Preis des Journals pro Quartal 1'/ Thlr. Bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang erhalten die Abonnenten ausserdem das photographische
Künstler-Album in vierteljährlichen Lieferungen gratis. (Redaction der Dioskuren: Berlin, Hohenzollernstr. 9.)
Inhalt.
Abhandlung: Neue Münchener Architektur-Briefe. (Forts.) Kunstkritik: Die akademische Kunstausstellung zu Berlin. (Forts.) F. Still-
Korespondenzen: t Leipzig verspätetst (Feier zur Erinnerung an Joseph leben u. s. f. 6. Cartons, Zeichnungen, Aquarellen u. s. f.
Koch u. s. f.) — Düsseldorf, am 18. Januar. (Ausstellung bei Kunst-Institute und -Vereine: Allgemeines Ausstellungs-Programm sämmt-
Contzen u. s. f.) — f. München, Ans. Januar. (Künstlerkneipen u. s. f.) licher Kunstvereine und Kunstvereinscyklen Mittel-Europas.
Kunst-Chronik: Lokalnachrichren aus Berlin, Dortmund, Köln, München, Paris. Ausstellungskalendcr. — Briefkasten.
Unsere auswärtigen Leser,
welche „Die deutsche Kunstzeitung“ direkt von der Expedition unter Kreuzband beziehen, erlauben wir uns wiederholt daran zu erinnern,
dass in Kurzem das Jahresabonnement (5 Thlr. 10 Sgr.) bei Uebersendung derjenigen Nummer, welcher die erste Lieferung des Künstler-
Albums d. J. sowie Titel und Inh al ts-Verz e ich n i ss des vorigen Jahrgangs beigegeben wird, von allen denjenigen Abonnenten, die bis
dahin den Betrag nicht eingesandt haben, per Postvorschuss erhoben wird. Die Expedition der Deutschen Kunstzeitung.
Aeue Münchener Architektur-Miefe.
(Fortsetzung.)
II.
Ür haben im ersten dieser unsrer Briefe die
monumentalen Bauten der Maximilians-
Straße in's Auge gefaßt, nachdem wir in
Kürze das dabei zur Anwendung gebrachte
Princip entwickelt und den Gesammtein-
druck der Straße geschildert.
So können wir denn heut zu einer Betrach-
tung der Privatbauten in derselben übergehen.
Wenn wir bemerkt haben, daß der Eindruck der
Straße als solcher dadurch wesentlich erhöht werde, daß die
Architekten derselben mehrere Privatgebäude äußerlich mit ein-
ander verbunden, mit einer gemeinschaftlichen Fa^ade geschmückt
und so die Vorstellung in dem Beschauer hervorzurufen unter-
nommen haben, als wandle er zwischen lauter Palästen, so mag
das aus den ersten Blick wie ein Lob ausgesehen haben. Das
war nicht unsre Absicht. Selbstverständlich kommt der Ein-
druck der Gesammtheit der eine Straße bildenden Gebäude
wohl in Betracht, aber wie uns scheint, nothwendiger Weise
erst in zweiter Reihe. Die erste Frage, die wir uns stellen,
ist immer die, ob das Einzelne in seinen Theilen harmonisch
gedacht und entwickelt ist, ob es dem gegebenen Style entspricht
und ob seine Erscheinung auch mit dem Zwecke zusammenstimmt,
dem es dient. Was den letzten Punkt betrifft, so mußten wir
bereits bei dem neuen Münzgebäude betonen, daß ein solches
Zusammenstimmen keineswegs gegeben ist, daß vielmehr das
.Hotel und Cafe Maximilian bei ganz verschiedenem Zwecke mit
ihm vollkommen gleiche Maaße und Formen zeigt. Mit dem-
selben Rechts kann ein Baumeister einer Kapelle und einem
Badlokale dieselbe äußere Erscheinung geben. Ein Kunstwerk
kann ohne Wahrheit nicht gedacht werden, die Wahrheit liegt
aber in der. Uebereinstimmung der Erscheinung mit der Vor-
Künstler-Album in vierteljährlichen Lieferungen gratis. (Redaction der Dioskuren: Berlin, Hohenzollernstr. 9.)
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Korespondenzen: t Leipzig verspätetst (Feier zur Erinnerung an Joseph leben u. s. f. 6. Cartons, Zeichnungen, Aquarellen u. s. f.
Koch u. s. f.) — Düsseldorf, am 18. Januar. (Ausstellung bei Kunst-Institute und -Vereine: Allgemeines Ausstellungs-Programm sämmt-
Contzen u. s. f.) — f. München, Ans. Januar. (Künstlerkneipen u. s. f.) licher Kunstvereine und Kunstvereinscyklen Mittel-Europas.
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Aeue Münchener Architektur-Miefe.
(Fortsetzung.)
II.
Ür haben im ersten dieser unsrer Briefe die
monumentalen Bauten der Maximilians-
Straße in's Auge gefaßt, nachdem wir in
Kürze das dabei zur Anwendung gebrachte
Princip entwickelt und den Gesammtein-
druck der Straße geschildert.
So können wir denn heut zu einer Betrach-
tung der Privatbauten in derselben übergehen.
Wenn wir bemerkt haben, daß der Eindruck der
Straße als solcher dadurch wesentlich erhöht werde, daß die
Architekten derselben mehrere Privatgebäude äußerlich mit ein-
ander verbunden, mit einer gemeinschaftlichen Fa^ade geschmückt
und so die Vorstellung in dem Beschauer hervorzurufen unter-
nommen haben, als wandle er zwischen lauter Palästen, so mag
das aus den ersten Blick wie ein Lob ausgesehen haben. Das
war nicht unsre Absicht. Selbstverständlich kommt der Ein-
druck der Gesammtheit der eine Straße bildenden Gebäude
wohl in Betracht, aber wie uns scheint, nothwendiger Weise
erst in zweiter Reihe. Die erste Frage, die wir uns stellen,
ist immer die, ob das Einzelne in seinen Theilen harmonisch
gedacht und entwickelt ist, ob es dem gegebenen Style entspricht
und ob seine Erscheinung auch mit dem Zwecke zusammenstimmt,
dem es dient. Was den letzten Punkt betrifft, so mußten wir
bereits bei dem neuen Münzgebäude betonen, daß ein solches
Zusammenstimmen keineswegs gegeben ist, daß vielmehr das
.Hotel und Cafe Maximilian bei ganz verschiedenem Zwecke mit
ihm vollkommen gleiche Maaße und Formen zeigt. Mit dem-
selben Rechts kann ein Baumeister einer Kapelle und einem
Badlokale dieselbe äußere Erscheinung geben. Ein Kunstwerk
kann ohne Wahrheit nicht gedacht werden, die Wahrheit liegt
aber in der. Uebereinstimmung der Erscheinung mit der Vor-