforderten Projekts. Hierzu hatten die Gründungen der Gesellschaft für Frankfurts
Geschichte und Kunst 1837 sowie des Vereins für Geschichte und Altertumskunde 1857 den Boden bereitet. Noch
 
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