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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 18.1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.12974#0240

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Preis des Journals pro Quartal 1'/, Thlr. — Kreuzband-Abonnements werden nur bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang angenommen.

(Redaction und Expedition der Dioskuren: Berlin. Landgrafenstr. 7.)

Inhalt.

Abhandlung: Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler der Gegenwart. fitmfi-dlirorul:: Lokalnachrichten aus Berlin, Dresden, Düsseldorf, Brieg rc.

X01II. Ludwig V vhnstedt. Kunstkritik: Die Konkurrenz - Entwürse zu dem National-Denkmal auf dem

Korrespondenzen: d Düsseldorf, 4. Juli. (Stiftungsfest des „Malkastens".) Niederwald. (Schluß.)

— 8. Wien, 14. Juli. (Weltausstellung. Kunst-Abtheilung.'Forts.) — Luiljtininijtrie und Technik: Ueber Kunstvcrglasung der Profanbauten. (Forts.)
1'. K. München, Mitte Juli. (Ausstellung im Kunst-Verein. Forts.) Lunst-Institute und -Vereine: Perm. Ausstellung des Kölnischen Kunstvereins.

^ Studien zur Kljarakteristik bedeutender Künstler der Hegenwart.
XOIII. Ludwig Lohnstrdt.

Von

Gottfried Waldstedt.

Bohnstcdt's
betrifft, ans
so begnügen
Thatsächliche
bcschreibnng

? j on den Fachgenossen lange
1 als einer unserer intelli-
gentesten und vielseitig ge-
bildetsten Architekten ge-
schätzt, wurde L. Bohn-
stedt dem hiesigen größe-
ren Publikum zuerst durch
den Sieg bekannt, den er in der
großen Konkurrenz um den Preis
für den Entwurf des neuen Reichs-
tagsgebäudes davontrug, und es möchte
daher schon deshalb für unsere Leser
von Interesse sein, über den Bildungs-
gang und die künstlerische Thätigkeit
etwas Näheres zu erfahren. — Was die Quelle
der die folgenden Mittheilnngen geschöpft wurden,
wir uns mit der Versicherung, daß sie — was das
betrifft — die zuverlässigste ist, welche bei der Lebens-
eines noch lebenden Künstlers benutzt werde konnte.

Ludwig Franz Karl Bohnstcdt ist in St. Petersburg
am 15. Oktober nach russischem, am 27. nach deutschem Styl
im Jahre 1822 geboren. Sein Vater Ludwig Bohnstedt war
Kaufmann und stammte ans Stralsund, seine Mutter Wilhelmine,
geb. Marc, aus Bamberg. Urspriinglich ist die Familie eine
schwedische gewesen. Der junge Bohnstedt besuchte eine der vor-
züglichsten Schulen seiner Vaterstadt und ging im Herbste des
Jahres 1839 nach Berlin, wo er bei der philosophischen Fa-
kultät immatriknlirt wurde und besonders die Vorlesungen von
Ranke, Ritter, Steffens und Mitscherlich fleißig be-
suchte. Zugleich aber machte er Fachstudien an der damaligen
Bauschule und der Akademie der Künste, und war iiberhanpt
bemüht, sich wissenschaftlich und künstlerisch nach Möglichkeit aus-
zubilden. Vorziiglich wurde er von dem Unterrichte Stier's
und Ranke's angezogen und der Unterricht in der Malerei,
welchen er bei Biermann genoß, wirkte ungemein anregend
ans ihn. Von Berlin aus besuchte er in den Ferien fast stets
die Waldeck'sche Hauptstadt Arolsen, wo die Schwester seiner
Mutter, Julie, vcrheirathct war.
 
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