Preis des Journals pro Quartal 1% Thlr, — Kreuzband-Abonnements werden nur bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang angenommen.
(Kedaction und Expedition der Dioskuren: Villa Scbasler bei Wilmersdorf, Berlin.)
Znhalt.
Abschied vom Leser. Ausstellung des Kunstvereins. Schluß.) — st Rom, Ans. December.
Abhandlung: lieber den Einfluß der Kunst auf die sittliche Bildung. (Schluß.) (Antike Mosaiken.)
Aorrespondenzen: 1?. Ii. München, 20. December. (Ausstellung im Kunst- üunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Düsseldorf, Bozen, München,
Verein. Schluß.) — R. München, 8. December. (Die zweite pro- Partenkirchen, Weißen, Wien, Athen, Manchester,
testantische Kirche u. s. f.) — W. Kassel, im November. (Permanente Lunstliteratur: Bibliographischer Schlußbericht.
Abschied vom Leser.
der heutigen Nummer beschließt die „Deutsche Kunstzeituug" nicht nur den laufenden Jahrgang, sondern —
wie wir unseren bisherigen Lesern mittheilen müssen — ihr Erscheinen überhaupt. Rechnen wir die beiden
Jahrgänge der bei Eduard Kretzschmar im Jahre 1851 und 1852 erschienenen ersten Ausgabe hinzu, so
hat unser Blatt ein Alter erreicht, das im menschlichen Leben den Charakter der Majorennität verleiht. In
der That hätte die „Deutsche Kunstzeitung" im nächsten Jahre ihr 25jähriges Jubiläum feiern können.
Daß wir diesen Zeitpunkt, der ja sonst wohl mit einer gewissen feierlichen Befriedigung erwartet zu
werden pflegt, nicht abgewartet haben, um von unseren Lesern Abschied zu nehmen, davon liegt der Grund
nicht sowohl in äußerlichen Verhältnissen als in der allmälig immer fester und zuletzt zweifellos gewordenen
Ueberzeugung, daß wir die Aufgabe, welche unser Journal sich von vornherein gestellt und an welcher
es, unbeirrt von äußeren Einflüssen und Anfeindungen mancherlei Art, stets sestgehalten hat, schließlich
als eine Sisyphusarbeit erkannt haben: die Aufgabe nämlich — durch Bekämpfung einerseits des in
dem heutigen Kunstleben sich parasitisch ausbreitenden Virtuosenthums und spekulativen Kunst -
schwindels, andrerseits durch Opposition gegen das diese unwürdigen Strebungen unterstützende mantelträgerische Reklame-
wesen und die nicht minder unwürdige Cotteriewirthschast — der wahren Kunst und dem echten Künstler einen
Anhalt in der Oeffentlichkeit zu gewähren.
Es hat uns weder an warmen Freunden noch an aufrichtiger Anerkennung unseres Strebens gefehlt; und wir gestehen,
daß diese Anerkennung uns für die persönlichen Opfer, welche wir der Sache, die wir vertraten, gebracht, reichlich entschädigt hat.
Allein, wie Alles im Leben, so hat auch der Muth zu kämpfen, eine Grenze, namentlich wenn, wie in unserem Falle, Dasjenige
fehlt, was jedem redlichen Streben seine Spannkraft verleiht: die Hoffnung auf endlichen Sieg.
Indem wir somit Abschied von unseren Lesern nehmen, schließen wir mit dem aufrichtigen Dank an Diejenigen, welche uns
durch freundliches Entgegenkommen und ehrende Anerkennung unseres langjährigen Kämpfens für die Wahrheit bisher unterstützt
und gekräftigt haben.
Villa Schasler, den 19. December 1875.
Die Redaktion der Deutschen kuiiistieitung.
(Kedaction und Expedition der Dioskuren: Villa Scbasler bei Wilmersdorf, Berlin.)
Znhalt.
Abschied vom Leser. Ausstellung des Kunstvereins. Schluß.) — st Rom, Ans. December.
Abhandlung: lieber den Einfluß der Kunst auf die sittliche Bildung. (Schluß.) (Antike Mosaiken.)
Aorrespondenzen: 1?. Ii. München, 20. December. (Ausstellung im Kunst- üunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Düsseldorf, Bozen, München,
Verein. Schluß.) — R. München, 8. December. (Die zweite pro- Partenkirchen, Weißen, Wien, Athen, Manchester,
testantische Kirche u. s. f.) — W. Kassel, im November. (Permanente Lunstliteratur: Bibliographischer Schlußbericht.
Abschied vom Leser.
der heutigen Nummer beschließt die „Deutsche Kunstzeituug" nicht nur den laufenden Jahrgang, sondern —
wie wir unseren bisherigen Lesern mittheilen müssen — ihr Erscheinen überhaupt. Rechnen wir die beiden
Jahrgänge der bei Eduard Kretzschmar im Jahre 1851 und 1852 erschienenen ersten Ausgabe hinzu, so
hat unser Blatt ein Alter erreicht, das im menschlichen Leben den Charakter der Majorennität verleiht. In
der That hätte die „Deutsche Kunstzeitung" im nächsten Jahre ihr 25jähriges Jubiläum feiern können.
Daß wir diesen Zeitpunkt, der ja sonst wohl mit einer gewissen feierlichen Befriedigung erwartet zu
werden pflegt, nicht abgewartet haben, um von unseren Lesern Abschied zu nehmen, davon liegt der Grund
nicht sowohl in äußerlichen Verhältnissen als in der allmälig immer fester und zuletzt zweifellos gewordenen
Ueberzeugung, daß wir die Aufgabe, welche unser Journal sich von vornherein gestellt und an welcher
es, unbeirrt von äußeren Einflüssen und Anfeindungen mancherlei Art, stets sestgehalten hat, schließlich
als eine Sisyphusarbeit erkannt haben: die Aufgabe nämlich — durch Bekämpfung einerseits des in
dem heutigen Kunstleben sich parasitisch ausbreitenden Virtuosenthums und spekulativen Kunst -
schwindels, andrerseits durch Opposition gegen das diese unwürdigen Strebungen unterstützende mantelträgerische Reklame-
wesen und die nicht minder unwürdige Cotteriewirthschast — der wahren Kunst und dem echten Künstler einen
Anhalt in der Oeffentlichkeit zu gewähren.
Es hat uns weder an warmen Freunden noch an aufrichtiger Anerkennung unseres Strebens gefehlt; und wir gestehen,
daß diese Anerkennung uns für die persönlichen Opfer, welche wir der Sache, die wir vertraten, gebracht, reichlich entschädigt hat.
Allein, wie Alles im Leben, so hat auch der Muth zu kämpfen, eine Grenze, namentlich wenn, wie in unserem Falle, Dasjenige
fehlt, was jedem redlichen Streben seine Spannkraft verleiht: die Hoffnung auf endlichen Sieg.
Indem wir somit Abschied von unseren Lesern nehmen, schließen wir mit dem aufrichtigen Dank an Diejenigen, welche uns
durch freundliches Entgegenkommen und ehrende Anerkennung unseres langjährigen Kämpfens für die Wahrheit bisher unterstützt
und gekräftigt haben.
Villa Schasler, den 19. December 1875.
Die Redaktion der Deutschen kuiiistieitung.