Preis des Journals pro Quartal IV, Thlr. — Kreuzband-Abonnements werden nur bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang angenommen,
(Kedaction und Expedition der Dioskuren: Villa Schasler bei "Wilmersdorf, Berlin.)
Inhalt.
ÄbliaMung: Beiträge zur baulichen Entwicklung Berlins. (Schluß.) Aunstiiritik: Die akademische Kunstausstellung in Berlin. (Forts.) VII. Heiteres
Lorrespoiidcnirn: F. K. München, 26. December. (Ausstellung im Kunst. und naives Genre; gemischtes Genre. (Schluß.)
Verein. Forts.) Lunst-3»stit»le und -vereinc: Die neuen Statuten der Allgemeinen deutschen
Äunst-Lbronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Braunschwelg, Bayreuth, Paris, Kunstgenosscnschast und die Münchener Kunstgenossenschaft.
Rom. Ällgcmciiics Äusstrllungs-programm der mitlcleuroplilschcii Liinjl-Vercinc.
'Beiträge zur baulichen Entwicklung Berlins.
II. Die Central- (Deuth-) Straße am Spittelmarkt.
(Schluß.)
ie Vorwürfe, welchen wir im Verlaus unsrer
Betrachtung den städtischen Behörden in Be-
treff der von ihnen zu erwartenden Förderung
der hier in Frage kommenden Interessen der
„Weltstadt" Berlin machen zu müssen glaub-
ten, fallen allzu schwer in's Gewicht, als daß
wir uns nicht verpflichtet fühlen sollten, sie
näher zu motiviren.
Werfen wir zunächst einen Blick auf die
Dispositionen des berliner Bebauungsplans,
so bedarf es keines besondern Scharfblicks,
um das Bedenkliche, ja die Unaussührbar-
keit desselben zu erkennen. Es sind darin mit einer säst naiven
Art der Bevormundung für Jahrhunderte bis auf */4 Meilen
über die Peripherie der Stadt entfernt liegende Kartoffelfelder
hinaus bereits endgiiltig alle Straßenlinien festgestellt, ohne Riick-
sicht auf die naheliegende Möglichkeit, ja Wahrscheinlichkeit, daß
im Laufe der Zeit sich für gewisse Gegenden ganz entgegen-
gesetzte Bedürfnisse entwickeln diirsten. Naturgemäß hätte man
zunächst neben den vorhandenen, sehr ungenügenden Verkehrs-
adern der alten Stadt die nothwendigen neuen Herstellen müssen,
um daran ankuiipfend den Bebauungsplan für die Erweiterung
in seinem Hauptuetz zu bestimmen, dagegen die Entwicklung der
Nebenstraßen, besonders in weiterer Entfernung, der Zukunft zu
überlassen.
Gegenüber dieser vorgreiflichen Besorgniß für die, vielleicht
ganz anderen Entwicklungsgesetzen — als die bei der Disposition
des Bebauungsplans vorausgesetzten — gehorchende Ausdehnung
der äußeren Stadt macht es nun einen eigenthiimlichen Eindruck,
wenn wir die Frage zu beantworten suchen, was denn bisher —
seitens der Behörden für die entsprechende Umgestaltung der
inneren Stadt geschehen ist. Ist es etwa die städtische Ver-
waltung gewesen, welche die Stadt zuerst mit Gas und Wasser
versorgt hat? — Bekanntlich hat sie nur die Erbschaft der von
englischen Kapitalisten gegründeten Einrichtungen übernommen.
Nachdem sich endlich eine Gesellschaft gefunden, welche statt
der widerlichen und einer Großstadt unwürdigen, ohnehin die
Kommunikation außerordentlich beeinträchtigenden Wochenmärkte
(Kedaction und Expedition der Dioskuren: Villa Schasler bei "Wilmersdorf, Berlin.)
Inhalt.
ÄbliaMung: Beiträge zur baulichen Entwicklung Berlins. (Schluß.) Aunstiiritik: Die akademische Kunstausstellung in Berlin. (Forts.) VII. Heiteres
Lorrespoiidcnirn: F. K. München, 26. December. (Ausstellung im Kunst. und naives Genre; gemischtes Genre. (Schluß.)
Verein. Forts.) Lunst-3»stit»le und -vereinc: Die neuen Statuten der Allgemeinen deutschen
Äunst-Lbronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Braunschwelg, Bayreuth, Paris, Kunstgenosscnschast und die Münchener Kunstgenossenschaft.
Rom. Ällgcmciiics Äusstrllungs-programm der mitlcleuroplilschcii Liinjl-Vercinc.
'Beiträge zur baulichen Entwicklung Berlins.
II. Die Central- (Deuth-) Straße am Spittelmarkt.
(Schluß.)
ie Vorwürfe, welchen wir im Verlaus unsrer
Betrachtung den städtischen Behörden in Be-
treff der von ihnen zu erwartenden Förderung
der hier in Frage kommenden Interessen der
„Weltstadt" Berlin machen zu müssen glaub-
ten, fallen allzu schwer in's Gewicht, als daß
wir uns nicht verpflichtet fühlen sollten, sie
näher zu motiviren.
Werfen wir zunächst einen Blick auf die
Dispositionen des berliner Bebauungsplans,
so bedarf es keines besondern Scharfblicks,
um das Bedenkliche, ja die Unaussührbar-
keit desselben zu erkennen. Es sind darin mit einer säst naiven
Art der Bevormundung für Jahrhunderte bis auf */4 Meilen
über die Peripherie der Stadt entfernt liegende Kartoffelfelder
hinaus bereits endgiiltig alle Straßenlinien festgestellt, ohne Riick-
sicht auf die naheliegende Möglichkeit, ja Wahrscheinlichkeit, daß
im Laufe der Zeit sich für gewisse Gegenden ganz entgegen-
gesetzte Bedürfnisse entwickeln diirsten. Naturgemäß hätte man
zunächst neben den vorhandenen, sehr ungenügenden Verkehrs-
adern der alten Stadt die nothwendigen neuen Herstellen müssen,
um daran ankuiipfend den Bebauungsplan für die Erweiterung
in seinem Hauptuetz zu bestimmen, dagegen die Entwicklung der
Nebenstraßen, besonders in weiterer Entfernung, der Zukunft zu
überlassen.
Gegenüber dieser vorgreiflichen Besorgniß für die, vielleicht
ganz anderen Entwicklungsgesetzen — als die bei der Disposition
des Bebauungsplans vorausgesetzten — gehorchende Ausdehnung
der äußeren Stadt macht es nun einen eigenthiimlichen Eindruck,
wenn wir die Frage zu beantworten suchen, was denn bisher —
seitens der Behörden für die entsprechende Umgestaltung der
inneren Stadt geschehen ist. Ist es etwa die städtische Ver-
waltung gewesen, welche die Stadt zuerst mit Gas und Wasser
versorgt hat? — Bekanntlich hat sie nur die Erbschaft der von
englischen Kapitalisten gegründeten Einrichtungen übernommen.
Nachdem sich endlich eine Gesellschaft gefunden, welche statt
der widerlichen und einer Großstadt unwürdigen, ohnehin die
Kommunikation außerordentlich beeinträchtigenden Wochenmärkte