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Holz zu zeichnen und in Holz zu schnitzen. Eine seiner ersten Ar-
beiten in dieser Richtung war „eine Bauernhochzeit in Smaaland",
auf welcher man um den Hochzeitstisch herum den Bräutigam und
die Braut, den Propst und die Frau Pröpstin, sowie eine große
Anzahl Gäste sieht. Für diese Arbeit erhielt Oestergren bei der
Ausstellung in Stockholm die silberne Medaille. Was aber beson-
ders seinen Ruf begründete, war ein im vorigen Winter in der
Hausindustrie-Ausstellung zu Upsala ausgestelltes Schachspiel, den
deutsch-französischen Krieg mit seinen hervorragendsten Persönlich-
keiten vorstellend. König Oskar, welcher die Ausstellung eröffnete,
kaufte dieses kleine Meisterwerk sofort um 30V Kronen.
Netv-B^rk. Dem Vernehmen nach ist in Rochester ein echter
Rubens entdeckt worden. Das Gemälde wurde ursprünglich im
Verein mit anderen von Joseph Bonaparte nach den Vereinigten
Staaten gebracht, um die Wände seines Wohnhauses in Point Breeze
unweit Bordentown, New-Jersey, zu schmücken. Als der Prinz im
Jahre 1839 nach Europa zurückkehrte, ließ er etwa vierzig Gemälde
seiner Sammlung in Philadelphia verauctioniren. Ein dort an-
sässiger deutscher Schullehrer erstand den Rubens und brachte ihn
nach Rochester, wo er sich niederzulassen beabsichtigte. Da er indeß
in mißliche Umstände gerieth, gab er das Gemälde einem Lands-
manne als Sicherheit für ein Darlehn und wanderte nach Michigan
aus, wo er vermuthlich gestorben ist, da nichts mehr von ihm ge-
hört wurde. Der Deutsche, bei dem 'das Gemälde hinterlegt war,
behielt es viele Jahre und verkaufte es dann an einen Bürger von
Rochester, der bis vor Kurzem keine Ahnung von dessen Werth hatte.
Es ist nun von einem Gemälde-Restaurator aus London und andern
kompetenten Kennern für einen ächten Rubens anerkannt worden.
Das Gemälde stellt „Karl den Großen bei einem Banket" außer-
halb der Mauern einer Stadt sitzend dar. Das Haupt des Kaisers
ist vor den Sonnenstrahlen durch einen Baldachin geschützt. Im
Mittelgründe des Bildes spielt eine Frau Guitarre, während Diener
den versammelten Gästen aufwarten. Selbst wenn das Gemälde
kein echter Rubens ist, erklären es Alle, die es gesehen haben, für
ebenso gut als irgend eines, das von diesem Meister gemalt wurde.
— Die Geschichte kommt uns etwas romantisch vor, und was das
Urtheil der englischen Kunstkritik betrifft, so legen wir darauf wenig
Werth.
Uusstellungskal'ender.
Kunst-Äusstellnngeil des Deutschen Kelchs.
Düsseldorf. Allgemeine Permanente Kunstausstellung von Bismeyer
und Kraus. Täglich geöffnet, mit wöchentlichem Wechsel der Bilder.
Leipzig. Permanente Kunst-Ausstellung von Pietro del
Vecchio (gegründet 1848), täglich geöffnet. Jährlich viermal Ankäufe für
die Verloosungen des Vereins der Kunstfreunde.
Dresden. Permanente Kunstausstellung von Anton Elb (Gewandhaus-
Straße Nr. 1). Täglich geöffnet von 10 bis 7 Uhr. Abends bei Gas-Rampen-
Bcleuchtung mit cachirten Flammen.
Mrcslau. Permanente Kunstausstellung von Theodor Lichtenberg
(Schweidnitzer Straße 30).
Köln. Allgemeine Permanente Kunst-Ausstellung des
Kölnischen Kunst-Vereins im Museum Wallraf-Richartz. Täglich
geöffnet.
Stuttgart. Permanente Kunstausstellung im „Römischen Kaiser". Täg-
lich geöffnet. Sonntags neu arrangirt. Einsendungen bei vorheriger Anmel-
dung frachtfrei.
Süddeutscher Hpkkus. Eröffnung im Januar 1875 gleichzeitig zu
Augsburg, Stuttgart, Wiesbaden, Würzburg, Fürth, Nürn-
berg, Bamberg, Bayreuth und Regensburg; Schluß im December
1875. Die Einsendungen sind entweder nach Rcgensburg, Augsburg oder
Wiesbaden zu richten. (Näheres siehe im Inserat in Nr. 21.)
Ausländische Ausstellungen.
Wien. Oesterreichischer Kunstvcrein. Wechsel der Bilder am Isten
jedes Monats. (Geschlossen während der Monate Juli, August, September.)
Nur die bis zum 25. jedes Monats eintresfenden Werke gelangen zur nächsten
Monatsausstellung.
— — Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens, Künstler-
haus, Lothringerstraße 9. Permanente Ausstellung von Werken in- und
ausländischer Künstler. Der Wechsel der Kunstwerke findet am 1. und 15.
jedes Monats statt. Anmeldungen und Einsendungen sind an das Secretariat
zu richten.
Z*rag. Allgemeine permanente Kunstausstellung von Nicol. Lehman n's
Kunsthandlung. Täglich geöffnet.
Theodor Lichtenberg
Kunsthandlung
BRESLAU 18391
Schweidnitzer Strasse 30.
Ich ersuche die Herren Künstler
freundlichst um Uebersendung von
Gemälden, trage gern einmalige
Pracht und verwende mich thätigst
für deren Verkauf. Alle Wünsche,
die Weiterbeförderung betreffend,
berücksichtige pünktiiehst und be-
rechne keinerlei Spesen.
Für bedeutende Werke bin ich
gern bereitllonorar zu zahlen. Cor-
respondence franeo gegen franco.
Auskunft ertheilt auf Wunsch
die hiesige Kunstgenossenschaft.
Breslau, 1875.
Theodor Lichtenberg.
Der österreichische Kunstverein
(in Wien, Stadt, Tuchlauben 8).
Wechselt in der Regel alle 4 Wochen (an jedem 1.) seine Ausstellung.
Jede längere Dauer wird mit den Ausstellern unmittelbar vereinbart.
Aus allen Neuausstellungen werden Verkäufe an den Verein und an
Private vermittelt. Vom Verkaufspreise bezieht der Verein 5 % Provision.
Alle Einläufe zur nächsten Ausstellung müssen bis 25. des vorher-
gehenden Monats anher übergeben sein, um dem Verwaltungsrathe zur
Aufnahms-Jury statutenmäßig vorgestellt zu werden. — Die Eröffnung
der Kisten findet nicht an der Grenze oder auf dem hiesigen Zollamte, son-
dern ausschließlich in den Lokalitäten des Vereins Statt. — Die
ordinäre Fracht auswärtiger (nicht schon in Wien gewesener) Beschickungen
brieflich geladener Aussteller trägt der Verein tour und retour. — Nicht
eigens geladenen Künstlern werden auf Anfrage von Fall zu Fall die
bestthunlichen Erleichterungen zugestanden. (697)
Das der Beschickung jedenfalls vorauszusendendc Aviso muß die Adresse
des Künstlers, Gegenstand, Umfang und Preis des Kunstwerkes, dann
das Zeichen der Kiste anzeigen.
Zur Ersparung vermeidbarer Rücksendungskosten im Nichtverkaufsfalle
wolle wo möglich die weitere Zuweisung hiesiger Ausstellungswerke an eine
andere Kunstausstellung gleich von Wien aus kombinirt werden.
Die Mitsendung von Nahmen zu größeren Bildern ist ganz
entbehrlich, da der Verein mit anzupassendcn Zierrahmen verschiedener
Maaße versehen ist. Die Heschäftsk-itnng.
Ursis-LIsäuiltsii:
London 1862. Moskau 1872. Wien 1873.
Polygrailes-Bleistifte in 16 Bleiliärten,
Anker-Bleistifte in 5 Bleiliärten,
Schul-Stifte in 4 Bleihärten,
Künstler-Bleistifte in 5 Bleiliärten,
Künstler-Bleie, feinste u. beste, in 5 Blei-
liärten,
Taschen- & Patent-Stifte in ca. 300 Sorten,
Bleie dazu in allen Qualitäten und circa
25 Stärken,
Farbige Oelkreide-Stifte in 48 Farben,
Vorräthig in allen Zeichnen-Materialien-
Iiandlungen. [830]
Sohwanhäusser,
vorm. Grossberger & Kurz in Nürnberg.
Anton Elb
@!P©8dl©lil
Gewandhaus-Strasse No. 1
(k. Ministerium d. Äusseren).
Kommissions-Verlag der Nicolai'schen Verlags-Buchhandlung (Stricker) in Berlin. — Druck von H. Theinhardt in Berlin, Jüdenstr. 37.
Holz zu zeichnen und in Holz zu schnitzen. Eine seiner ersten Ar-
beiten in dieser Richtung war „eine Bauernhochzeit in Smaaland",
auf welcher man um den Hochzeitstisch herum den Bräutigam und
die Braut, den Propst und die Frau Pröpstin, sowie eine große
Anzahl Gäste sieht. Für diese Arbeit erhielt Oestergren bei der
Ausstellung in Stockholm die silberne Medaille. Was aber beson-
ders seinen Ruf begründete, war ein im vorigen Winter in der
Hausindustrie-Ausstellung zu Upsala ausgestelltes Schachspiel, den
deutsch-französischen Krieg mit seinen hervorragendsten Persönlich-
keiten vorstellend. König Oskar, welcher die Ausstellung eröffnete,
kaufte dieses kleine Meisterwerk sofort um 30V Kronen.
Netv-B^rk. Dem Vernehmen nach ist in Rochester ein echter
Rubens entdeckt worden. Das Gemälde wurde ursprünglich im
Verein mit anderen von Joseph Bonaparte nach den Vereinigten
Staaten gebracht, um die Wände seines Wohnhauses in Point Breeze
unweit Bordentown, New-Jersey, zu schmücken. Als der Prinz im
Jahre 1839 nach Europa zurückkehrte, ließ er etwa vierzig Gemälde
seiner Sammlung in Philadelphia verauctioniren. Ein dort an-
sässiger deutscher Schullehrer erstand den Rubens und brachte ihn
nach Rochester, wo er sich niederzulassen beabsichtigte. Da er indeß
in mißliche Umstände gerieth, gab er das Gemälde einem Lands-
manne als Sicherheit für ein Darlehn und wanderte nach Michigan
aus, wo er vermuthlich gestorben ist, da nichts mehr von ihm ge-
hört wurde. Der Deutsche, bei dem 'das Gemälde hinterlegt war,
behielt es viele Jahre und verkaufte es dann an einen Bürger von
Rochester, der bis vor Kurzem keine Ahnung von dessen Werth hatte.
Es ist nun von einem Gemälde-Restaurator aus London und andern
kompetenten Kennern für einen ächten Rubens anerkannt worden.
Das Gemälde stellt „Karl den Großen bei einem Banket" außer-
halb der Mauern einer Stadt sitzend dar. Das Haupt des Kaisers
ist vor den Sonnenstrahlen durch einen Baldachin geschützt. Im
Mittelgründe des Bildes spielt eine Frau Guitarre, während Diener
den versammelten Gästen aufwarten. Selbst wenn das Gemälde
kein echter Rubens ist, erklären es Alle, die es gesehen haben, für
ebenso gut als irgend eines, das von diesem Meister gemalt wurde.
— Die Geschichte kommt uns etwas romantisch vor, und was das
Urtheil der englischen Kunstkritik betrifft, so legen wir darauf wenig
Werth.
Uusstellungskal'ender.
Kunst-Äusstellnngeil des Deutschen Kelchs.
Düsseldorf. Allgemeine Permanente Kunstausstellung von Bismeyer
und Kraus. Täglich geöffnet, mit wöchentlichem Wechsel der Bilder.
Leipzig. Permanente Kunst-Ausstellung von Pietro del
Vecchio (gegründet 1848), täglich geöffnet. Jährlich viermal Ankäufe für
die Verloosungen des Vereins der Kunstfreunde.
Dresden. Permanente Kunstausstellung von Anton Elb (Gewandhaus-
Straße Nr. 1). Täglich geöffnet von 10 bis 7 Uhr. Abends bei Gas-Rampen-
Bcleuchtung mit cachirten Flammen.
Mrcslau. Permanente Kunstausstellung von Theodor Lichtenberg
(Schweidnitzer Straße 30).
Köln. Allgemeine Permanente Kunst-Ausstellung des
Kölnischen Kunst-Vereins im Museum Wallraf-Richartz. Täglich
geöffnet.
Stuttgart. Permanente Kunstausstellung im „Römischen Kaiser". Täg-
lich geöffnet. Sonntags neu arrangirt. Einsendungen bei vorheriger Anmel-
dung frachtfrei.
Süddeutscher Hpkkus. Eröffnung im Januar 1875 gleichzeitig zu
Augsburg, Stuttgart, Wiesbaden, Würzburg, Fürth, Nürn-
berg, Bamberg, Bayreuth und Regensburg; Schluß im December
1875. Die Einsendungen sind entweder nach Rcgensburg, Augsburg oder
Wiesbaden zu richten. (Näheres siehe im Inserat in Nr. 21.)
Ausländische Ausstellungen.
Wien. Oesterreichischer Kunstvcrein. Wechsel der Bilder am Isten
jedes Monats. (Geschlossen während der Monate Juli, August, September.)
Nur die bis zum 25. jedes Monats eintresfenden Werke gelangen zur nächsten
Monatsausstellung.
— — Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens, Künstler-
haus, Lothringerstraße 9. Permanente Ausstellung von Werken in- und
ausländischer Künstler. Der Wechsel der Kunstwerke findet am 1. und 15.
jedes Monats statt. Anmeldungen und Einsendungen sind an das Secretariat
zu richten.
Z*rag. Allgemeine permanente Kunstausstellung von Nicol. Lehman n's
Kunsthandlung. Täglich geöffnet.
Theodor Lichtenberg
Kunsthandlung
BRESLAU 18391
Schweidnitzer Strasse 30.
Ich ersuche die Herren Künstler
freundlichst um Uebersendung von
Gemälden, trage gern einmalige
Pracht und verwende mich thätigst
für deren Verkauf. Alle Wünsche,
die Weiterbeförderung betreffend,
berücksichtige pünktiiehst und be-
rechne keinerlei Spesen.
Für bedeutende Werke bin ich
gern bereitllonorar zu zahlen. Cor-
respondence franeo gegen franco.
Auskunft ertheilt auf Wunsch
die hiesige Kunstgenossenschaft.
Breslau, 1875.
Theodor Lichtenberg.
Der österreichische Kunstverein
(in Wien, Stadt, Tuchlauben 8).
Wechselt in der Regel alle 4 Wochen (an jedem 1.) seine Ausstellung.
Jede längere Dauer wird mit den Ausstellern unmittelbar vereinbart.
Aus allen Neuausstellungen werden Verkäufe an den Verein und an
Private vermittelt. Vom Verkaufspreise bezieht der Verein 5 % Provision.
Alle Einläufe zur nächsten Ausstellung müssen bis 25. des vorher-
gehenden Monats anher übergeben sein, um dem Verwaltungsrathe zur
Aufnahms-Jury statutenmäßig vorgestellt zu werden. — Die Eröffnung
der Kisten findet nicht an der Grenze oder auf dem hiesigen Zollamte, son-
dern ausschließlich in den Lokalitäten des Vereins Statt. — Die
ordinäre Fracht auswärtiger (nicht schon in Wien gewesener) Beschickungen
brieflich geladener Aussteller trägt der Verein tour und retour. — Nicht
eigens geladenen Künstlern werden auf Anfrage von Fall zu Fall die
bestthunlichen Erleichterungen zugestanden. (697)
Das der Beschickung jedenfalls vorauszusendendc Aviso muß die Adresse
des Künstlers, Gegenstand, Umfang und Preis des Kunstwerkes, dann
das Zeichen der Kiste anzeigen.
Zur Ersparung vermeidbarer Rücksendungskosten im Nichtverkaufsfalle
wolle wo möglich die weitere Zuweisung hiesiger Ausstellungswerke an eine
andere Kunstausstellung gleich von Wien aus kombinirt werden.
Die Mitsendung von Nahmen zu größeren Bildern ist ganz
entbehrlich, da der Verein mit anzupassendcn Zierrahmen verschiedener
Maaße versehen ist. Die Heschäftsk-itnng.
Ursis-LIsäuiltsii:
London 1862. Moskau 1872. Wien 1873.
Polygrailes-Bleistifte in 16 Bleiliärten,
Anker-Bleistifte in 5 Bleiliärten,
Schul-Stifte in 4 Bleihärten,
Künstler-Bleistifte in 5 Bleiliärten,
Künstler-Bleie, feinste u. beste, in 5 Blei-
liärten,
Taschen- & Patent-Stifte in ca. 300 Sorten,
Bleie dazu in allen Qualitäten und circa
25 Stärken,
Farbige Oelkreide-Stifte in 48 Farben,
Vorräthig in allen Zeichnen-Materialien-
Iiandlungen. [830]
Sohwanhäusser,
vorm. Grossberger & Kurz in Nürnberg.
Anton Elb
@!P©8dl©lil
Gewandhaus-Strasse No. 1
(k. Ministerium d. Äusseren).
Kommissions-Verlag der Nicolai'schen Verlags-Buchhandlung (Stricker) in Berlin. — Druck von H. Theinhardt in Berlin, Jüdenstr. 37.