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1801, 24. Januar. Ltukk§urZiue mortuus uekutm 7Z urr-
^oinin Luro ibreckeric VEilleiin 6e ?kuk1 ckucu1i8 uulue et
'Knuten Eenkurio, 27. )un. prope ecc1e3ium sepultus est.
, 1806, 26. Dez. ist bei der Kirche begraben worden die
,)Ovürdige Jungfrau Maria Frauziöka Treiberitt, Kloster-
I^slu oräinis. Z. Oomiirici zu Heidelberg, lebte nach Auf-
^bung ihres Klosters ill Hofen.
1805, 28. Juni Oeor§ius ibre^ HederlinAunus, Eon-
^'on^or uulicus et?urocllri5 Ducl^vi§3dnr§i omnibn5 3ucru-
^Entis rite provi3U3 52unirorum mortuu3 et I. ful/ prope
^0cle8ium Ickokue 8epulku3 e3t.
^ Der älteste Manu von Hofen, dessen Jugenderiunerungen
Iw in die Zeiten des Herzogs Karl zurückgingeu, ist ge-
.'Zsu Jrchann Baptist Treiber, Ochsenwirt, geboren 6. Juli
^0 gest. 20. Juli 1881 zu Hofen 101 Jahre 14 Tag alt.
'Weiuit beschließen wir unsere Studien über Hofen.
^ur Geschichte des Klosters Töwenkhal bei
Friedrichshofen.
Von Pfarrer Prof. Sambeth in Ailingen.
(Schluß.)
Ich nehme hier die Nr-. 34 und 35: ?ruepo8itu5 cle Ickoven
OuO Zuocllorn und ?riori85u et Eonventrm in Luoclrorn
chlliinmen ilnd suche damit zugleich die Geschichte von Buchhorn,
^ jetzigen Friedrichshafen, und seinen Filialien zu verbinden.
Buchhorn war schon zur Merovingischeu Zeit eine „Ding-
eiu Gerichtsort, Malstätte (mu1Iu8 oder mulluna pudli-
wo Recht gesprochen wurde. Zum erstenmal im Württ.
>^-Buch wird es als Ausstellungsort einer Urkunde genannt,
Welcher Megiufrid sein Eigentum in I4illclliirdu1r (cfr. meiuen
'^^uzgau") dem Kloster St. Gallen übergiebt, 13. Febr. 839.
in Lunclrilrorn, publice, 8ub Uuncburio conrite.«
Z^scr Buachar war Argen- und Linzgaugraf zugleich von
'^22—838. Neugart (Nr. 464) bringt dann eine Tausch-
ende v. 14. April 872. »TVetum in Uuncbiborn publice,
vb VnUnlricbo comite.« Auch dieser Ulrich war Graf
st^oer Gaue; eine andere (Nr. 540) vom 25. April 883
.^tuin in vico, <gui clicitur Uuvcbiorn, publice, blotnvi Vn-
. Wricbunr cvnritenr.« Derselbe Ulrich. Ein Tausch des Prie-
Eozbert mit St. Gallen fand statt 1. Mai 885 »in loco,
( (cliciturUubiborn, publice; notnvi Vnbnlricum conritenr«.
' stch am 9. Febr. 886 wird ein Tausch abgeschlossen in loco,
M Uieitur stuocbiborn, wo ebenfalls der Graf Vodalrich
Melt. (Neug. Nr. 566.) c. 1077 wird schon ein Graf
voil Buchhorn genannt, auf dessen Burg sich Bischof
von Konstanz vor Herzog Rudolf, dein Grafen von
Leinfelden und Gegenteilig Heinrichs IV., flüchtete. Dieser
voll Buchhorn ist Otto II., der mit Ulrich, dem
l/lle von St. Gallen, auf der Seite des Königs Heinrich
und mit ihm Markdorf lind Bregenz eroberte n. 1079.
7 6 Grafen des Liuzgaus (diese hatten ihre gewöhnliche Resi-
Ul Buchhorn) nennt Stälin nach Urkunden: Warin 764,
Goddert 778—787, Ulrich 808, Nodbert 813, Ulrich 817
nf .818, Rochar 828—837, Konrad 844—845, Welfo 849,
. .^ch 858—885, Ulrich den Jüngern 886—890, Konrad 909
§ 920, Otto 1058. Sie stammten ab voll dein alemannischen
Gottfried, dessen die 2. Urkunde des W. U.-B. er-
^hnt, der 708 in Kannstatt Biberburg, eineil in der Nähe
^ogenen, nun abgegangeuen Ort, an St. Gallen schenkte,
eme Söhne waren die Herzoge Lantfrid und Theutbald, sein
ukel Itebi, seiil Urenkel Rodbert, der Argeil- lllld Linzgailgraf,
>Kn Schwester Jeima die Mutter Hildegards, der Gemah-
lin Karls des Großen, die 783 starb, und Ulrichs I., des
Argen- illld Linzgaugrafen, wurde. Von diesem stammten und
folgten ihm in beiden Grafschaften nach Ulrich II. und Nod-
bert, dann Ulrich III., 858 und Ulrich IV., 885. Von diesem
lllld seiner Gemahlin Bertha stammt Graf Ulrich V., der in
Buchhorn wohnte und Wendelgard zur Gemahlin hatte. Ihre
.Söhne sind Ulrich der VI., Graf von Bregenz und Adelhard,
Graf in Buchhorn, der an das von seinem Neffen, dem hl.
Bischof Gebhard II. voll Konstanz (980—996), gestiftete
Kloster Petershausen vergabte »cpückcpiick bubuik proprium
upuci INclmkekiu ek Ureiteubucb ek Kieciin ek I4u3iu«
(cbrou. Ueker8bu3. K Z/) (Aichstetten, Breiteilbach, Rieden,
Oberhallseil OA. Lentkirch). Ulrich des VI. und seiner Ge-
mahlin Dietburg Söhne waren Ulrich VII., Graf in Bregenz,
und der hl. Gebhard, Bischof voll Konstanz, ch 996; von Ul-
rich VII. stammt ein weiterer Ulrich, ebenfalls Graf voll Bre-
genz, ch 1097, Stifter des Klosters Mehrerau, in dem er
seine Ruhestätte gefunden. Dem Grafen Adelhard in Buch-
horn, werden als Sohn und Enkel zugeschrieben: Nichar,
Kämmerer von St. Gallen, Otto I., Linzgaugraf 1058, und
Otto II., der letzte Graf von Buchhorn, f 1089, dessen Ge-
mahlin Berchta das Kloster Hofeil stiftete (Stälin, 1, 559).
Die Erben der Güter der alteil Argen- und Linzgaugrafen
wurden im Bregenzischen die Grafen von Montfort, im Buch-
hornscheu die Welfen. Die Geschichte von Wendelgard, der
Gemahlin Ulrich V. erzählt bNbcbnrbi iuuiorm, cocnobikue
8. Onlli über cle cu8ibu3 moncmkerü 3. Oalli in cup. 10:
cle Uurblmrclo inZeniko et pureutibu3 eiu3. (U.er. ulunmnn.)
8cript., curu 5cucbeuber§, Uruncof. i/zo, I, 42): Ulrich
wurde von den Ungarn gefangen genommen. Wendelgard
glaubte ihren Gemahl tot, ließ sich aber zu keiner weitereil
Ehe bewegen, sondern lebte als Einsiedlerin bei St. Gallen
neben Wiborada und gab viel Almosen. Am 4. Jahrtag des
Todes ihres Gemahls, wie sie glaubte, begab sie sich nach
Buchhorn Uild gab viel Almosen. Unter den Bettlern befand
sich auch ihr Gemahl, der der Gefangenschaft entronnen war.
Er giebt sich zu erkennen, Bischof Salomo von Konstanz löst
ihr Gelübde, sie werden wieder Eheleute, und ihr Sohn wird
Burkhart, der spätere Abt voll St. Gallen, 959, in§enitu3,
der Ungeborue genannt, weil er aus dem Leib der toten Mut-
ter geschnitten werden mußte.
Die Sk. Markinskirchr und Pfarrstelle in
Lentkirch.
Mitgeteilt von Rud. Roth, senior.
(Fortsetzung.)
Von der Stadt Lentkirch ging am 25. Nov. ein zweites
illld am 2. Dez. ein drittes Schreibell all den Kanzler Ger-
hard durch eigenen Boten nach Stuttgart ab, worin angezeigt
wurde, daß man das Schreiben der Kreisstände an den Abt
in Weingarten geschickt, aber bis dato noch keine Antwort er-
halten habe. Bisher habe mau sich in der zuversichtlicheil
Hoffnung, cs könnte vielleicht eine Antwort all die Kreisstände
selbst eingetroffen sein, in Stille verhalten. Wenn man sich
aber bemüht habe, Tumult und Sedition zu verhüten, so
fange nun die Gemeinde an, ungeduldig zu werden. Man
bitte daher um Rat, waö man thun lind wie man sich ver-
halten solle. Kanzler Gerhard schrieb am 18. Dezbr. 1558
eineil fünf Seiten langen Brief, worin er seine besondere
Freude allsdrückt und den Eifer für die Reformation in Leut-
kirch belobt. Eine Stelle heißt wörtlich also:
„Indem ich abermals aus euerem Schreiben euer eifrig
1801, 24. Januar. Ltukk§urZiue mortuus uekutm 7Z urr-
^oinin Luro ibreckeric VEilleiin 6e ?kuk1 ckucu1i8 uulue et
'Knuten Eenkurio, 27. )un. prope ecc1e3ium sepultus est.
, 1806, 26. Dez. ist bei der Kirche begraben worden die
,)Ovürdige Jungfrau Maria Frauziöka Treiberitt, Kloster-
I^slu oräinis. Z. Oomiirici zu Heidelberg, lebte nach Auf-
^bung ihres Klosters ill Hofen.
1805, 28. Juni Oeor§ius ibre^ HederlinAunus, Eon-
^'on^or uulicus et?urocllri5 Ducl^vi§3dnr§i omnibn5 3ucru-
^Entis rite provi3U3 52unirorum mortuu3 et I. ful/ prope
^0cle8ium Ickokue 8epulku3 e3t.
^ Der älteste Manu von Hofen, dessen Jugenderiunerungen
Iw in die Zeiten des Herzogs Karl zurückgingeu, ist ge-
.'Zsu Jrchann Baptist Treiber, Ochsenwirt, geboren 6. Juli
^0 gest. 20. Juli 1881 zu Hofen 101 Jahre 14 Tag alt.
'Weiuit beschließen wir unsere Studien über Hofen.
^ur Geschichte des Klosters Töwenkhal bei
Friedrichshofen.
Von Pfarrer Prof. Sambeth in Ailingen.
(Schluß.)
Ich nehme hier die Nr-. 34 und 35: ?ruepo8itu5 cle Ickoven
OuO Zuocllorn und ?riori85u et Eonventrm in Luoclrorn
chlliinmen ilnd suche damit zugleich die Geschichte von Buchhorn,
^ jetzigen Friedrichshafen, und seinen Filialien zu verbinden.
Buchhorn war schon zur Merovingischeu Zeit eine „Ding-
eiu Gerichtsort, Malstätte (mu1Iu8 oder mulluna pudli-
wo Recht gesprochen wurde. Zum erstenmal im Württ.
>^-Buch wird es als Ausstellungsort einer Urkunde genannt,
Welcher Megiufrid sein Eigentum in I4illclliirdu1r (cfr. meiuen
'^^uzgau") dem Kloster St. Gallen übergiebt, 13. Febr. 839.
in Lunclrilrorn, publice, 8ub Uuncburio conrite.«
Z^scr Buachar war Argen- und Linzgaugraf zugleich von
'^22—838. Neugart (Nr. 464) bringt dann eine Tausch-
ende v. 14. April 872. »TVetum in Uuncbiborn publice,
vb VnUnlricbo comite.« Auch dieser Ulrich war Graf
st^oer Gaue; eine andere (Nr. 540) vom 25. April 883
.^tuin in vico, <gui clicitur Uuvcbiorn, publice, blotnvi Vn-
. Wricbunr cvnritenr.« Derselbe Ulrich. Ein Tausch des Prie-
Eozbert mit St. Gallen fand statt 1. Mai 885 »in loco,
( (cliciturUubiborn, publice; notnvi Vnbnlricum conritenr«.
' stch am 9. Febr. 886 wird ein Tausch abgeschlossen in loco,
M Uieitur stuocbiborn, wo ebenfalls der Graf Vodalrich
Melt. (Neug. Nr. 566.) c. 1077 wird schon ein Graf
voil Buchhorn genannt, auf dessen Burg sich Bischof
von Konstanz vor Herzog Rudolf, dein Grafen von
Leinfelden und Gegenteilig Heinrichs IV., flüchtete. Dieser
voll Buchhorn ist Otto II., der mit Ulrich, dem
l/lle von St. Gallen, auf der Seite des Königs Heinrich
und mit ihm Markdorf lind Bregenz eroberte n. 1079.
7 6 Grafen des Liuzgaus (diese hatten ihre gewöhnliche Resi-
Ul Buchhorn) nennt Stälin nach Urkunden: Warin 764,
Goddert 778—787, Ulrich 808, Nodbert 813, Ulrich 817
nf .818, Rochar 828—837, Konrad 844—845, Welfo 849,
. .^ch 858—885, Ulrich den Jüngern 886—890, Konrad 909
§ 920, Otto 1058. Sie stammten ab voll dein alemannischen
Gottfried, dessen die 2. Urkunde des W. U.-B. er-
^hnt, der 708 in Kannstatt Biberburg, eineil in der Nähe
^ogenen, nun abgegangeuen Ort, an St. Gallen schenkte,
eme Söhne waren die Herzoge Lantfrid und Theutbald, sein
ukel Itebi, seiil Urenkel Rodbert, der Argeil- lllld Linzgailgraf,
>Kn Schwester Jeima die Mutter Hildegards, der Gemah-
lin Karls des Großen, die 783 starb, und Ulrichs I., des
Argen- illld Linzgaugrafen, wurde. Von diesem stammten und
folgten ihm in beiden Grafschaften nach Ulrich II. und Nod-
bert, dann Ulrich III., 858 und Ulrich IV., 885. Von diesem
lllld seiner Gemahlin Bertha stammt Graf Ulrich V., der in
Buchhorn wohnte und Wendelgard zur Gemahlin hatte. Ihre
.Söhne sind Ulrich der VI., Graf von Bregenz und Adelhard,
Graf in Buchhorn, der an das von seinem Neffen, dem hl.
Bischof Gebhard II. voll Konstanz (980—996), gestiftete
Kloster Petershausen vergabte »cpückcpiick bubuik proprium
upuci INclmkekiu ek Ureiteubucb ek Kieciin ek I4u3iu«
(cbrou. Ueker8bu3. K Z/) (Aichstetten, Breiteilbach, Rieden,
Oberhallseil OA. Lentkirch). Ulrich des VI. und seiner Ge-
mahlin Dietburg Söhne waren Ulrich VII., Graf in Bregenz,
und der hl. Gebhard, Bischof voll Konstanz, ch 996; von Ul-
rich VII. stammt ein weiterer Ulrich, ebenfalls Graf voll Bre-
genz, ch 1097, Stifter des Klosters Mehrerau, in dem er
seine Ruhestätte gefunden. Dem Grafen Adelhard in Buch-
horn, werden als Sohn und Enkel zugeschrieben: Nichar,
Kämmerer von St. Gallen, Otto I., Linzgaugraf 1058, und
Otto II., der letzte Graf von Buchhorn, f 1089, dessen Ge-
mahlin Berchta das Kloster Hofeil stiftete (Stälin, 1, 559).
Die Erben der Güter der alteil Argen- und Linzgaugrafen
wurden im Bregenzischen die Grafen von Montfort, im Buch-
hornscheu die Welfen. Die Geschichte von Wendelgard, der
Gemahlin Ulrich V. erzählt bNbcbnrbi iuuiorm, cocnobikue
8. Onlli über cle cu8ibu3 moncmkerü 3. Oalli in cup. 10:
cle Uurblmrclo inZeniko et pureutibu3 eiu3. (U.er. ulunmnn.)
8cript., curu 5cucbeuber§, Uruncof. i/zo, I, 42): Ulrich
wurde von den Ungarn gefangen genommen. Wendelgard
glaubte ihren Gemahl tot, ließ sich aber zu keiner weitereil
Ehe bewegen, sondern lebte als Einsiedlerin bei St. Gallen
neben Wiborada und gab viel Almosen. Am 4. Jahrtag des
Todes ihres Gemahls, wie sie glaubte, begab sie sich nach
Buchhorn Uild gab viel Almosen. Unter den Bettlern befand
sich auch ihr Gemahl, der der Gefangenschaft entronnen war.
Er giebt sich zu erkennen, Bischof Salomo von Konstanz löst
ihr Gelübde, sie werden wieder Eheleute, und ihr Sohn wird
Burkhart, der spätere Abt voll St. Gallen, 959, in§enitu3,
der Ungeborue genannt, weil er aus dem Leib der toten Mut-
ter geschnitten werden mußte.
Die Sk. Markinskirchr und Pfarrstelle in
Lentkirch.
Mitgeteilt von Rud. Roth, senior.
(Fortsetzung.)
Von der Stadt Lentkirch ging am 25. Nov. ein zweites
illld am 2. Dez. ein drittes Schreibell all den Kanzler Ger-
hard durch eigenen Boten nach Stuttgart ab, worin angezeigt
wurde, daß man das Schreiben der Kreisstände an den Abt
in Weingarten geschickt, aber bis dato noch keine Antwort er-
halten habe. Bisher habe mau sich in der zuversichtlicheil
Hoffnung, cs könnte vielleicht eine Antwort all die Kreisstände
selbst eingetroffen sein, in Stille verhalten. Wenn man sich
aber bemüht habe, Tumult und Sedition zu verhüten, so
fange nun die Gemeinde an, ungeduldig zu werden. Man
bitte daher um Rat, waö man thun lind wie man sich ver-
halten solle. Kanzler Gerhard schrieb am 18. Dezbr. 1558
eineil fünf Seiten langen Brief, worin er seine besondere
Freude allsdrückt und den Eifer für die Reformation in Leut-
kirch belobt. Eine Stelle heißt wörtlich also:
„Indem ich abermals aus euerem Schreiben euer eifrig