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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 20.1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.13551#0219

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(Redaction und Expedition der Dioskuren: Villa Schasler bei Wilmersdorf, Berlin.)

Inhalt.

Abhandlung: Die graphischen Künste in ihrer technischen und künstlerischen stellnng der Fleischmamüschen Hofkunsthandlung rc.) — f Rom, Ende

Eigenthümlichkeit. (Forts.) Juni. (Die kapitolinischen Museen rc.)

Äarrtspondrn;rn: ^/Düsseldorf, Anfang Juli. (Ein Fest in der Künstler- Auiijl-Llironü!: Lokalnachrichten aus Berlin, Olmütz, Genf, Rom, Neapel rc.
gesellschast Malkasten.)— VV. Kassel, 8. Juli. (Permanente Ausstellung Aniijlgeschtchtc: Die neuesten Erwerbungen der königlichen Museen. (Schluß.)

des Kunstvereins rc.) — R. München, 29. Juni. (Permanente Aus- Lricft,Ilten.

Ire graphischen Künste in ihrer technischen und künstlerischen

Ligenthümlichkeit.

(Fortsetzung.)

5.

ie Zinkographie ist die Anivendung der
lithographischen Methode ans Zink. Schon
lange versuchte man, den lithographischen
Stein wegen seiner Unbehülflichkeit und
Zerbrechlichkeit durch ein bequemeres und
dauerhafteres Material zu ersetzen, und es
schien endlich, als ob das Zink alle Vor-
züge des Steins darböte, ohne die Mängel
desselben damit zu verbinden. Man kann
auf einer Zinkplatte in derselben Art ver-
fahren wie auf einem lithographischen Stein,
und bereits werden in Frankreich und Eng-
end, ja auch in der königlichen lithographischen Anstalt in Berlin
häufig Zinkplatten statt der Steine in Anwendung gebracht, ob-
gleich noch immer in nur beschränkter Weise.

6. Die Schabkunst, auch „schwarze Kunst", ist ursprüng-
lich eine Abart des Kupferstichs, welche später auch auf die Litho-
graphie angewendet wurde. Sie besteht im Wesentlichen darin,
daß die Plattenoberfläche durchweg rauh gemacht und geschwärzt
und sodann, die Zeichnung darauf in der Art vollendet wird.

daß die Lichter mit dem Schaber herausgearbeitet werden. Es
entsteht dadurch eine Nachahmung der Tuschmanier, die von
bestechender Wirkung ist.

7. Die Aquatintamanier ist ebenfalls eine Abart des
Kupferstichs. Es werden auf die Platte zuerst die Umrisse radirt
oder geätzt, worauf dieselbe mit fein pnlverisirtem Kolophonium
oder Mastix bestäubt und dann erwärmt wird, bis der feine
Staub schmilzt. Hierdurch entsteht eine eigenthümliche Grun-
dirnng, auf welcher man nun, wie bei der Schabkunst, jedoch
nicht mit dem Schaber, sondern mit dem Pinsel, arbeitet, alle
Lichter stufenweise mit einem schwarzen Deckfirniß überzieht und
die übrigen Partien dazwischen ätzt. Das Netzen beginnt mit
den schwächsten Lichtern und endet mit dem tiefsten Schatten.
Für landschaftliche Gegenstände, Banmschlag u. s. f. schlägt man
ein kombinirtes Verfahren ein, indem man zuerst die ganze Platte
mit einem Aetzgrnnde bedeckt, als wollte man die Platte radiren,
und dann darauf mit dem Pinsel, den man in flüssiges, mit etwas
Ruß versetztes Terpentinöl taucht, arbeitet, wodurch der Aetzgrund
an allen vom Pinsel berührten Stellen erweicht wird und leicht
durch feine Leinwand wieder fortgebracht werden kann. Nachdem
 
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