Mer Jahrgang. ^
o 22. f
taitjtliirgmt der Aeulsr^en Hmsiuerelne.
s- 1873. f
f*. ^ °l&/&
Herausgegeben und redigirt
von
vr. Mar Zchasler.
vreis des Journals pro Quartal 1'/, Thlr. — Kreuzband-Abonnements werden nur bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang angenommen.
(Eedaction und Expedition der Dioskuren: Berlin, Landgrafenstr. 7.)
Anhalt.
Abhandlung: Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler der Gegenwart. LiinhUteratnr und Tcchuik: Die Kunst im Äcwerbc rc. -j- Die Wartburg.
XC1I. Karl Rottmann. Organ des Münchener Alterthums - Verein rc. — Das Buch von der
Liinjl-LIiroiiilr: Lokalnachrichtcn aus Berlin, Potsdam, Insel Rügen, Danzig, Kunst rc. — Für das Haus des deutschen Reichstages. Dem Bundesrathe
Düsseldorf, Sigmaringen, Darmstadt, Augsburg, München, Marbach, und Reichstage des deutschen Reiches überreicht von K. E. O. Fritsch
Regensburg, Stuttgart, Konstanz, Wien, Florenz, London. und E. Jacobsthal. — Ausjtclliingskalciidcr.
Studien zur Hharakteristik bedeutender Künstler der Hegenwart.
XCIL Larl Nottmann.
(Nach Rcgnet's „Münchener Künstlerbildern".)
Jottmcmn’g Name ist in neuerer Zeit —
zum Theil auf die äußerliche Veran-
lassung hin, welche die Restauration
seiner landschaftlichen Fresko-
1-z Gemälde im Hofgartcn zu
v^J München darbot -— so mehr-
fach wieder in den Vorder-
.grund getreten, daß wir uns schon
deshalb der Verpflichtung erinnern
müßten, seine Charakteristik unserer
biographischen Gallerte von beden-
Z, ’vd tenden Künstlern der dieuzeit einzuvcrleiben.
- 'p* Unter den vielfachen Lebensbeschreibungen, welche
\j über diesen Künstler existircn, wählen wir diejenige
unsers langjährigen Mitarbeiters Regnet aus, welche derselbe
in feinem von uns bereits angezeigtcn Buche „Münchener Künst-
lerbilder" gegeben hat. Wir haben hiezu um so mehr Veran-
lassung, als andrerseits zahlreiche zuerst in unserem Journal
veröffentlichte Charakteristiken des Verfassers dem genannten
Werke einverleibt sind, wodurch von vornherein eine gewisse
Gleichartigkeit in der Auffasslmg und Behandlung gewährleistet
ist. Selbstverständlich werden wir uns jedoch auf das Wesent-
liche der Regnet'schen Biographie zu beschränken haben.
Der Verfasser greift bis zu dem Großvater unsers Künst-
lers zurück, welcher in Handschuchsheim eine kleine Beamtcnstelle
bekleidete. Sein Sohn Friedrich wandte sich mit ganzer Seele
der künstlerischen Thällgkeit zu und seine niannigfachen Arbeiten,
meist Zeichnungen, theilweise jedoch auch Aquarellen, fanden in
weitesten Kreisen den lebhaften Beifall. Vielseitigst, wie er war,
wußte er Vielen zu genügen, den Einen durch Genrebilder, den
Andern durch Schlachtstücke, wieder Andern durch Landschaften
und so weiter. Inzwischen hatte sich der Krieg, der ganz Eu-
ropa zu erschüttern begann, an den Rhein gezogen, die Parteien
waren in der nächsten Nähe vom Wohnorte des Künstlers an
einander gerathen; er hatte sich auch durch die augenscheinlichste
Gefahr nicht abhaltcn lassen, den Kampf in thunlichstcr Nähe
anzuschauen, und bald darauf vollendete er ein großes Aqnarell-
gemälde: „Die Schlacht bei Handschuchshcim". Auf dies
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taitjtliirgmt der Aeulsr^en Hmsiuerelne.
s- 1873. f
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Herausgegeben und redigirt
von
vr. Mar Zchasler.
vreis des Journals pro Quartal 1'/, Thlr. — Kreuzband-Abonnements werden nur bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang angenommen.
(Eedaction und Expedition der Dioskuren: Berlin, Landgrafenstr. 7.)
Anhalt.
Abhandlung: Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler der Gegenwart. LiinhUteratnr und Tcchuik: Die Kunst im Äcwerbc rc. -j- Die Wartburg.
XC1I. Karl Rottmann. Organ des Münchener Alterthums - Verein rc. — Das Buch von der
Liinjl-LIiroiiilr: Lokalnachrichtcn aus Berlin, Potsdam, Insel Rügen, Danzig, Kunst rc. — Für das Haus des deutschen Reichstages. Dem Bundesrathe
Düsseldorf, Sigmaringen, Darmstadt, Augsburg, München, Marbach, und Reichstage des deutschen Reiches überreicht von K. E. O. Fritsch
Regensburg, Stuttgart, Konstanz, Wien, Florenz, London. und E. Jacobsthal. — Ausjtclliingskalciidcr.
Studien zur Hharakteristik bedeutender Künstler der Hegenwart.
XCIL Larl Nottmann.
(Nach Rcgnet's „Münchener Künstlerbildern".)
Jottmcmn’g Name ist in neuerer Zeit —
zum Theil auf die äußerliche Veran-
lassung hin, welche die Restauration
seiner landschaftlichen Fresko-
1-z Gemälde im Hofgartcn zu
v^J München darbot -— so mehr-
fach wieder in den Vorder-
.grund getreten, daß wir uns schon
deshalb der Verpflichtung erinnern
müßten, seine Charakteristik unserer
biographischen Gallerte von beden-
Z, ’vd tenden Künstlern der dieuzeit einzuvcrleiben.
- 'p* Unter den vielfachen Lebensbeschreibungen, welche
\j über diesen Künstler existircn, wählen wir diejenige
unsers langjährigen Mitarbeiters Regnet aus, welche derselbe
in feinem von uns bereits angezeigtcn Buche „Münchener Künst-
lerbilder" gegeben hat. Wir haben hiezu um so mehr Veran-
lassung, als andrerseits zahlreiche zuerst in unserem Journal
veröffentlichte Charakteristiken des Verfassers dem genannten
Werke einverleibt sind, wodurch von vornherein eine gewisse
Gleichartigkeit in der Auffasslmg und Behandlung gewährleistet
ist. Selbstverständlich werden wir uns jedoch auf das Wesent-
liche der Regnet'schen Biographie zu beschränken haben.
Der Verfasser greift bis zu dem Großvater unsers Künst-
lers zurück, welcher in Handschuchsheim eine kleine Beamtcnstelle
bekleidete. Sein Sohn Friedrich wandte sich mit ganzer Seele
der künstlerischen Thällgkeit zu und seine niannigfachen Arbeiten,
meist Zeichnungen, theilweise jedoch auch Aquarellen, fanden in
weitesten Kreisen den lebhaften Beifall. Vielseitigst, wie er war,
wußte er Vielen zu genügen, den Einen durch Genrebilder, den
Andern durch Schlachtstücke, wieder Andern durch Landschaften
und so weiter. Inzwischen hatte sich der Krieg, der ganz Eu-
ropa zu erschüttern begann, an den Rhein gezogen, die Parteien
waren in der nächsten Nähe vom Wohnorte des Künstlers an
einander gerathen; er hatte sich auch durch die augenscheinlichste
Gefahr nicht abhaltcn lassen, den Kampf in thunlichstcr Nähe
anzuschauen, und bald darauf vollendete er ein großes Aqnarell-
gemälde: „Die Schlacht bei Handschuchshcim". Auf dies