Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 3.1886

DOI Artikel:
Reihenfolge der Pfarrer von Biberach
DOI Artikel:
Giefel, Joseph Anton: "Extrakt der im Jahr 1557 von Dr. Rabus im Gebiet der Reichsstadt Ulm abgehaltenen Kirchenvisitation", [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20205#0099

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
94

jede Verminderung des Einkommens nach); er kam her-
nach auf die Pfarrei Günzburg.
1747 Georg Karl Ivo Brack von Kempten, vr. der Rechte,
früher in Michelwinnenden, dann Pfarrer in Biberach
und Dekan; unter ihm wurde die Skapulierbruderschaft
eingeführt und mit der Rosenkranzbruderschast vereinigt;
er zog 1757 auf die Pfarrei Mittelbiberach.
1757 Nikolaus Balthasar Waldvogel von Meersburg, Exami-
nator und Approbator der Theologie, früher Pfarrer
in Meersburg, dann Pfarrer und Dekan hier.
1798 Gabr. Joseph Braun voll Lengenfeld, geb. zu Ottobeuren
1832 24. März 1765, Pfarrer 1798, st 24. Februar 1832.
1833 Lorenz Konrad, geb. zu Offingen 26. Juli 1785, Stadt-
1843 Pfarrer 19. Juni 1833, Pfarrer in Hoßkirch 19. April
1843, st ebendaselbst 12. März 1849.
1844 Georg Kautzer, geb. zu Neresheim 9. November 1807,
1846 Kaplan in Stuttgart 1837, Stadtpfarrer 20. März
1844, versetzt 28. Juni 1846 wegen Nichteinsegnung
gemischter Ehen, nach Lauchheim, 1859 Stadtpfarrer in
Riedlingen, 1866 in Mergentheim, st ebenda 9. Juni
1875.
1847 Adolf Nachbauer, geb. zu Weil der Stadt 1807, 1839
1880 Pfarrer in Bühlerthann, 11. Juli 1847 Stadtpfarrer
und Dekan hier, ch 9. August 1880.

„Extrakt der im Jahr 1657 von vr. Rabus im
Gebiet der Neichsstadt Ulm abgehaltenen
Kirchenvisttation."
Von vr. Giesel.
(Fortsetzung und Schluß.)
Urspring: Pfarrer (Johann Münderlin):
Im Examen anfangs verwirrt genug, aber in der Folge
richtige Antworten auf die fürgehaltenen Fragen gegeben,
„allein daß er die Ort der Schrift nicht gründlich weißt an-
zuziehen". Hat sonst ein trefflich gutes Zeugnis seiner Lehr,
Lebens und Wandels halber.
Geht nicht zum Wein, das erschießt ihm wohl.
Amtmann und Gericht:
Halten sich wohl. Einer im Gericht ist verdacht des
Anstechen halber.
Mesner (Hans Liebhart):
Hat ein gutes Zeugnis.
Laster:
In Hochzeiten großer Überfluß. Sonst ist man in anderem
unbescheiden genug, soll verbessert werden. Die Nachhochzeiten
machen viel Unruhe und Unkosten.
Eitlen schieß: Pfarrer (Johann Paur):
Im Examen im Latein mittelmäßig, aber sonst in Ver-
antwortung auf die fürgehaltenen Fragen ganz christlich, wohl
gegründt und tröstlich befunden, dergleichen in meiner Herrn
Gebiet keiner gewesen.
Hat das Interim nicht angenommen, ist nicht geschmiert.
Hat zu Leipzig und Wittenberg studiert.
Begehrt allein mehr Korn.
Man beklagt sich über die Ungelegenheit der Stunden
im Predigen.
Amtmann:
Hält sich wohl.
Laster:
Unbescheiden genug mit Trinken bis zu Mitternacht.
Sind Leute, so die Wahrsager fragen. Volk unfleißig zum
Nachtmahl, wie schier allenthalben.

Almosen:
Keine besondere Ordnung.
Sinabronn: . ^
Zeigen an vom Pfarrer zu Lonsee, er halte sich '
komme alle Monate zu ihnen.
Rumpelhans von Westerstetten hat begehrt mit dem
zu gehen, aber nicht in die Kirche gelassen.
Nachhochzeiten beschweren die Leute sehr.
Klagen, man halte ihnen die „Gehert" zu viel lang ^
bis in das zwölfte Jahr.
W eidenstetten: Pfarrer (Hans Heß): §
Im Examen bekennt er, ihn habe es gereut, daß er ^
Interim angenommen, sonst nicht gelehrt, auch in der 2R
wort schlecht genug befunden. Hält die Württembergs
Kirchenordnung. , ^
Soll etwas zu unverständlich vom Nachtmahl, der Pr^
absolutiou und dem Examen reden. .,
Läuft zu Ende der Predigt hinaus und bleibt nicht
Gesang. ^
Von etlichen angezeigt, er sei geizig und hoffärtig, wie aP
sein Hausgesinde stolz genug. Auch nicht so fleißig in seinem A>^
Amtmann (Hans Schweitzer): ^
Ist unverständig, macht eine ungehorsame Gemeinde, 9s..
selten zur Kirche. Sein Weib amtet mehr denn er.
ungeschickt zu den Rechnungen. Ist deshalb die Genies
trefflich seiuethalben beschwert.
Schulmeister (Hans Sporer):
Ist ein alter frommer Mann, aber wartet seines Auu
nicht fleißig, in Rechnungen unverständig.
Gericht:
Von 12 sind nicht mehr denn 2 zum Nachtmahl gegaNg.O,
Sonst vergehen sie sich wohl. Christa Küster beweint ß
etwan und kommt alsdann in das Gericht.
Allerhand Laster:
Mit Trinken und Schwören wie sonst. -
Ein Wirt mit Namen Hans Schwertz ist ein voller
züchtiger Mann, der vom Amtmann nicht bestraft wird.
Eine alte Frau zu Weidenstetten ist in 10 Jahren
keine Kirche gekommen.
Neenstetten: ,,
Wird versehen durch den von Weidenstetteu. Sagen ^,
Prediger, er sei der Lehre halber ihnen gut genug. Ast
Feiertagen komme er nicht zu ihnen, begehren einen eig^
Prediger.
Amtmann (Galt Widenmann):
Findet ein gutes Zeugnis bei den Gefragten.
Laster: ^
Matheis Hanolt glaubt nicht an die Auferstehung T.
Toten. Hans Kölle Segensprecher, will aber davon fl^,i
Zu Breitingen hat Kaspar Berg Knecht und Mag^^
einer Zeche zusammen gegeben, die darnach wieder von eina^
geschieden sind. u.
Sonst geht Trinken, Schwören und Balgen im Schi^
Holzkirch:
Hat einen Meßpfaffen, der blind und lahm ist.
Verordneten begehren einen Prediger. Vom gemeinen ^
geht schier niemand in die Kirche.
Amtmann:
Haltet sich wohl, treu und geflissen, schwört nicht.
Mesner:
Weint voll und toll, verthut viel und zahlt wenig-
Laster:
Wie allenthalben.
 
Annotationen