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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 18.1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.12974#0298

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18*« Jahrgang. *1

M 36. f

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Herausgegeben und redigirt
von

Dp. Mar Schaster.

3 5. Oktober V

% 1873. i

Preis des Journals pro Quartal IV, Thlr. — Kreuzband-Abonnements werden nur bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang angenommen.

(Kedaction und Expedition der Dioskuren: Villa Schasler bei Wilmersdorf, Berlin.)

Anhalt.

ÄlchaiMniig: Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler der Gegenwart. Tübingen, Darmstadt, Wien, Pest, Nürnberg, Florenz, Rom, Brüssel,

X6IV. Franz Winterhaltcr. Antwerpen, London, Bordeaux, Paris, Madrid.

Liinjt-Llirvnik: Lokal Nachrichten aus Berlin, Braunschweig, Goslar, Quedlin- Liiiijl-Znstitiitr lind -Vcrrtiic: Königliche Akademie der Künste zu Berlin. —
bürg, Hannover, Hamburg, Breslau, Leipzig, Dresden, Düsseldorf, Trier, Kölnischer Kunstverein. — Nachtrag ;u dem Nosrnthal'schen Zammctdand.

Auswärtige wie hiesige Abonnenten,

welche das Abonnement pro II. Semester d. J. noch nicht berichtigt haben, ersuchen wir höflichst um Einsendung
desselben per Post-Anweisung (3 Thlr.) bis spätestens Ende dieses Monats.

Villa Schasler bei Wilmersdorf (Berlin), den 1. Oktober 1873.

Die Expedition der Deutschen Kunst-Zeitung.

Studien zur Eljarakteristik bedeutender Künstler der Hegenwart.

XOIV. Franz Winterhaltcr.

(Nekrolog.)

»ranz Xaver Winterhalter ist am 20. April
1805 in Menzenschwand, einem Dorfe des
badischen Alpthals am Fuße des Feldbergs,
geboren, wo sein Bater eine kleine Schenke
hielt und unter km' Namen des Adlcrwirths
bekannt war. Andere Angaben nennen sei-
nen Geburtsort St. Blasien (auch Nagler's
Künstlerlepicon), doch sind dieselben nach den
neuesten Ermittlungen unrichtig.

Sein Vater war nicht unbemittelt, we-
nigstens war er im Stande, ihn nach Karls-
ruhe auf die Schule zu senden. Aber schon
als Knabe zeigte er eine ausgesprochene Nei-
gung zur Kunst, welche sich in zahlreichen
Zeichnungen, die er in seinen Mußestunden anfertigte, kund gab
und ihm endlich den Entschluß cinflößte, sich der Kupferstecherkunst

zu widmen. Zu diesem Zweck begab er sich nach Freiburg im
Breisgau zu dem mit seinem Vater bekannten Kunsthändler
Herder, der ihn in sein Institut aufnahm. Das entschiedene
Talent des Knaben vcranlaßte Herder, sich für ihn behufs Er-
langung eines Stipendiums zu verwenden. Hiedurch wurde es
ihm ermöglicht, behufs gründlicherer Vorstudien sich auf eine
Akademie zu begeben. Seine Wahl siel auf München. Die
dortige Kunstakademie, welche damals unter der Leitung von
Langer stand, hatte — wie auch jetzt wieder — eine vor-
waltendc Tendenz ans Koloristik. Langer selbst neigte stark zur
Kunstweise der Franzosen und legte daher besonderen Werth auf
die Ausbildung der Schüler zu Malern. Die Zeichnung, ob-
schon nicht vernachlässigt, tendirte mehr ans Eleganz und Effekt
als auf Korrektheit und charakteristische Wahrheit. Es ist sehr
wohl möglich, daß diese ersten frischen Eindrücke, welche der
junge Winterhalter in seinen akademischen Lehrjahren erhielt,
 
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