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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 18.1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.12974#0248

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3 Jahrgang. \

J\1 30. E

daujtiorgan hr Arutschen HlnstuermnL.

Herausgegeben und redigirt

vr. Mar Schaslcr.

kreis des Journals uro Quartal 1'/, Thlr. — Kreuzband-Abonnements werden nur bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang angenommen.

(Redaction und Expedition der Dioskuren: Berlin, Landgrafenstr. 7.)

Anhalt.

Abhandlung: Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler der Gegenwart. Liinjt-Ltiroiilk: Lokalnachrichten aus Berlin, Bremen, Königsberg, Stade,
XCIII. Ludwig Bohnstedt. (Schluß.) Mollwitz, Koburg, Düsseldorf, Kassel, Klagenfurt, Teplitz, Wien, Stock-

LorrcsPonöcnM: J Düsseldorf, 4. Juli. (Stiftungsfest des „Malkastens". Holm, Petersburg, Florenz.

Schluß.) — F. K. München, Ende Juli. (Ausstellung im Kunst- Lnnjlindnjtric und Technik: Uebcr Kunstverglasung der Profanbauten. (Forts.)

Verein. Schluß.) — R. Braunfchwcig, im Juli. (Liebig-Denkmal rc.) AnsjiellnngsbalcnLcr:

Nit dieser Nummer beginnen unsere üblichen Sommerferien, was wir unseren geehrten Lesern mit dem
ergebenen Bemerken mittheilen, dass die nächste Nummer (31) am 31. August ausgegeben wird.

Berlin, am 23. Juli 1873. Die Expedition der Deutschen Kunstzeitung.

Studien zur Eljarakteriliik bedeutender Künstler der Hegenwart.

XCIII. Ludwig Sohnstedt. (Forts, u. Schluß.)

sachdem sich Bohnstedt im Jahre
1850 verheirathet und einen
eigenen Hausstand gegründet
hatte, verließ er im I. 1854
den Dienst der Regierung
und siedelte im I. 1863
nach Gotha über, wo er
im Atelier des Professor
Emil Jacobs unter dessen
Leitung Ölmalerei studirte.
Hier legte er sich namentlich auf die Portrait-
und Figurenmalerei, nachdem er früher mit Vor-
liebe sich der Landschaftsmalcrei befleißigt hatte.
In Gotha wurde er zum Mitgliede des Stadt-
raths ernannt und hat in demselben als Senator
für das Bauwesen fungirt.

Die innere Lebensgeschichtc eines Künstlers knüpft sich zu-
nächst an die von ihm im Laufe der Zeit geschaffenen Werke,

und daher möchte es am passendsten für eine Uebersicht über
die Thätigkeit des Meisters sein, hier zunächst ein chronologisch
geordnetes Verzeichniß seiner Werke zu geben.

Die erste bedeutende, von uns bereits erwähnte Arbeit
war der Entwurf für den Bau des Auferstehungsklosters in
Sk. Petersburg, welcher nicht vollendet wurde; dann folgten,
thcils gleichzeitig theils in kurzen Zwischenräumen: das neue
Stadthaus, ebendaselbst (dekorative Steinarbeiten), das Haus für
den Minister der Reichsdvmänen (reine Ausführung nach den
Rohbauten); ferner mehre Wohnhäuser für die Herren Alexejew
in Moskau, Kap in Petersburg, Walz ebendaselbst, Fuhr u. Sohn
ebendaselbst. — Einer der vorzüglichsten Bauten, welche Bohn-
stedt ausführte, ist das Palais der Fürstin Jußnpow in Peters-
burg. Es ist in einem etwas bizarren Rokokostyl ausgeführt,
zugleich aber so großartig in den Einrichtungen und Ausführun-
gen, daß das Ganze einem wahrhaften Feenpalaste gleicht. Es
folgt das Haus des Hrn. Thomson-Bonnac in St. Petersburg,
die Villa des Hrn. Kap auf Kanenna-Ostrow, die Zuckerfabrik
 
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