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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 18.1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.12974#0160

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3 Jahrgang. \

% M19. f

|mtjttargmt hr Hrutsrhrn Aunstusrrme.

Herausgegeben und redigirt
von

vr. Mar Schasler.

Preis des Journals pro Quartal 1'/, Thlr. — Kreuzband-Abonnements werden nur bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang angenommen.

(Eedaction und Expedition der Dioskuren: Berlin, LandgrafenBtr. 7.)

Inhalt.

Äkiiaiidtiing: Aus Friedrich Bürkleiws künstlerischem Nachlaß. Kaulbach. Courbet.) — /j Florenz, 26. April. (Michel Angela s David.

Lorrrspoiidciycn: (g München, 16. April. (Spaltung in der Künstler- Ußi. Dupre.

schaft.) — X München, 9. April. — F. K. München, int April. Lnnst-Lhronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Potsdam, Bremen, Hamburg re.
(Ausstellung im Kunstverein der für die wiener Weltausstellung be- Lunslliteratur und Technik: Ueber eine dem Raphael zugcschriebene Marmor-
stimmten Gemälde. Forts.) — 0 Karlsruhe, Anfang April. (Aus gruppe re. — Zerstreute Blätter von Paul Konewka rc.— Briefkasten,

der Kunsthalle. Schluß.) — 8. Wien, Anfang Mai. (Kunstverein. ÄUgemcines Änsstckuiigs-programm der chiitririiropäifchrn Liinst-Vcrriiir.

Aus Friedrich Aürklein's künstlerischem Aachlaß.

Von C. A. Regnet.

hne gegen den Heimgegangenen Künstler
eine grobe Ungerechtigkeit zu begehen,
konnte in der biographischen Skizze
desselben (Dioskuren Jahrgang 1873,
Nr. 3 u. ff.) von der Erwähnung der
verschiedenartigsten Einflüsse nicht Um-
gang genommen werden, welche von
außen auf ihn geltend gemacht wurden,
als ihm die Aufgabe gestellt war, den
architektonischen Gedanken des Königs
Maximilian II. Gestalt zu geben. So
ungeeignet es im Allgemeinen erscheint, alle ersten und aus diesem
oder jenem Grunde vom Künstler selbst zurückgelegten oder von
Dritten zurückgewiesencn Entwürfe nach dem Ableben des Künst-
lers an's Licht zu ziehen, so mag innerhalb gewisser Grenzen es
gleichwohl gestattet sein, auf solche zurückznkommen, wenn durch
sie der Entwickelungsgang wie die Ziele des Künstlers klarer ge-
stellt werden. In diesem Falle ist es nicht blos eine Forderung
der Pietät, sondern auch im Interesse der Kunstgeschichte ge-
legen, solchen nie zur Ausführung gelangten Entwürfen Auf-

merksamkeit zu widmen. Das muß namentlich vom künstlerischen
Nachlasse eines Mannes gelten, der bei ungewöhnlicher Begabung,
wie sie Friedrich Bürklein unzweifelhaft besaß, durch äußere Ver-
hältnisse auf Wege gedrängt wurde, welche auch seine aufrichtigsten
Verehrer als Abwege bezeichnen müssen.

Bürklein's künstlerischer Nachlaß ist ein sehr umfangreicher
und gewinnt noch dadurch an Interesse, daß er nicht blos alle
auf die Maximiliansstraße und den „neuen Styl", der in ihr
vorzugsweise zur praktischen Anwendung gelangte, bezüglichen
Entwürfe, sondern auch eine sehr bedeutende Anzahl theils blos
leicht hingeworfener, theils sauber ansgeführter Zeichnungen vor-
wiegend monumentaler Bauten enthält, abgesehen von mehreren
Entwürfen für gewerbliche Zwecke. Leider ist denselben nur in
einigen wenigen Ausnahmsfällen das Datum ihrer Entstehung
beigefügt und dem Kunsthistoriker hiedurch seine Aufgabe, dem
Künstler auf seinen Entwickelungswegen Schritt für Schritt zu
folgen, wenn nicht ganz unmöglich gemacht, so doch sehr er-
schwert. Als Resultat der Durchsicht der Portefeuilles ergiebt sich
nun die Thatsache, daß Bürklein außer der in der Maximilians-
straße verfolgten und der von ihm als Hilfsarbeiter Gaertner's
 
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