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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 18.1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.12974#0306

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|mtjtbrgmt W HeuIsr^M ’fymslucrcinr.

Hcrausgegeben und redigirt
von

Dp. Mar Schasler.

kreir des Journals pro Quartal 1V5 TMr. — Kreuzband-Abonnements werden nur bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang angenommen.

(Kedaction und Expedition der Dioskuren: Villa Schasler bei Wilmersdorf, Berlin.)

Inhalt.

ÄlilinMiing: Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler der Gegenwart. Lunlt-Ldrontk: Lokalnachrichten aus Berlin, Stralsund, Kolding, Breslau,
XC1V. Franz Wintcrhalter. (Schluß.) Düsseldorf, Köln, Straßburg, Wien, Pompeji, London,

fiorrtfptiniinijcii: ** Weimar, den 5. Oktober. (Karl Gustav Rodde.) — AilsjleII>iligs!uüllidrr.

A Düsseldorf, im Oktober. (Aus den permanenten Ausstellungen.)

J 12. Oktober \
\ 1873. r

3 18ier Jahrgang. \

\ Jta o7. |

Auswärtige wie hiesige Abonnenten,

welche das Abonnement pro II. Semester d. J. noch nicht berichtigt haben, ersuchen wir höflichst um Einsendung
desselben per Post-Anweisung (3 Tblr.) bis spätestens Ende dieses Monats.

Villa Schasler bei Wilmersdorf (Berlin), den 1. Oktober 1873.

Die Expedition der Deutschen Kunst-Zeitung.


Studien zur Kharakteriliik bedeutender Makler der Hegenwart.

XOiV. Franz Minterhaltrr.

(Schluß.)

^ene entschiedene Neigung, den Reiz weiblicher
Schönheit in möglichst effektvoller Weise zur Dar-
stellung zu bringen, spricht sich bei Winterhalter
nicht nur in der pikanten Art der malerischen Be-
Handlung ans, sondern mehr noch in der Wahl
der Motive, die namentlich in der ersten, durch
einen gewissen Enthusiasmus sich kennzeichnenden
Periode seines künstlerischen Schaffens — in
Italien — fast ausschließlich dieser Gattung von
Vorwürfen angehörten. ■— Wir erinnern an seine „Neapolitanische
Fischerfamilie", seine „Schlafende Albaneserin", seine „Tambou-
rinspielerin aus Arricia", seine „Neapolitanerin, die in einer
Weinlaube dem Gesänge eines jungen Mannes zuhört", seine
„Badenden Trasteverinerinnen" und viele ähnliche Motive. —
Gleichwohl ist nicht zu verkennen, daß sich in diesen Bildern,

sowohl was die Komposition selbst als was die Auffassung be-
trifft, eine gewisse Ursprünglichkeit und Geistesfrischc knndgiebt,
die eben Zeugniß ablegt von der durch wahre, wenn auch nicht
gerade reine, Begeisterung gehobenen poetischen Stimmung des
Künstlers: es ist Natur darin, eine üppige, in schwellenden For-
men und anmuthigen Stellungen schwelgende Phantasie, immerhin
aber eine jeder kühlen Reflexion und verständigen Abwägung des
konventionellen Maaßes fern bleibende Kraft und Originalität
der Erfindung und Empfindung. Diese Wahrheit des Empfin-
dens verlor sich jedoch, sobald Winterhalter Italien verlassen
halte, um in Paris, der großen Arena für den Wettkampf um
künstlerischen Ruhm, die erworbenen Kenntnisse und Anschauungen
zu verwerthen; mit jener aus innerem Drange entsprungenen
Empfindung verlor sich aber auch die Treue der Hingabe an
seinen Gegenstand, und damit auch die Gewissenhaftigkeit und
 
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