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Hess, Daniel
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet: Hessen und Rheinhessen — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 3,2: Berlin: Dt. Verl. für Kunstwiss., 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.52864#0358

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REGESTEN

Es ist anizo noch an eine Fenster der Öhlberg mit vielfarbigem
Glaß figurirt, dabey dieße Worte zu leßen: Anno Domini 1477
Jhar hatt der veste Frederich von Dorfeld Gott dem Allmechtigen
zu Lobe und Ehre dieße Figur lassen machen. Nicht weit davon
stehet: uxor, Catharina Rodin.
Hanau, Archiv des Geschichtsvereins: Johann Adam Bern-
hard, Hanauer Kirchengeschichte bis 1642, Manuskript, Hanau
1734/35, S. 32 (vgl. auch Ekkehard Meise, in: HGb 28, 1982,
S. 138).
KIRBERG, PFARRKIRCHE
55 Kirberg(?) UM 1770
Im chor durchgängig neue fenster zu machen und in selbige die
gemahlten gläser stück [ ] anzubringen.
Wiesbaden, Hessisches Hauptstaatsarchiv, Abt. 3 52/Kirchensa-
chen, Nr. 204.
56 Kirberg 1829
Unter den im Zuge des Umbaus der Kirche erstellten Rechnun-
gen sind unter Punkt V. folgende Glaserarbeiten verzeichnet, die
von Glaser Damian Gerber aus Kamberg ausgeführt worden
sind:
6 Fenster a 3’ breit 18’ im Bogen hoch halten a 90 Quadrat’ 540
Kreuzer. 2 a 11’ hoch 4 ’ breit 110 Kreuzer. 2 Oberlichte in Bogen
24 Kreuzer. 1 Fenster im Chor 6 2/3’ breit 17 2/3’ hoch 117 1/9
Kreuzer. 2 D[oz] a 3,3’ hoch 17 2/3 ’ hoch 194 1/3 Kreuzer. Diese
Kirchenfenster in hölzernen Rahmen in Kreuzsproßen mit fran-
zös. Glas bester Sorte zu verglasen. Die Scheiben mit Oelfarben
anzustreichen und mit Schrauben an die Gewände zu befestigen
incl. dem Herausnehmen der alten Scheiben a Quadrat’36 Kreu-
zer; 392 Kreuzer. Das Maaß der Kirchenfenster ist das im Lich-
ten, obschon zu einem Ausschlag an die Gewände die Rahmen 2
Zoll breiter werden müßen, was jedoch nicht in Anschlag kom-
men soll.
Kirberg, Pfarrarchiv, Kirchenrechnungen.
57 Kirberg 1830
Auszug aus dem handschriftlichen Kircheninventar, das der Kir-
berger Pfarrer Christian Daniel Vogel nach der 1829 abgeschlos-
senen grundlegenden Erneuerung der Kirche erstellt hat.
Im Chore hat sie zwey gemahlte Glasfenster, die sowohl ihres
Inhalts als des Alters u(nd) der Kunst wegen verdienen bewahrt
u(nd) stets geschont zu werden.
Kirberg, Pfarrarchiv.
58 Kirberg 1830 Dez 16
Mitteilung des Nassauischen Archivars Friedrich Gustav Habel
(1793-1867) an den Vorstand des Vereins für Nassauische
Altertumskunde und Geschichtsforschung in Wiesbaden über
den mißglückten Versuch, Glasmalereien in Kirberg zu erwer-
ben.
Ich habe den Kirchenvorstand mit dem Inhalt des Protokolls
über die Glasgemälde vernommen. Dieselben erklärten, daß sie
diese um keinen Preis ab geben würden. Kirberg den 16. Dezem-
ber 1830. Habel.
Wiesbaden, HStA, Abt. 1098, Nr. VII, 21, S. 205.

353
59 Kirberg 1830 Dez 16
Bericht des herzoglichen Hofkammerrats und Rentmeisters im
Steinschen Hof zu Kirberg Lotharius Seebold (f 1851) an den
Vorstand des Vereins für Nassauische Altertumskunde und
Geschichtsforschung in Wiesbaden9.
Ich habe mir angelegen seyn lassen, die fraglichen Glasmalereyen
für das Landes Museum zu aquiriren, was indessen nicht zu
bewerkstelligen wäre - die Anlage liefert den Beweis davon.
Hochachtungsvoll Seebold.
Wiesbaden, HStA, Abt. 1098, Nr. VII, 21, S. 206.
EHEMALS LORCH, KIRCHE UND PRIVATHAUS
60 Lorch 1820 Juni io
In der von Roth publizierten Rechnung des Glasers Peter Josef
Stork wird der Ausbau von Glasgemälden für die Sammlung
Zwierlein nicht nur in der Kirche, sondern offenbar auch aus
Lorcher Privatbesitz überliefert.
Erstlich bei Jakob Altenkirch zu Lorch die gemahlten Scheiben
auss den Fenster aussgebrochen und stad diesen gemahlde mit
Neu Glass und Blei wieder Ersetzt laud akord 9 Gulden, 2tens In
der Kirch zu Lorch 2 Gemahlte Fligell aussgebrochen und aus 10
Stück Klebläter [wohl Maßwerkteile] die 2 Fligell wider herge-
stellt und gemacht und die 10 Stück Klebläter mit Lohrer Glas
wieder neu gemacht laud Akord 14 fl. 3tens Ein roth gemahltes
Kleblat aussgebrochen und eine RundeScheib das Kleblat und die
Scheib wider neu zu machen 1 Gulden 30 Kreuzer. In Summa 24
Gulden 30 Kreuzer.
Zitiert nach: Roth, 1895, S. 300, Anm. 1.
WIESBADEN, MUSEUM
61 Mainz 1820 Mai 24
Schreiben des Mainzers Jacob Mayer an den nassauischen Archi-
var Friedrich Gustav Habel in Schierstein unbekannte Glasge-
mälde betreffend:
Ich habe die Ehre, Ihnen die Anzeige zu machen, daß ich derje-
nige bin, welcher die Glasmahlerey besitzt, worüber Herr Profes-
sor Braun mit Ihnen gesprochen hat. Wollen Sie mir solche
abkaufen, so werde ich mich billig behandeln lassen ...
Wiesbaden, HStA, Abt. 1163, Nr. 270.
62 Frankfurt 1821 Nov. 23
In Antwort auf ein Schreiben Habels vom 16. Oktober, bittet ihn
ein Unbekannter aus Frankfurt unter anderem, die Glasgemälde
früher als abgesprochen zu liefern:
... Lieb wär mirs jedoch, in diesem Monat noch, vor dem Froste
die Glasgemälde in 1 Kiste wohlverpackt über Mainz durch ihre
Güthe [d. h. Schierstein] mit dem (...) zu erhalten. Ich habe noch
mehr solche Glasbilder...
Wiesbaden, HStA, Abt. 1163, Nr. 270.
9 Dieser Bericht wird laut Protokoll der Vorstandssitzung des Vereins
vom 6. Januar 1831 ad acta genommen. Zur Rentmeisterfamilie Seebold
in Kirberg vgl. Brigitta Eimer, Steinscher Hof Kirberg. Ein nassaui-
sches Burgmannenhaus im Besitz des Freiherrn vom Stein, Köln/Berlin
1982, S. 52-68.
 
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