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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 3.1886

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Sambeth, Johann Georg: Ein Ablaßbrief von 1343
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Beck, Paul A.: Personalkatalog des Prämonstratenserklosters Schussenried vom Jahre 1683 ab bis zur Auflösung im Jahre 1803, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20205#0097

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92

Kön. Leider Sizilien wie Acerenza und Acerno, wohl das obige
^.curnormm? Ein Adjektiv Inn^oniensis finde ich, aber nicht
Oon§onon8i8, von Langres (3^- öiooc. 1. 6, 11, 2, auch
Om§ouon8i8, id. 1. 8, 9, 4 u. 9, 2, 5); ebendaselbst wird
auch der Xodion8i3 erwähnt (1. 9, 15, 5). Ein Oppickonrm
befindet sich unter den trident. Vätern Pius IV., ein 3:§ni-
nu3 unter denen Julius III; 3i§uon8i3 aber deutet auf
Segna in Kroatien oder Segni im ehemaligen Kirchen-
staat. Ein 3ononou8i3 wird unter den tridentinischen Vä-
tern Pius IV. genannt, ebenso ein Luvonermm; der 3ouom
hat seinen Sitz in Sens; ob aber der 3odonou3i3 nicht der
Bischof vom uralten Seben in Tirol ist? Der 3tu§nen8i8
wird der Bischof von Stagno, heutzutage mit Ragusa vereiut,
sein. Endlich wird ein Tllimom unter den trident. Vätern
Pius IV. erwähnt; einen Hr)/mon8i8 aber konnte ich nicht
finden; wohl von Tinn oder Thine in der Kirchenprovinz
Naxos in Griechenland. Statt Ounormm wäre vielleicht Lu-
6ien8i3 zu lesen von Budua in Dalmatien.
Beide Urkunden sind ausgestellt in Avignon, die Ailinger
1329, die Echinger 1343, jene unter Papst Johannes XXII.
(1316—1334), diese unter Papst Klemens VI. (1342—1352),
jene unter dem Konstanzer Bischof Rudolf III., Grafen von
Montfort (1322—1333), diese unter seinem Nachfolger Niko-
laus von Kenzingen (1333—1344), der, wie sein Gegenbischof
Albrecht, Graf von Hohenberg, (1333—1335) selbst in Avignon
bei Papst Johannes gewesen, war. Das babylonische Exil da-
selbst währte von 1308—1378. In diese Zeit fällt in Deutsch-
land der Kampf um die Kaiserkrone zwischen Ludwig dem Bayer
und Herzog Friedrich von Österreich. Nach der Schlacht Lei
Mühldorf im Jahre 1322, in welcher der erstere den letzteren
gefangen nahm, wurde Ludwig von Johannes vor den aposto-
lischen Stuhl geladen (1323) und als er, anstatt dem Rufe
zu folgen, den Papst einen Beschützer der Ketzer und Störer
des kirchlichen Friedens schalt, mit dem Banne belegt, 23. März
1324, und selbst das Interdikt wurde l. Okt. 1324 verhängt.
Vor der Schlacht von Mühldorf hatte von dem Streite der
beiden Prätendenten gerade auch unsere Gegend viel zu leiden,
denn Herzog Lupolt, der Bruder des Königs Friedrich, züch-
tigte den Grasen Wilhelm von Montfort für seinen Uebertritt
zur Sache Ludwigs.
Dux O3po16u3 comikom Willlolnmm de lVluntkork 3e
coukomnonkom et vilitlcunkom lmmiliuvit. Xum oppiclum
3uum 1okn3U§ okmoclit in virtute mu§N3, ndi, 93^91.36
per circnitum urborurn, 50§okum, krnrnentorurn, llortorunr
1i§noruln vel uliorurn terrue nemeentiurn invenit, 3l)8ci6it,
concnlcuvit et OeMruxit. Ot 363930 expuAnutione 3c clo-
8o1utione c33te11i 8eu oppicki non rece38i88et, 8i con5or3
clornini VVillrolmi ip5um lletibu3 et 3upplici38imi3 0630-
cr3tionibu3 6o c38te1Io exien8 non pl3c338ot. (Der Graf
selbst war beim Heere Ludwigs.) (Stäliu, Wirtt. Gesch. 3,
159.) Wegen des Interdikts war am 22. Mai 1332 eine
Konstanzer Botschaft zu Avignon pro odtinenOu Oivinorurn
celebrutione, welche oxpocütm no3tri3 competenter ne§o-
tn3 zurückkehrte, (id. p. 190.)

PrrfonalkataloA des PränronstraLrnserklosters
Schusfenried vom Jahre 1663 ad bis zur Auf-
lösung im Jahre 1603.
Von Amtsrichter a. D. P. Beck.
Die Schussenrieder Pfarrei bewahrt unter den äußerst
wenigen, derselben von Klosterszeiten her noch verbliebenen
Aktenstücken das ihr (bezw. dem ch Pfarrer Jos. Vaccano) von

dem letzten Konventualen ?. Laurenz Loewe kurz vor seinem
Ableben anvertraute und „auf die Seele gebundene" — also
niemals auszuliefernde — sog. Sch. „Konventsbuck/
(einet: in Schweinsleder mit Goldschnitt gebundenen, geschrie-
benen kleineren Folianten), welches leider erst mit dem Jahre
1683 beginnt. Vorne am Eingang ist die lateinisch abgefaßte
Formel des Ordensgelübdes niedergelegt, wie solches die Re-
ligiösen alljährlich am 11. Juli, als am Feste des hl. Ordens-
stifters Norbert in feierlichem Konvente zu wiederholen bezw-
zu erueueru hatten (».... jurumeukum, 9306 urmo quolidet
in Oo8to 3. kukrm uo3tri Xordorti in Occlomn, 363 uno-
930930 ?utro Zucorckoke §om: kloctonto prolutu voco rono-
V3nck3rn ot ropotonckum oruk«). Außer den 3 Gelübden
der Armut, Keuschheit uud des Gehorsams hatten die Sch-
Mönche nach dem nachfolgenden Wortlaute der Gelübde-
erneuerung (3NN33 ronovutio votorum) noch ausdrücklich die
sog. Stabilität (8t3dilit33 in loco) zu geloben:
O§o O. X. X. ronov3N8 votu mo3, 36 033 corme-
9303633 In6u1§onki33, 9335 Or6ini3 no5tri Orofo35oribus>
?rofo33ionorn ronov3ntib>35 ?33l33 <Z3intn3 1ibor3Ütor com
co33it, 36 votorom moor3m odli§3tionom, in momoriuM
rovocnncknm, 36 M3N33, 9306 ip30 6io?roko38ioni3 odtuli
Ooo Immort3li, voleiki itor3n63M, 36 proto5t3u63M, 9306
5i mo Ooo por vot3 non tr3,6i6i330m, 6o6io 1ndon5 to-
tmlitor timckorom; 36 intontionom 933 in§ro3533 Ooli§io-
nom, 8i 3ini8kr3 feiik, rokorm3n63m : 36 ro§3n63m, 83mmn
03m 3nimi 6omi88iono, O03M 3c Oomin3m M03M, uk
oxco83ib35 ot 6o5octidu3, contru vok3 mo3 3 mo com-
mis8i3 purc3k, ot moi mi3orrimi pocc3tori5 5ic mi3oro3t3r,
nt milli §r3ti3M ok6c3com conkorro, 36 Orofo33ionoM
moum incorrupto 1:oc 3nno 8orv3n63m, proptor poccuta
mou non 6o6i§notnr. O§o in9uum, ob 1:33 033333 rono-
V3N3 ?roto33ionom M03M, olloro 030333 MO ip33M 53lN'
M30 ip8i33 lVl3jo5t3ti, 3c ti'36o MO Occlo3i30 33ncti85im36
6onotrici3 Ooi lVl3ri30 ot Lunctoreim N3§ni ot Vinconti:
in 3orotlro, 36 Ooo tlckolitor 8orvion6nm, occ33iono3 pec-
c3tornm in 33ocn1o oxi3tonto3 ovituncknm, 36 poonitom
ti3m torio 3§on63m: ot promitto Eonvor3ionom moruna
moornm, omon63tionom vituo ot 8t3,di1it3tom in loco:
promitto otinm ?33port3tom, 8ivo commnnom vituM,
(Utitutom ot Obockiontinm porkoctnm in Nnnibem Uove-
ron6i38imi Oomini 7Vdb3ti5.cni lrnc in p3rto tum
933m Ooi Vic3rio odo6ionti3m 60600 ox voto, 9306 N3irc
lmmilitor ronovo. In 93003m tl6om 3c rolmr pr3030ntibu5
lroc 6io 33ncti83imo ?3tri Xo8tro Xordorto 33cro 93t ost
.propriu M3N3 in Non33torio Lorotlrnno 8nb3cripsi.
Schon am Vorabend dieses feierlichen Tages, an welchem
zugleich auch die Wahlen des Priors und Subpriors, die Be-
stellung all der verschiedenen Konventsämter, sowie die sog-
„Mutationen" (das waren die Besetzungen, bezw. Versetzungen
von Klosterpfarreien re.) vor sich gingen, hatten alle Kapitu-
laren, auch die auswärts als Statthalter, Pfarrvikarien,
Beichtiger rc. befindlichen, wenn irgend möglich, gegenwärtig
zu sein, so daß also der Prälat an diesem Ordensfeste alle
seine geistlichen Söhne beisammen sah. Nach der Erneuerung
des Ordeusgelübdes hatten sich sämtliche Konventualen nach
der Stuhlordnung mit ihren: Namen in dem Konventsbuche
eigenhändig einzuschreiben. Letzteres enthält nun, von Jahr zn
Jahr fortlaufend, alle diese Einträge von 1683—1802, aber u:M
die Vor- u n d Z u n a m e n mit der jeweiligen Stellung des ein-
zelnen, ohne hiebei einen Unterschied zwischen den 83cor6oko8, den
tr3kro3 cunonici, den kr3tro8 novitii und den tr3kro5 convorsi
(Laienbrüder) zu machen; und so sind wir im stände, hienach die
 
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