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Natdoldt selbst unter dem Titel: llrevini'llim 8ecunckcim
. Um Xcclemne /^u^u8knnne /lu§u8kne per Xrllnrclum X.
aus bereits weißem und glattem Papier, iu 2 Kolumnen
Ul 40
" oyne Custoden gedruckte, von Zapf u. a. uichtgekauute Aus
gäbe
teil
gemeint, in welcher sich bei Beginn der einzelnen Ab-
Ni-!^m und Feste schon hübsche Holzschnitte, Blattzahlen
Signaturen finden (die übrigen Ansaugsbuchstaben sind
,^?chgehends rot gedruckt). Das Jahr der Drucklegung ist
^ ÜP angegeben; ebensowenig ist trotz der unten nachstehend
^ Hemmenden Worte »impres.-üt TViZrmke« jeder Zweifel
.^ber ausgeschlossen, ob dieselbe noch in Venedig, oder schon
^ Augsburg vor sich ging. Jedenfalls kann sie, wenn sie über-
^^st.n H-> sonach keinenfalls später als 1486 fallen, denn
^ nicht schon früher, in den vorhergegangenen Jahren, somit
Venedig erfolgt ist, äußerstenfalls nur in die Zeit kurz nach
um 23. Februar 1486 stattgehabten Ableben des Bischofs
^ ^1'em Kirchenfürsten ist sie noch, wie das Opsepninle
^ l^ulaßt worden, wie wir gleich sehen werden. Ans der
^Vstite des ersten Blattes steht nämlich ganz allein: »Üt si
^ U8 llec IZrevinrin emencknte impressn kuerint Xrllnrc1u5
imtckolt ^i.i§u3rensi8 Xeverencll )oll nuni8 cte
^ Es ckenller§ epi3copi ^o§ri3teli8i8 nc comitis 3plenc1i-
ollservnnti38imu8: mnximo in eum nmore nc
^imi
onicos oin8 venernn6o8 clucku8: neo iron et pntrie.
Ui'u-0 nullrici8 et commocllori mn§i3<gue npprollnto orckine
^ ^ re1icti3 menciis proprii8 impeimm impre88it
stÖI^te.« (?) Mit dem folgenden Blatte hebt dann der
starke Kirchenkalender an. Darauf nimmt das
Eerilim mit rotgedruckter Aufschrift seinen Anfang und
P> ^ ^'st ans dem 61. Blatte. Nun folgen ans drei Blät-
-^e§ule in nckventu. Mit dem 63. soliirteil Blatte
^MMen die regelmäßig fortl>
^r Mitte des oberen Randes angezeigt sind und gehen
Alsdann machen nenn nicht foliirte Blätter, von
d»,, ^u die lestten fünf das okllcium llentn'e lllnrine enthalten,
" B-schluß.
T
^ie von seiten Kirche geübte Einfluß wurde für
^ Entwicklung der Buchdrnckerknnst im höchsten Grade förder-
ip» ^ud hätte letztere ohne die rege Beteiligung des Klerus
sich so wüstst ausgebreitet und unter dem Publikum
Rn ^llert; in Augsburg selbst kam sie durch eine Reihe
^ ) anderer Meister, wie Ant. Sorg, Bämler, Joh.
^^nsperger w. immer mehr in Aufschwung; und auch
4'eM^ Diözese ging die Bewegung trotz der großen Plätze,
„ ."K die neue Kunst an dem Bistumssitz selbst und in dem
inne ^otte, nicht spurlos vorüber; so finden wir
P>e - ^lsgang des XV. Jahrhunderts in Memmingen
den unbedeutende Druckerei: im Ganzen mit 56 Jneunabeln
ehß Kunne aus Duderstadt und eine kleine zu Lau in gen;
de,n^ jvar in bcm Benediktinerstiste Ott ob euren, dem be-
gi„ o^^sten Kloster des Bistums, von 1509 unter der Ne-
st st^g des Abtes Leonh. Wiedemann bis 1543, in welchem
^i>i ^'selben burch ben Trubel des fchmalkaldifchen Krieges
^ie ^0 bereitet wurde, eine Druckstätte eingerichtet, über welche
kt (',O^"bien w. aus dem Benediktinerordcn" (II. Jahrg. 1881,
4. Heft) bereits näheres berichtet haben.
Die Npostrlnkirchr ;u Köln.
Nachdruck verbvten, Bmidesgesctzblatt 1870, Seile 339.)
Von I. B. D. Jost.
^ie erste Apostelnkirche, welche an die römische Stadt-
angebaut worden, ist, im Vergleiche zur jetzigen, gewiß
ein kleiner, unansehnlicher Ban gewesen. In jenem setzte man
am 9. Oktober 965 die Leiche des seligen Erzbischofs Bruno I.,
mit den Zeichen seiner Würde bedeckt, nieder; außer den
Bischöfen und den Geistlichen zweiten Ranges war der Zutritt
nur wenigen gestattet; von hier trug man den Leichnam nach
der Hanptkirche und von da in die Pantaleonskirche zur letzten
Ruhestätte.
Fröhlich entwickelte sich die romanische Baukunst nach
Schluß des ersten Jahrtausends. Eine neue Apostelnkirche
erbaute und vollendete 1035 in diesem Stile der Erzbischof
Pilgrim, der 1036 darin begraben wurde. Deshalb legte
man unter Pilgrims Haupt in den Marmorsarg die Bleischüssel
mit der Inschrift:
»TVrno incurnntionis clomini iVIXXXVI inckiokione
XV. VIII X. Lept. ?ill§. ^rcllip8. tllunckntor ecclemne
llnju3«.
Brandunglück traf den Tempel am Urbanustage 1098,
dann am 25. Mai 1192 oder 1193, und im Jahre 1199.
Der Erzbischof Adolf I. und der Graf Karl von Sayn
ließen ans der Brandstelle die jetzige Kirche in byzantinischem
Stile erbauen. Der Bürger Albero ließ auf seine Kosten
durch einen unbekannten Meister 1220 das Gurtgewölbe
ziehen, — das älteste, was überhaupt zu finden ist. Am
15. Juli 1225 weihte der Bischof Walter von Carlisle (in
England) einen Neliquienschrein. Der Stiftsvogt Wilhelm
von Jülich, Graf von Berg, ließ 1407 den Turm bauen,
der fast 84 Meter Höhe hat und das schön harmonierende
Glockengelänte birgt, welches 1400 ist gegossen worden. Durch
ihre wunderschöne, ziemlich freie Lage, wie durch ihren herrlichen
Aufbau gewährt diese Kirche eiue der interessantesten Ansichten
innerhalb der Stadt. An der Westseite strebt der mächtige,
viereckige Haupttnrm mit runden Treppentürmchen hoch empor.
Östlich schließt sich daran ein rechteckiges, gewaltiges Qner-
schiff als Überleitung in das dreischiffige Langhaus. Dieses
erhält seinen Abschluß durch drei halbrunde Apsiden, welche
um die Viernngskuppel gelegt sind. Zwischen den Halbrotnnden
erheben sich zwei schlanke Polygone Treppentürmchen. Jede
Apside ist im Innern mit drei flachen Nischen und einer
Galerie belebt, außen aber mit zwei Reihen Nuudbogenblenden,
einem Felderfriese und einer Zwerggalerie. Gleichsam die
Krone des ganzen Gotteshauses bildet die Vierung. Kühn
gewölbt ist ihre achteckige Kuppel. Ans dem Kuppeldache steigt
ein laternenartiger Aufsatz mit Lichtöffnungen und rund ge-
staltetem Schlüsse. Die Wölbung der Mittelapside ist aus-
gefüllt mit der 1762 freskoartig gemalten Versinnbildlichung
des an die Apostel erteilten göttlichen Befehles: „Gehet hin
in alle Welt, lehret alle Völker und taufet sie."
Tillmann Boitzheim ließ 1404 eine kleine Steinkanzel in
der nördlichen Vorhalle errichten. Meister Heinrich von Aachen
stellte 1493 die frühere Orgel auf. Am 22. Oktober 1451
beurkundeten der Dechant und das Kapitel des Apoftelnstistes,
daß sie die Gerkammer (Sakristei) verlängert hätten auf
Grund der ihnen von Bürgermeister und Rat erwiesenen
Gunst und Gnade, wofür sie ihren besonderen Dank abstatteteu.
Bei der 1643 von dem Kapitel vorgenommcnen Ausbesserung
des Kirchengebäudes fand man im Wegräumen alter Über-
bleibsel die Gebeine Pilgrims.
Ans Antrag der Pfarrgemeinde gab am 14. Oktober
1670 das Stiftskapitel feine Zustimmung dazu, „daß von
Gerard Gereon von Scharpffenstein, genannt Pfeil, und Frau
Anna Katharina von Lutzcnrode, Ehelenth, Herr und Frau
zu Benesis, ein neuer altar zu Ehren der Jungfrau Katha-
rina auf die stell des alten, schlechten, und kleinen altars
Natdoldt selbst unter dem Titel: llrevini'llim 8ecunckcim
. Um Xcclemne /^u^u8knnne /lu§u8kne per Xrllnrclum X.
aus bereits weißem und glattem Papier, iu 2 Kolumnen
Ul 40
" oyne Custoden gedruckte, von Zapf u. a. uichtgekauute Aus
gäbe
teil
gemeint, in welcher sich bei Beginn der einzelnen Ab-
Ni-!^m und Feste schon hübsche Holzschnitte, Blattzahlen
Signaturen finden (die übrigen Ansaugsbuchstaben sind
,^?chgehends rot gedruckt). Das Jahr der Drucklegung ist
^ ÜP angegeben; ebensowenig ist trotz der unten nachstehend
^ Hemmenden Worte »impres.-üt TViZrmke« jeder Zweifel
.^ber ausgeschlossen, ob dieselbe noch in Venedig, oder schon
^ Augsburg vor sich ging. Jedenfalls kann sie, wenn sie über-
^^st.n H-> sonach keinenfalls später als 1486 fallen, denn
^ nicht schon früher, in den vorhergegangenen Jahren, somit
Venedig erfolgt ist, äußerstenfalls nur in die Zeit kurz nach
um 23. Februar 1486 stattgehabten Ableben des Bischofs
^ ^1'em Kirchenfürsten ist sie noch, wie das Opsepninle
^ l^ulaßt worden, wie wir gleich sehen werden. Ans der
^Vstite des ersten Blattes steht nämlich ganz allein: »Üt si
^ U8 llec IZrevinrin emencknte impressn kuerint Xrllnrc1u5
imtckolt ^i.i§u3rensi8 Xeverencll )oll nuni8 cte
^ Es ckenller§ epi3copi ^o§ri3teli8i8 nc comitis 3plenc1i-
ollservnnti38imu8: mnximo in eum nmore nc
^imi
onicos oin8 venernn6o8 clucku8: neo iron et pntrie.
Ui'u-0 nullrici8 et commocllori mn§i3<gue npprollnto orckine
^ ^ re1icti3 menciis proprii8 impeimm impre88it
stÖI^te.« (?) Mit dem folgenden Blatte hebt dann der
starke Kirchenkalender an. Darauf nimmt das
Eerilim mit rotgedruckter Aufschrift seinen Anfang und
P> ^ ^'st ans dem 61. Blatte. Nun folgen ans drei Blät-
-^e§ule in nckventu. Mit dem 63. soliirteil Blatte
^MMen die regelmäßig fortl>
^r Mitte des oberen Randes angezeigt sind und gehen
Alsdann machen nenn nicht foliirte Blätter, von
d»,, ^u die lestten fünf das okllcium llentn'e lllnrine enthalten,
" B-schluß.
T
^ie von seiten Kirche geübte Einfluß wurde für
^ Entwicklung der Buchdrnckerknnst im höchsten Grade förder-
ip» ^ud hätte letztere ohne die rege Beteiligung des Klerus
sich so wüstst ausgebreitet und unter dem Publikum
Rn ^llert; in Augsburg selbst kam sie durch eine Reihe
^ ) anderer Meister, wie Ant. Sorg, Bämler, Joh.
^^nsperger w. immer mehr in Aufschwung; und auch
4'eM^ Diözese ging die Bewegung trotz der großen Plätze,
„ ."K die neue Kunst an dem Bistumssitz selbst und in dem
inne ^otte, nicht spurlos vorüber; so finden wir
P>e - ^lsgang des XV. Jahrhunderts in Memmingen
den unbedeutende Druckerei: im Ganzen mit 56 Jneunabeln
ehß Kunne aus Duderstadt und eine kleine zu Lau in gen;
de,n^ jvar in bcm Benediktinerstiste Ott ob euren, dem be-
gi„ o^^sten Kloster des Bistums, von 1509 unter der Ne-
st st^g des Abtes Leonh. Wiedemann bis 1543, in welchem
^i>i ^'selben burch ben Trubel des fchmalkaldifchen Krieges
^ie ^0 bereitet wurde, eine Druckstätte eingerichtet, über welche
kt (',O^"bien w. aus dem Benediktinerordcn" (II. Jahrg. 1881,
4. Heft) bereits näheres berichtet haben.
Die Npostrlnkirchr ;u Köln.
Nachdruck verbvten, Bmidesgesctzblatt 1870, Seile 339.)
Von I. B. D. Jost.
^ie erste Apostelnkirche, welche an die römische Stadt-
angebaut worden, ist, im Vergleiche zur jetzigen, gewiß
ein kleiner, unansehnlicher Ban gewesen. In jenem setzte man
am 9. Oktober 965 die Leiche des seligen Erzbischofs Bruno I.,
mit den Zeichen seiner Würde bedeckt, nieder; außer den
Bischöfen und den Geistlichen zweiten Ranges war der Zutritt
nur wenigen gestattet; von hier trug man den Leichnam nach
der Hanptkirche und von da in die Pantaleonskirche zur letzten
Ruhestätte.
Fröhlich entwickelte sich die romanische Baukunst nach
Schluß des ersten Jahrtausends. Eine neue Apostelnkirche
erbaute und vollendete 1035 in diesem Stile der Erzbischof
Pilgrim, der 1036 darin begraben wurde. Deshalb legte
man unter Pilgrims Haupt in den Marmorsarg die Bleischüssel
mit der Inschrift:
»TVrno incurnntionis clomini iVIXXXVI inckiokione
XV. VIII X. Lept. ?ill§. ^rcllip8. tllunckntor ecclemne
llnju3«.
Brandunglück traf den Tempel am Urbanustage 1098,
dann am 25. Mai 1192 oder 1193, und im Jahre 1199.
Der Erzbischof Adolf I. und der Graf Karl von Sayn
ließen ans der Brandstelle die jetzige Kirche in byzantinischem
Stile erbauen. Der Bürger Albero ließ auf seine Kosten
durch einen unbekannten Meister 1220 das Gurtgewölbe
ziehen, — das älteste, was überhaupt zu finden ist. Am
15. Juli 1225 weihte der Bischof Walter von Carlisle (in
England) einen Neliquienschrein. Der Stiftsvogt Wilhelm
von Jülich, Graf von Berg, ließ 1407 den Turm bauen,
der fast 84 Meter Höhe hat und das schön harmonierende
Glockengelänte birgt, welches 1400 ist gegossen worden. Durch
ihre wunderschöne, ziemlich freie Lage, wie durch ihren herrlichen
Aufbau gewährt diese Kirche eiue der interessantesten Ansichten
innerhalb der Stadt. An der Westseite strebt der mächtige,
viereckige Haupttnrm mit runden Treppentürmchen hoch empor.
Östlich schließt sich daran ein rechteckiges, gewaltiges Qner-
schiff als Überleitung in das dreischiffige Langhaus. Dieses
erhält seinen Abschluß durch drei halbrunde Apsiden, welche
um die Viernngskuppel gelegt sind. Zwischen den Halbrotnnden
erheben sich zwei schlanke Polygone Treppentürmchen. Jede
Apside ist im Innern mit drei flachen Nischen und einer
Galerie belebt, außen aber mit zwei Reihen Nuudbogenblenden,
einem Felderfriese und einer Zwerggalerie. Gleichsam die
Krone des ganzen Gotteshauses bildet die Vierung. Kühn
gewölbt ist ihre achteckige Kuppel. Ans dem Kuppeldache steigt
ein laternenartiger Aufsatz mit Lichtöffnungen und rund ge-
staltetem Schlüsse. Die Wölbung der Mittelapside ist aus-
gefüllt mit der 1762 freskoartig gemalten Versinnbildlichung
des an die Apostel erteilten göttlichen Befehles: „Gehet hin
in alle Welt, lehret alle Völker und taufet sie."
Tillmann Boitzheim ließ 1404 eine kleine Steinkanzel in
der nördlichen Vorhalle errichten. Meister Heinrich von Aachen
stellte 1493 die frühere Orgel auf. Am 22. Oktober 1451
beurkundeten der Dechant und das Kapitel des Apoftelnstistes,
daß sie die Gerkammer (Sakristei) verlängert hätten auf
Grund der ihnen von Bürgermeister und Rat erwiesenen
Gunst und Gnade, wofür sie ihren besonderen Dank abstatteteu.
Bei der 1643 von dem Kapitel vorgenommcnen Ausbesserung
des Kirchengebäudes fand man im Wegräumen alter Über-
bleibsel die Gebeine Pilgrims.
Ans Antrag der Pfarrgemeinde gab am 14. Oktober
1670 das Stiftskapitel feine Zustimmung dazu, „daß von
Gerard Gereon von Scharpffenstein, genannt Pfeil, und Frau
Anna Katharina von Lutzcnrode, Ehelenth, Herr und Frau
zu Benesis, ein neuer altar zu Ehren der Jungfrau Katha-
rina auf die stell des alten, schlechten, und kleinen altars