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Beck, Paul [Editor]; Hofele, Engelbert [Editor]; Diözese Rottenburg [Editor]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 3.1886

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Beck, Paul A.: Katalogstudien - Urkundenwanderungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20205#0084

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79

Aalalogstudirn — Nrkuudenw Änderungen.
Von Amtsrichter a. D. P. Beck.
Die Durchsicht von Kunst- und Autiquitäteukatalogeu ist
s? von der Ersprießlichkeit für das Knnststndinm überhaupt
gesehen — hin und wieder auch für die Lo kalgeschichte
ohne Nutzen; und wenn sonst nichts wäre, so kann man
hiebei wenigstens oft über all' die Geschickeswandlungen,
nZche die unter den Hammer gelangenden Gegenstände und
^ früheren Herren wohl schon dnrchgemacht, über den alten
o ^ »Indent intn libelli« (sc. äocumentn, picturne
A'oc^ue) seine eigenen Gedanken machen. So kam dem
^lleiber dieses einmal ein — angeblich „Nachlässe des vr.
Tittmanu in Göttingen, des Malers H. Stössel in
^)weinfurt und eines Großgrundbesitzers" (!) enthaltender —
^'usteiuftionskatalog Nr. 72 des Berliner Hofknnsthändlers
K .^chse zu Gesicht, in welchem neben Ölgemälden, Aquarellen,
Ö^fkrstichen, Grabstichelblättern re. auch „ein reiches
?^atarchiv mit Per gamentnrkunden" (und zwar
H ^unstößlich echten") angezeigt war. Nicht ohne Neugierde
Öschte sich alsdann der Unterzeichnete an die Durchsicht des
d Ö160 Nummern bestehenden Verzeichnisses; und fand in
^lllben zu seinem nicht geringen Erstaunen u. a. neben dem
b ^uptsächlich von den Häusern Schaumburg (auch Schaum-
Nosenbach, Erbach rc. handelnden — Gros eine Reihe
sä? ^'iginalurEmden, welche auf die noch existierenden schwäbi-
freiherrlichen Geschlechter der Speth von Zwiefalten,
^ Müssend erg, Freiberg, Sch ad von Mittelbiberach
y? ^^ug hatten. — Da es für diese und jene Kreise nicht
q. ? Wert bezw. Interesse sein dürfte, Titel, Zeit und kurzen
der letzterwähnten Dokumente kennen zu lernen, so
wir ^ bezüglichen Angaben folgen, soweit solche im
^clloge enthalten sind:
Heiratsbrief zwischen Dittrich von ZwiefaltenH
^ Dorothea von Rechbcrg vom Hohen Nechberg vom
lÜ55. 4 S. gr. Fol.
^ 2) Teilnngsbries für die Hinterlassenschaft von Dittr.
^th oon Zwiefalten von 1557. 14 S. Quart.
,F 3) Verzeichnis der Einkommen und Gefälle der Herrschaft
"fügen und Hamertingen^) von 1557. 40 S. Fol.
4) Instrument über aufgesetztes Testament Dittr. von
^Hh's 1564.
bch o) Heiratsbrief zwischen Bernhard Sch ad von Mittel-
4 und Veronika Speth von Zwiefalten von 1582.
. Fol.
bch 0) Heiratsbrief für Hans Phil. Sch ad von Mittel-
zu Warthausen und Oberingelfingen und Margaretha
"fhin von Zwiefalten voir 1583. 4 Qnartseiten.
G Heiratsbrief zwischen Appolonins Schenk von
^.^^fsenberg und Kunigunde Speth von Zwiefalten
1594. 4 Quartseiten.
Heiratsbrief zwischen Hans Walter von Freyberg
^ Alsenberg zu Almendingen und Margaretha verwitt-
Zwiefaltendorf auch Niederzwiefalten im Gegensatz-zu dem
geiQ'Awn Benediktinerreichsstift Zwiefalten, ein am linken Ufer der Donau
Üe,Z Pfarrdorf rnit Schloß, gehört seit uralten Zeiten der freiherrlichen
- ^"unesstamm ansgcstorbenen) Familie Sp eth-Zwiefaltendvrf,
nachmals — Ulr. Speth erstmals — zur Unterscheidung von der
wie Speth-Schülzburg auch von Untermarchthal schrieb.
) Dies muß Gamertingen heißen; der Verf. des Kataloges hat

di? altd

G für ein H gelesen. Dittr. 0. Speth hatte im I. 1524
'MÜiiF. " einander nahegelegenen Städtchen Gamertingen und
KoZ) hon Kasp. v. Bnbenhofen erkauft; und verblieben dieselben bei
^ch'schen Familie als Lehen bis zum I. 1848.

de.-'

wete Sch ad von Mittelbiberach geb. Speth von Zwiefalten
von 1595. 4 S. Fol. ^
9) Heiratsbrief für Lndw. Friedr. Speth von Zwiefalten
und Susanna von Ratzenried von 1597. 7 S. Fol.
10) Ordnung der Hinterlassenschaft von Dittr. Speth
von Fwiefalten zu Hettingen und Hamertingen von 1599.
34 S. Fol.
11) Teilungsplan der Hinterlassenschaft Phil. Dittr.
Speth von Zwiefalten für Brüd. von Steck) berg (kann
wohl nicht anders als Nechberg heißen), Beruh. Schad
von Mittelbiberach, Alb. Schenk von Stanffenberg und
Kunig. Speth von Zwiefalten von 1599. 36 S. Fol.
12) Der Herrschaft Zwiefalten Anschlag. 40 S.
gr. Quart.
13) Verzichtbrief der Anna Speth von Zwiefalten.
Niedlingen 1610. 6 S. Quart.
14) Bewilligungsbrief Lndw. Friedr. Speth von
Zwiefalten von 1610.
15) Lehenbrief der Äbtissin von Heiligkreuzthal
(Zisterzienserinnenkonvent bei Niedlingen) für G. von Zwie-
falten vom I. 1613.
16) Ehevertrag und Heiratsgntbestellung für Lndw. Pet.
von Zwiefalten und Änua von Lanbenberg. Dat.
Schloß Haußen 1614. 4 Quart.
17) Lehensbrief des Grasen Fried. Nnd. zu Für st en-
de rg für Familie Speth zu Zwiefalten von 1654.
18) Verleihung der Würde eines vr. t1reo1o§ine
an Konstantin Bernhard von Speth vom I. 1778.
19) Verzicht der Mar. Sophie Schenk von Stauffen-
berg geb. von Rosenbach von 1694.
20) Heiratsbrief für Joh. Werner Schenk von Staufsen-
berg nnd Sophie von Nosenbach von 1694. 8 Quarts.
21) Dittr. von N 0 senbachs Heiratsbrief mit Regina
von Knöringen von 1606 (Duplikat).
22) Dittr. von Rosenbachs Heiratsbrief mit Johanna
Regina von Knöringen von 1606.
23) Verkaufsbries der Fnlda'schen Lehengüter von Franz
Christ, und Joh. Konr. von Nosenbach an Florian von
Wessen berg von 1678.
24) Restitntionsedikt von Fried. Will). Herzog zu Sachsen,
Administrator Chursachsens rc. anstatt Joh. Georg Chnrfürst
von Brandenburg; Heiratsgut Kathar. von Maßbach geb.
von Nodewitz betr. von 1592.^)
Darüber, wohin diese größtenteils ans dem Familien-
archive der von Speth-Zwiefaltendorf stammenden Dokumente
bei der am 19. November 1883 und folgenden Tagen statt-
gehabten Versteigerung gewandert sind, wissen wir ebensowenig
etwas, wie darüber woher und wie dieselben nach Berlin
znm öffentlichen Aufgebot kommen konnten; ersteres dürfte
wohl noch bei dem Auktionator (Berlin, LXV. Kochstr. Nr. 59
pnrt.) zu erfragen sein. Wir wollen hoffen, daß diese Ur-
kunden wieder glücklich in die Hände der gen. Geschlechter oder
doch wenigstens nach Schwaben post tot ctiscrimina. rerum,
znrückgelangt und nicht etwa gar dem Goldschläger rc. ver-
fallen sind. — Dieser Versteigerung war einige Wochen, am
4. September 1883, eine ähnliche, angeblich „den Nachlaß

3) Damit ist wohl das ans dem Kraichgan stammende, heute noch
blühende Geschlecht der von M assenb a ch gemeint. Eine Reihe anderer
Dokumente befassen sich mit Familien Mansbach, Mannsbach,
Mannspach.
 
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