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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 3.1886

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Einzug in die Klosterkirche Neresheim am Pfingstmontag, 20. Mai 1782, [3]
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Beck, Paul A.: Ein Augsburg’scher Wiegendrucker und ein fürstbischöflicher Mären [sic!]: ein Beitrag zur Kunde von der Stellung der Kirche zur Buchdruckerkunst, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20205#0067

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62

13. Juli sollte ein Seitengewölbe eiugerisseu werden. Zn
kühn ging ein armer Taglöhner, Joh. Bapt. Nu es von
Frickingen bei diesem Werke vor; er stürzte samt dem
Gewölbe herunter, infolge dessen er am 1. August starb.
Krankheits- und Leichenkosten übernahm das Kloster. Später,
am 19. August, wiederholte sich ein ähnliches Unglück, ohne
jedoch einen tödlichen Ausgang zu nehmen.
Weitere Merkwürdigkeiten betreffen noch ver-
schiedene Ausgrabungen an dem Platze der alten Kirche und
Anlegung eines Konvents- und Laien-Gottesackers.

Ein NugslmrgPcher Wiegendrucker und ein
fürslbischöflicher Mären.
Ein Beitrag zur Kunde von der Stellung der
Kirche zur Bnchdrnckerknnst
von Amtsrichter a. D. P. Beck.
(Schluß.)
Über seine Beziehungen zu seinem Gönner, über des'
letzteren nachdrückliches Eintreten zu seinen Gunsten, sowie
auch über die damaligen Bücherpreise giebt uns das nachfolgende,
seiner Zeit in einem Einblattdrnck erschienene, von Will).
Meyer in seiner beachtenswerten von uns mehrfach benützten
Studie über „die Büchcranzeigen des 15. Jahrhunderts" (im
Zentralbl. f. das Bibliothekswesen von Illr. O. Hassarowitz
und Or. K. Schulz, II. Jahrgang, 11. (November)hest V.Z885)
veröffentlichte, bischöfliche, in dem harten, verschrobenen Kirchen-
latein jener Zeit gehaltene Sendschreiben, welches wohl an
alle Landkapitel des Bistums ergangen und welches auch
wieder ein Beleg dafür ist, daß die Bücher oft von der Druck-
offizin gebunden verkauft wurden und die Wicgendrncker
somit nicht bloß Drucker und Buchhändler, sondern zugleich
auch Buchbinder waren, näheren Aufschluß:
l'ridericus dei et aposkoiice sedis §rakia epis-
copus auZuskeusis. Oecauo ek camerario capikuli ^.
Lalukem in domiuo, cum uotikia subscripkorum ex pasko-
raiis debiko (s)olicikudiuis ad ea libeuker iukeudimus:
per cpie errores ek pericula circa alkaris miniskeria: ek
eucariskie sacramenki miskeria enikenkur: curac^ue auima-
rum debike exerceakur. Eum ikac^ue dudum libros mi3-
8arum uk nnu8 ek idem modus in diuiuis laudibus iuxka
prouidas pakrum sauckioues uostra in diocesi kenereknr.
imprimi lecerimus:^ Illose^ue comparari mandauerimus
kauciuam correckos ek iuxka vekerem ecc1e8ie no8krc
llLu^uskeu. obseruauankiam (Verdopplung des n a wohl
beim Diktat des Missives entstanden), emcudakos. Illeruni
eisdem librm mi8sarum veudikis c^uam plures ex sacer-
dokibus ek ecclesiarum victrici3 Iibri8 missarum Iiuius
modi mdi^enkibus pro comparakioue ipsorum laboraruuk:
sed propker defeckum librorum iilas comparare nec^uiuerunk.
binde no8 incikaki libros missarum per ma^iskrum arke
impressorie pollenkem Krbardum rakdolk 7bu§usken. imprimi
denuo curauimus. ch Illosciue in bona forma impressos
ek eorrecko8 con§ruo precio vencti kaxauimus librum:
0 Dies ist die i. I. 1489 aufgelegte, von Hain in seinem
Hepertorium vivlio^r^plncum (Stuttgart bei Gotta 1831) uuter Ziff. 11259
aufgeführte Missnleausgabe.
9 Dies ist die bei Haiu uuter Zifs. 11260 aufgeführte Ausgabe vom
I. 1491 welche schon von Zapf a. a. O. S. 102 ff. und von Plaeidus
Brann iu seiner »notitia bistoriea — NNerLrig. cte coäicibus mannu-
scriptis in Libliolbecr^ libri et iinperalis inong.8terii 8. Leneckchti act
8. klckalriculn et existentibus.« (^u§. Vinckel. I79>— >796) II.
S. 216 beschrieben worden ist.

videlicck unurn missarum in papiro bene corpO'
rakum ek illi§akum curn canone per§ameneo
ulkra kre8 I1oreno3. nrinu3 c^uarka: 8ec1 crnu
canone papireo duos Horen 03 curn dimidio koie
comparandum. tJuapropker vobi5 in virkuke sancke obe-
clienkie ek 8ub penn 5U3pen8ioni3 a diuinis diskricke pj'O'
eipienclo mandamus ciuakenus recepki3 pre3enkibu5 siW
morn presbzweros ecclesiarum ek capellarum vickrico3 sM
ve3kro decanaku de§enkes in dornino carikakiue exborkeniW
ek rec^uirakis. Ipsosc^ue dili§encius 8o11icikekis ek inducal^
pre3erkinr c^ui Iibri3 impressis prioribu3 carenk: ciuakenu^
libros rni33ale3 buiu8rnodi ob diuini cu1ku3 §1oriaM ^
eucari3kie 3acrarnenki reuerenkiarn comparare ek emei^
non po3kponank. Ille 8i c^uod ab3ik reperiernrm a1ic(uo3
pre5b^keri3 incorrecki3 ek caduem Iibri8 ek a rubrica
ordine ecc1e5ie no8kre dmcordankibrm in celebrakione
3arum ukenkur. ^.8krin§amur eonkra eo3 kaliker procedel^
uk a1Ü8 ne kalia laciank: veniak in exempluin. I'rekel'L^
dickem rnaZmker Illrbardu3 rakdolk confe88iona1e Lartllo
lornaei de cba^mm c^uod alias in sinodo proxime
no8 in OilliZen (Dillingen a/D., gewöhnliche Residenz
A. Bischöfe und von 1554—1803 katholische Nniversitäb
celebraka ab onrnibus curakis inker ceram decreuimus ^
rnandarnuirm Z babcri sinriliker in bona forma impressik- i
Huocirca moneaki3 ek reciuiraki5 omnes ek 8in§u1o3
banos 8eu curakos buirm modi con5e33ionalibu3 carench^
kaxauirnu8 emendum sub pena 8U3pension. uk HUiuw
eorum unum ex dicki.3 confe88iona1ibus <guod bene co(?o
rakum ek itli^akum non ulkra c^uarkale vni^'
sloren. a diuini5 comparek ek emak inlra kriZinka 6i^
noskre monikioni proximo5. llVIioc^uin conkra rebcll^^
ek mandaki3 N03kris buirmmodi conkrauenienke3 ad dickau^
3U8pen8ioni3 ek alias §rauiores penas indubie procedechUb-
Illakum ll^u§uske anno domini millesimo ^uadra§inke5in^o
nona§esimo primo. Illono Kalen, llllovembrm.
(Am Schluß) IIi§ilie ekiam maiore3 minorcsciO^
morkuorum an.- .
. . . Krbardum rakdolk compekenki precio reperiuntP;
Mit diesem Erlaß ist ein anderer desselben BisäFT
Friederich von Hohenzollern zu verbinden, welcher dem ^
I. 1493 von Natdoldt aufgelegten breviarium au§u3kantN)
vorgedrnckt ist und letzteres mit dem Bemerken empfiehlt,
bisherigen Brevierdrncke seien mangelhaft und in welchem
Geistlichen strenge Mahnungen in Betreff des Brevierbetem
erhalten. Er§o (so heißt es in dem genannten Erlalll^
voluik episcopus uk ek maiori diliZenkia emeudarenkur h
cmeudaki denuo imprimereukur. ek c^uidem in forma maioO
vk ek di3kinckior ek accurakior ek likkera venuskiore M
pressio üeri possek . . . Illosce . . . Krbardus Kakdo^
^u^uskeusis solerki exackissima^ue cura: perpoliko js
opkimo clrarackere impressik. —- Mit den lwmängü ü
Brevierdruckcn sind wahrscheinlich die des Augsburger Drucks'
Johs Bä ml er (einer vom I. 1479) und vielleicht auch ^

b) Dies ist wohl nicht anders als ein Druckfehler, wenn nicht G
als ein l-nE cM-uni (Verschreibung für maiM-mimns) auzusehen-
o) Diese Schrift des Minoritenmönchs LccrtN. Ne cb.^mcs (
Mailand ist sehr oft gedruckt worden und zählt die Augsbuch^
Natdoldt'sche Ausgabe keineswegs zu den frühesten. Von letztere«
wähnen wir die von Friedr. Creussuer in Nürnberg vom
die des Pet. Schvyffer von Gernsheim in Mainz vom I. 147s; .
vom I. 1480 von Mailand und eine solche vom I. 1482, beide ( ^
Angabe des Druckers; eine weitere von Alb. Knnn e aus Duder,tw
Memmingen vom I. 1483 und eine aus dein Ende des XV. ,0
Hunderts.
 
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