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Hess, Daniel
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet: Hessen und Rheinhessen — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 3,2: Berlin: Dt. Verl. für Kunstwiss., 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.52864#0201

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196

FRIEDBERG • LIEBFRAUENKIRCHE

12—14b ARCHITEKTURBEKRÖNUNG
MIT ENGELSFIGUR Fig. 131E, Abb. 139,167
H. 70,5/82,5/83,5 cm, B. 46/47/46 cm.
Erhaltung: Neben dem Bettler in Feld 8b und der Hl. Genovefa
ist der Engel die einzige Figur dieses Fensters, die noch ihren ori-
ginalen Kopf besitzt. Engelsgewand, Spruchband und Architek-
tur teilweise ergänzt, Damastgrund beinahe vollständig erneuert.
Feld 13b wurde durch Linnemann anläßlich der Abtragung und
Neuaufführung des Chores 1899/1900 um rund 5 cm angestückt,
nachdem die alten, breiten Quereisen durch dünnere ersetzt
worden waren. 14b zeigt auf der Außenseite in der Krabbe Reste
einer Vorzeichnung sowie eine flüssige Malerei zur Vertiefung
der Schatten.
Ikonographie: Der als Tabernakelfigur auftretende Verkündi-
gungsengel mit Schriftband und Lilienszepter bezieht sich auf
die darunterhegende Marienfigur und bringt damit eine ver-
steckte szenische Anspielung in den Standfigurenzyklus ein.
Komposition: Über einer dreiseitig gebrochenen Wimpergzone
baut sich ein luftiger, den Engel umfangender und nach vorne
offener Tabernakelturm auf, der von einem über Eck gestellten,
bis in die Kopfscheibe aufwachsenden Helm bekrönt wird. Der
Engel steht in leicht gedrehter Haltung in diesem Schaugerüst,
wobei der linke Flügel mit der Spitze zwischen den Streben hin-
durchsticht.

Farbigkeit: Der Engel trägt ein braungelbes Gewand; Haare und
Szepter silbergelb; Flügel rot. Architektur weiß mit silbergelben
Zierelementen; blauer Damastgrund.
CVMA A 10254, 10257, IO259, Großdia A 168, 171, 173
12/13c ARCHITEKTURBEKRÖNUNG Fig. 131, Abb. 140
H. 72/76,5 cm, B. 48,5/46,5 cm.
Erhaltung: In 12c Bleiriß offenbar weitgehend intakt, 13c auf 83
x 48 cm angestückt. Originale Blaugläser in stark unterschied-
licher Färbung. Korrosion in der außenseitigen Bemalung; par-
tielle Ausbrüche in der Malschicht. Reste von Überzügen in
Architektur und Grund sowie Kaltretuschen in ausgebrochenen
Konturen.
Komposition, Farbigkeit: Wie Pendant in i2/i3a.
CVMA A 10255, 10258, Großdia A 169, 172
i4a/c KOPFSCHEIBEN MIT BLATTWERK
Fig. 132, Abb. 138, 140
H. 40 cm, B. 46,5/48 cm.
Erhaltung: Weiße Steinrahmung wohl beim Ausbau der Schei-
ben partiell zerstört und repariert; Füllungen bis auf Sprung-
bleie, zwei Flickstücke und vereinzelte Schwarzlotausbrüche
intakt. Trotz minimaler technischer und stilistischer Unter-
schiede weichen beide Bekrönungen von der Handschrift des


Fig. 132. ES

Chor I, i4a-c, 1A/C, 2B.
 
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